Kanister

Vor eniger Zeit wurde ja mal bedauert, dass es nur einen kurzen Hörmittschnitt der Band gibt.
Gestern hatte ich mich an die Arbeit gemacht, um Stücke der unkultivierten Jugendkultur, auf den PC aufzunehmen. Der Sound ist nur leicht nachbearbeitet, um das 0815 Kellerbeat Ambiente zu erhalten.

Wer waren wir eigentlich?

Irgendwann zwischen 1996/1997 versuchten 2 Jugendliche mit dem Namen Axel und Titus eine Band zu gründen. Treffpunkt war meist bei mir oder im Jugendclub. Es wurden kleinere und größere, Vergewaltigungen der Lauschorgane vorgeführt und geprobt. Wir hatten mal einen Proberaum, mal nur das Kinderzimmer. Halt mies und normal in diesem Metier.
Das war kein Dauerzustand, denn wir wollten mehr und fühlten uns als Helden. Dann brachte ein Kumpel mit dem Namen Daniel einen Bekannten mit, der hieß Stephan und spielte Drum. Er war derzeit bandlos, hatte ein eigenes Schlagzeug, einen eigenen Proberaum und wohnte außerhalb eines Dorfes in einer ausgebauten alten Mühle. Cool!

Es wurde ein Treffen vereinbart und schon ging es los. Wir spielten, oder wie auch immer man es nennen mag, unsere ersten gemeinsamen Stücke. Die Lyrik der Songs war uns sowas von egal und wir waren froh, überhaupt zusammen spielen zu können.
Hm, was wolle wir eigentlich für eine Stilrichtung spielen? Der eine Punk, der andere Metal und dem anderen alles wurscht. Egal, es wurden die Rollen verteilt und die Ur-Bestzung wurde geboren.

Axel (git/voc) Stephan (dr) Titus (git/voc)

Hm, einen Bassisten hatten wir nicht. Mal spielte einer von uns Baß und manchmal bässer. An Technik hatten wir die nötige Grundausstattung. Naja ok, ein alter Bassverstärker musste als Gesangsanlage herhalten. Man musste ziemlich laut brüllen, damit man überhaupt was hörte. (Und trotzdem war es damals Titus, der den Verstärker zum kollabieren brachte und nicht ich)

Wie dem auch sei, so entstand unser erste Titel, mit dem Namen „Tod“. Hm, der Text war natürlich böse veranlagt, wie halt beim Metal so üblich und beschränkte sich auf wenige sinnige Zeilen wie … „Ich bin der Tod, der Tod auf 2 Beinen. Ich bin der Tod mit der Sense“

Aber auch das war ja egal, wir konnten ja nun schonmal zusammenspielen. Diesen Song konnte ich, trotz schlechter Qualität, überspielen. Und hier ist er …

Tod.mp3
(Titus: voc, Stephan dr, Axel git)

Wir trafen uns ab dann immer jedes Wochenende zur Probe. Jeden Samstag und teils auch Sonntag. Es war ja ziemlich abgelegen und man konnte Lärm machen. Während dieser Zeit entstanden noch weitere Titel …

Cry of the Return.mp3
(Titus voc/l-git, Axel r-git, Stephan dr)

Da in diesem Jahr auch Prinzessin Diana starb, wir sie schon mochten, aber den Elton John nicht, „komponierten“ wir unser eigenes Lied dazu.

Candle in the Wind.mp3
(Stephan Brülläffchen, Windmacher/dr, Axel git)

Es gab noch weitere Lieder, welche aber vielleicht mal noch später nachgereicht werden bzw. nie aufgenommen wurden. Das wichtigste ist aber „Wofalor“. Es ist ein simpler Song mit nur 2 Akkorden und der Text ist die Gebrauchsanleitung des gleichnamigen Weichspülers. Total sinnlos, aber komischerweise wird man auch heute noch darauf angesprochen und gemeinsam gelacht. Ein Kumpel machte mir damals ein T-Shirt mit der Flasche vorne drauf für unseren Auftritt. Scheinbar Kult sowas, keine Ahnung!

Titus musste dann als Austauschschüler nach Schweden und wir brauchten einen neuen Sänger. Für kurze Zeit kam der oben genannte Daniel zu uns und half kurz aus.
Dann aber gab es eine entscheidende Veränderung. Es kam Stefan (mit f) zu uns, welcher herausragende Fertigkeiten mitbrachte und schon Banderfahrung hatte. Er ließ uns manchmal ganz schön schwitzen und führte das musikalische Regiment an. Später kam noch Marko dazu, welche Baß spielte und auch sang.
Wir hatten unseren Auftritt und spielten noch ne Weile zusammen. Aber die Ansichten waren zu verschieden in musikalischer Hinsicht und wir trennten uns. Aus dieser Zeit sind keine Aufnahmen erhalten. Stefan ging dann zu Joe Eimer und den Skrupellosen (ein Nebenprojekt von MANOS) und ich werkelte ab da an zu Hause rum. Fing an mich mit Midis zu beschäftigen und erweiterte meine Horizonte mit anderen Stilrichtungen.

Unser Bandintro, was Stefan schrieb, hatte ich mal kurze Zeit später alleine nachgespielt. (git/dr)

Intro.mp3

Bevor ich mich ganz den Midis verschrieb, versuchte ich noch selbst einiges selbst einzuspielen und spielte alle Instrumente selber. Mit begrenzten Mitteln, ist es aber nicht einfach, aber es gelang halbwegs. Hier meine eigenen Stücke von damals.

Axel.mp3
Signum.mp3

Wenn man älter wird, ändert sich auch der Musikgeschmack bzw. er wird bunter. Bis zum heutigem Tage spiele ich hin und wieder für den Hausgebrauch und beglücke YouTube mit kleineren Videos. Just4Fun eben!

Hier ein Beispiel, aus dem Jahre 2006.

Was aber noch nicht geklärt ist. Warum Kanister als Name damals? Ganz einfach, es gab noch einen Axel, der, wie soll ich sagen, nicht ganz rund lief und an der Tankstelle arbeitete. Er wurde dann eben Kanister genannt. Und wie es unter Freunden so ist, man zieht sich gegenseitig auf und nennt den anderen aus Spaß auch so. Aber da es ja eh Metal sein sollte, passte der hochexplosive Name Kanister eben dann doch. Wir fanden es damals lustig. Ich heute immer noch.

Achso, die Proben waren natürlich nicht nur Proben. Mal wurden Pferde gefüttert und wir suchten andere deswegen. Mal wurde unser Drummer, samt Klamotten in den Pool geworfen. Oder wir wurden mit Metal Klamotten, Kittelschürze und Gummistiefel zum Rüben hacken verdonnert, weil wir sonst nicht hätten spielen dürfen.

Tja, so war das damals. Aus heutiger Sicht irrrational und unverständlich, aber wer saß denn nicht im Boot der Jugend und war auch ein Held der Welt? Ich und andere schon.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann foltern sie noch heute wehrlose Hörorgane …

So bis dahin …

nach

You Are You

2 Gedanken zu „Kanister

  1. Anonymous

    Moinsen back,

    ich mißbrauche das auch heute nur noch alles als Kultobjekt. Daran kann man auch jetzt noch Spaß haben.
    (me lässt Fanartikel herstellen *gg*)

    Wie immer bei Großereignissen. Es berührt letztendlich jeden. Nur jeder geht damit anders um und bringt es anders zum Ausdruck.
    Danke für den Kommantar. 😉

    So bis dahin …

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