MANOS/Löwenherz 1988

Vor 29 Jahren im damaligen Klubhaus der Jugend, kurz Haus der Jugend und heutiger Saal vom Kartoffelhaus in Thaldorf. Nicht zu verwechseln mit dem Schützenhaus.
Damals musste man noch zur Einstufung bei der Kreiskulturkommission. Also vorspielen und dann bekam man eine bestimmte Stufe und konnte danach die Spesen geltend machen. So gab es praktisch Vorgaben, wie viel eine Amateurband verdienen darf. Je nach Stufe mussten auch entsprechende Nachweise wie Zeugnisse der Musik vorgelegt werden.
Sinn war, dass eben z.B. Amateure wie Dieter Bohlen nicht mehr verdienen darf, als Profis vom Gewandhausorchester in Leipzig etc.
Dieses Instrument wurde allerdings auch gern politisch genutzt und die Einstufung verwehrt. Das bedeutete dann: Keine offiziellen Live-Auftritte.

Kurz vor dem Mauerfall, im Oktober 1989 bekam MANOS, als Nachfolgeband von Löwenherz, die Einstufung. Wenig später fiel es ganz weg.

Hier zwei wundervolle Aufnahmen aus der „Underground“ Zeit davor.

#1 Metal Attack – 1995 in einer anderen Version auf dem MANOS Album „Terrible Reality“ 1995 erschienen

MANOS / Löwenherz Metal Attack

#2 You Don’t let me sleep – Bisher nur Live von den MANOS-Geburtstagspartys bekannt, wenn alle paar Jahre mal an die Ursprünge gedacht und es zelebriert wird und einige der Ur-Besetzungen auftreten.

MANOS / Löwenherz You Don't Let Me Sleep

Hier übrigens Live beim Wanstock 2009: Klick

Früher war mehr Lametta, aber 2018 erscheint endlich mal wieder ein neues MANOS-Album. Siehe auch: MANOS bei facebook

Bis dahin: Papierschlange üwern Schäddel, geil off Häwie Mäddel! 😀

Titanic in Leipzig – Iceberg Right Ahead

Gestern hatten wir die Gelegenheit, uns das Panoramabild im Panometer Leipzig anzusehen. Der offizielle Trailer …

TITANIC - 360°-Panorama von Yadegar Asisi

Lose Beschreibung meiner Eindrücke …

Wenn man sich so rumhörte meinten einige, man hat sich was anderes darunter vorgestellt. Ich denke es liegt auch daran, welchen Bezug man zu dieser Thematik hat.

Ich war schlichtweg begeistert und noch mehr. Die Kinnlade klappte herunter und ich hatte Gänsehaut. Seit frühester Kindheit hatte ich einen Bezug zur Titanic. Als meine Großmutter zur Welt kam, war die Titanic schon 8 Jahre im Meer versenkt. Man erzählt sich bis heute, dass jemand aus dem Raum Querfurt auch auf der Titanic gewesen sei. Meine Großmutter war schon in ihrer Jugend im Kino bei jenem Film von 1943. Man kannte aber auch die späteren Verfilmungen und Versionen. Lief es im Fernsehen, war es Pflichtprogramm. Jeder wusste immer eine andere abenteuerliche Episode.
Als meine Großmutter bei einem Titanic Film im Kino war, prägte sich ihr eine Kinderszene ein. Das Kind rief nach der Mutter. Damals war man noch nicht so reizüberflutet wie heute und es nahm einen mit. Als meine Großeltern vom Kino nach Hause kamen, riefen meine Mutter und mein Onkel als Kinder am Fenster „Mutti!“. Meine Oma, noch vom Film beeinflusst, bekam einen Schreck.
Das sind diese kleinen Geschichten halt dazu.

1985, das Wrack der Titanic wurde gefunden. Ich erinnere mich noch genau daran, denn es war DAS Thema auf dem Schulhof. Sogar das DDR-Fernsehen berichtete damals vom Fund. Als die Doku im TV lief, guggte es wirklich jeder. Bis dato behauptete nämlich immer ein Mitschüler, die Titanic hat es nie gegeben und wäre ein Lügengeschichte. Ich hatte Recht und staunte Bauklötzer, als ich frisch gebaden, vorm Fernseher ausnahmsweise mal länger klotzen durfte und die ersten Bilder sah. Das war vor 32 Jahren.

Monumentale Panoramabilder sind mir nicht fremd, wenn ich z.B. an das Bauernkriegspanorama von Prof. Werner Tübke in Bad Frankenhausen denke. Ich hatte also keine großen Erwartungen in Leipzig.
Tolle Atmosphäre und Gangsysteme. Licht, Animationen, Geschichte, moderne Zeittafeln … und dann kam ich um die Ecke und sah etwas blinzeln. Je näher ich kam, umso mehr stierte ich hin. Es war ein Bruchteil der Titanic, der aus Holz nachgebaut wurde. Laut einer Mitarbeiterin ca 2 bis 3 Meter kleiner als das Original, weils sonst nicht ins Gebäude gepasst hätte.
Mein Blick schweifte nach oben. Mir wurde fast schwindlig, bis ich ganz nach oben zum Deck schauen konnte. Wow, wie klein ich auf einmal war und welche Ehrfurcht man vor technischen Leistungen unserer Vorfahren hat.
Ich weiß gar nicht ob es erlaubt war, andere machten es auch. Sorry falls es verboten gewesen sein sollte. Aber ich musste einmal kurz anfassen. Das ist eben genau dieses Szenario, welches man nicht mit Worten beschreiben kann.

Das Panorama selbst wirkt von unten gar nicht so hoch. Weils eben unser Hirn ist, dass uns das vorgaukelt. Je höher man die Treppen steigt, umso größer wird das Wrack der Titanic. Eigentlich bin ich ein Mensch mit ausgeprägter Höhenangst. Je höher ich kam, umso größer die Titanic wurde, vergaß ich die Höhe für den Moment und war mittendrin im Geschehen. Man entdeckt immer wieder neue Details. Manche sagen, man solle sich ein Fernglas an der Info ausleihen, da man so noch mehr sieht.

Wenn ich alleine dort gewesen wäre, wäre ich bestimmt irgendwann dort oben eingeschlafen vom Guggen. Die Soundkulisse dazu war einfach nur kongenial. Neben dramatischem Soundtrack hörte man Geräusche, Wasser, Metall, die Schornsteine hupen uvm.

Wahnsinn! Danke Herr Asisi für dieses Erlebnis, von dem man noch lang zehren kann. Ich bin schon auf weitere Werke gespannt. Gerne wieder.

Achso ja, der Titanic Film von 1997 hatte mich nie berührt. Auch wenn der Untergang gut recherchiert und korrekt dargestellt worden ist, war mir das immer zu viel Schmalz und Kitsch.