Denkansatz zur Internetzensur

Die aktuelle Mobilmachung, aufgrund der Befürchtung wir werden immer mehr unserer Freiheiten beraubt, ist hinlänglich bekannt. Meiner Meinung kann man nicht wirklich von einer Zensur sprechen, da Zensur bedeutet, dass man seiner freien Meinung beraubt wird. Es ist ein Paradoxum von Zensur zu reden, da es im Umkehrschluss bedeuten würde, mir würde das Recht auf Kinderpornographie, Gewaltverherrlichung und weiterer Strafbestände genommen. Die Idee ist richtig, aber es herrscht einfach ein zu großes Missverständnis, es wird falsch umgesetzt und am Ende etwas hysterisch, ja sogar panisch verteufelt.

Eine der ältesten Methoden, für einen gesperrte Seiten zu umgehen, wären die Proxyserver. Dazu bedarf es keiner Qualifikation zu einem IT Spezialisten, sondern maximal einen Erfahrungsaustausch mit Internetfreunden. Erfahrene Benutzer lernen auch wie im Alltag ständig dazu und können im Laufe der Zeit nahezu jeden Mechanismus im Web aushebeln. Unerfahrene Benutzer sind hingegen neugierig und wollen das World Wide Web erstmal erkunden und landen wie jedem schon passiert, früher oder später auf dubiosen Seiten, ohne es zu wollen. Es ist wie bei Kleinkindern. Erst wenn man auf die Ofenplatte fasst, weiß man dass es heiß ist und sich schmerzhaft verbrennt.
Dagegen nun mit der Exekutionskeule vorzugehen, ist der komplett falsche Weg. Es gibt meiner Meinung nach nur eine Methode, betreffende Seiten zu löschen.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als es Pilotprojekte von polizeilichen Behörden gab, wo man illegale Webseiten melden konnte. Wenn man auf Zivilicourage setzt und es im gleichen Atemzug auch macht, löst man aber im Gegenzug Massenparanoia aus, wenn man Täter, Opfer, Unwissende verkriminalisiert. Wie schnell setzen Gerüchte, Verdächtigungen, Missgunst in der Realität Lynchjustiz in Gang? Das führt erfahrungsgemäß zum Effekt der Radikalisierung der Gesellschaft. Ich habe ja gesehen und gehört dass der und die, das und jenes gemacht, gesagt haben.

Gewalt, ein weiterer und wichtiger Punkt. In Krisenzeiten formiert sich immer der Topf der Unzufriedenen, auch Mob genannt. Auch ich bin mit vielem nicht einverstanden, was unsere Politik produziert. Aber man muss auf der anderen Seite auch bei der Wahrheit und Fakten bleiben.
Es ist leider auch so, dass sich radikale Organisationen und Parteien, okkulte Sekten und fanatische Egoisten sich Krisen immer zum Eigennutz machen und Wahrheiten verdrehen. Stichwort YouTube. Mit etwas Erfahrung muss man leider feststellen, dass Amateurvideos von Polizeieinsätzen unter neuem Namen verkauft und oft als solches blind geglaubt werden. Aus einem Polizeieinsatz von besoffenen, gewalttätigen Hooligans wird ein Video „Polizei gegen unschuldige Zivilbürger“ gemacht. Ich bin wahrlich kein Jurist, aber das sind trotzdem auch strafbare Akte, wenn man Tatsachen verfälscht und missbraucht.
Ich meine wenn etwas nicht als Satire gekennzeichnet ist und jemand über einen selbst Unwahrheiten verbreitet, rennt an gewöhnlich auch oft zum Anwalt, um dagegen vorzugehen.

Ich provoziere jetzt bewusst und nenne es überspitzt gesagt als „Das Hartz IV Syndrom“, dass da lautet: ich habe Anspruch und Rechte auf … und vergesse liebend gern im Gegenzug auch meine Pflichten. Eine Gesellschaft kann nur reibungslos funktionieren, wenn ich nicht nur nehme, sondern auch gebe. Welche Menge und welcher Art ist nicht wichtig. Aber es darf nie einseitig sein. Es geht hierbei nicht um Wohlstand oder materielle Dinge, sondern um ideelle Werte.

TV Sender … hier kann man nur bedingt Kritik üben, da auch Ansätze des guten Willens, der Aufklärung zu erkennen sind. Grundsätzlich sieht man nur das was man sehen soll. Man hat aber auch den Vorteil, sich gerade mit dem Internet sich ergänzend zu informieren und gewisse Fakten zu widerlegen, um sich seine eigene Meinung zu bilden. Der positive Ansatz ist der, dass versucht wird, dass sich Menschen immer mehr interaktiv an Sendungen beteiligen können. Aber, ein Telefonruf in eienr Fernsehshow reicht nicht aus, um Wahrheit udn Fiktion zu trennen.
Das Problem ist oftmals die schlechte Recherche und das mutmaßliche Verbreiten von Fehlinformationen. Jeder helle Otto Normalverbraucher der z.B. Ratgbebersendungen über PC Tipps schaut, sieht oft mit welchen veralteten und nutzlosen Tipps man konfrontiert wird und fühlt sich einfach nur veralbert.
Wiederum ein aber, egal ob bewusst oder unbewusst, ein TV Sender kann nie die ganze Bandbreite der Information abdecken. Das bedürfte eines immensen Verwaltungsapparates, um letztlich alle Informationswünsche zu befriedigen. Hier greift die informationelle Selbstbestimmung durch das Internet ein.
Das Fernsehen ist nicht zwangsweise böse, es ist in seiner jetzigen Form nur langsam am Aussterben. Ein stinknormaler Zivilisationsprozess. Reduzierte man hier bewusst den Informationsgehalt des Programmes auf ein Minimum, so hat man den positiven Effekt, dass sich Menschen mehr um Selbstinformation kümmern, was dieses System glaubwürdiger erscheinen ließe.

Fakt ist, der Staat sind wir alle und keine gottgegebene Instanz für Wenige. Wenn wir unseren Staat als richtig empfinden und optimieren möchten, so müssen wir auch selber etwas dafür tun und akzeptieren damit, dass gewisse Inhalte schädlich sind, da wir ihn damit abschaffen würden.

Ich provoziere wieder und bezeichne die derzeitige Unterschriftenkampagne als „Joschka Fischeriusmus“. In den 70 Jahren Steine werfend die Gesellschaft verändern wollen, um den Pazifismus zu predigen, aber 1999 als Freiheistheld mit Waffengewalt in den Kosovo einziehen. Wer A nicht möchte, muss B benennen können, sprich ein alternatives Konzept vorbringen können. Es bringt niemanden etwas einen Aufruhr zu starten, wenn man keine andere Lösung dafür hat. Die Alternative vermisse ich leider bisher und setze aus diesem Grund meine Unterschrift so nicht in die Petition.

Mein Wunschtraum: Wieder mehr miteinander reden, anstatt schwarz-weiß Denken zu fördern.

1. Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten?
Sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei:
Die Gedanken sind frei!

2. Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!

3. Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei!

4. Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
Die Gedanken sind frei!

5. Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei!

Quelle: Wikipedia

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