Generationskonflikte, oder warum Menschen einen an der Klatsche haben.
Nun, dieses Thema ist soweit nichts Neues und so alt wie die Menschheit selbst. Eine Thematik voller Widersprüche …
Wie war es denn bei uns gewesen? Gingen uns nicht auch immer diese Schlagerplatten unserer Eltern und ihre spießigen Ansichten auf den Wecker? Bis zu einem gewissem Alter ist das Elternhaus prägend und auch wichtig für das spätere Leben. Anfangs zieht man noch mit, aber dann wird man vom Zeitgeist erfasst und folgt seinen eigenen Regeln.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich mir das erste Metal T-Shirt zulegte, die Haare länger wurden und man seine neuen Idole fand, welche ganz dem bekannten Weltbild widersprachen.
Man stieß am Anfang natürlich auf enormen Widerstand. Hilfe Junge, du kannst doch nicht wie ein „Gammler“ rumlaufen. Da schämt man sich ja. Was sollen denn die Leute von uns denken. Unser Ruf … 🙂
Heute juckt das niemanden mehr. AC/DC & Co. sind salonfähig geworden. Plötzlich hat es jeder schon immer gehört. So gut wie jede Oldieband hat es im Programm, obwohl man ja aus sonst so seriösen Verhältnissen stammt.
Dazu noch eine gewisse New 68 Revolution. Altes mit Neuem verbinden wollen. Wieder diese seltsame Anpasserei, die man mal hasste. Kämpfte man früher selber gegen was an, rennt man heute genauso vor Problemen weg. Die Krankheit der Neuzeit: Wegrennen vor Beziehungen und Ehen.
Irgendein Trottel findet sich ja immer, der den Ersatzpapa mimt und einen schon irgendwie durchfüttert.
Und dann wieder genau das gleiche Schema, was man selbst immer hasste. Man drängelt seinen Nachkommen sein Weltbild auf. Weiß nicht ob ich mich da so wohl fühlen würde, wenn meine Nachfahren mit den Onkelz oder eben auch den ganzen Metalkram anfangen würden. Das war meine Zeit und ist heute auch schon sowas wie ein Oldie. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Am Ende ist doch Erziehung auch nur ein Hinarbeiten auf die Selbständigkeit. Hier fängt Toleranz, Selbstbewusstsein und Charakter an.
Ansonsten fühlt man sich ja auch wie das Ende der Welt. Meine Welt ist das Maximum und alle übernehmen nur noch. Nee, nee! Ich will noch ne Menge lernen. Sonst wird es ja jetzt schon langweilig.
Tja, wenn es wie bisher so weitergeht mit unserer Gesellschaft, werden wir irgendwann sowas wie einen New Biedermeier Stil haben. Ist doch klar weil man eben nie so sein will, wie die Vorgänger.
Und so schaukeln wir eben weiter hin und her, zwischen Spießbürgertum und Revolutionen, ohne Sinn für Toleranz …