Ich bin derzeit wirklich froh, dass das Internet nicht mehr ganz so im Vordergrund steht. Der Chat läuft nur noch im Hintergrund und dient hauptsächlich dem Kontakt zu meiner Freunidn. Selbst das ist auf ein erträgliches Maß gesunken und nur noch Abends. Vor allem brauche ich morgens kaum noch das Internet und schon gar nicht nach dem Aufstehen. Es läuft ja nichts weg und wer einem mag, kommt sowieso zu einem. Scheinbar braucht man auch hier diesen Kick, um von etwas loszuslassen. Dann sieht man plötzlich vieles ganz anders und realistischer. Ja ich glaube wenn es so wie bisher weiter gegangen wäre, wäre es schon igrendwann zur Sucht geworden. Vielleicht stand ich manchmal kurz davor ? Ich weiß es nicht.
Vieles was mich sonst interessierte, lässt mich mittlerweile einfach kalt und es ist mir völliig egal, was passiert. Ich muss nicht mehr alles wissen. Ich habe mein Leben hier hinter dem PC und was da derzeit abgeht, ist mehr als angenehm. Ja, da ist zum einen meine Freundin, aber auch das ist nicht alles. Mein Umfeld an sich hat sie nicht verändert, aber ich, der wieder den ganzen normalen Alltag nachgeht und seine sozialen Strukturen pflegt.
Und sei es nur mal ein spontaner Kaffeeklatsch bei Bekannten oder ein Ausflug am Wochende, oder einfach nur mal drauén zu sein oder …
Oh man, was man sich selber alles verbauen kann, wenn man ständig vor dieser Kiste hockt und meint, es ist der Lebensinhalt. Diese Enge verändert einem mit der Zeit. Man glaubt ohne das geht nichts mehr.
Kehrt man dieser Einstellungen den Rücken zu, lacht man einfach nur noch und geht seines Weges, wohin man will. Klar, es gibt immer Steine die einem in den Weg gelegt werden, aber man sieht vieles lockerer und ist standfester denn je.
Nicht ich bin es der etwas braucht, sondern ich bin es, der an etwas Spaß hat und da auch hingeht. Man kann etwas anlocken, aber dass was man haben will, muss man schon selber holen.
Ich habe mich weiterentwickelt. Der Mensch, der ewig nur das Gute sieht, Hoffnung und Mitleid kennt, ist endgültig Geschichte. Manchmal braucht es eben viele Jahre bis man begreift, dass dies nur zu zwanghaften Abhängigkeiten führt und man die Last dann alleine tragen muß. Wer weiß durch Offenheit Menschen zu berühren, versteht es. Wer glaubt Menschen verändern zu können durch seine Handlungen, ist schwer im Irrtum.
Ich weiß nur eines. So gut wie ich mich derzeit fühle, fühlte ich mich noch nie. Es wundern sich Menschen, welche ich seit Jahren kenne, wie ich so bin und freuen sich sogar für mich. Teilweise Leute die ich schon fast 29 Jahre kenne. Aber ich war es, der diesen und jenen Schritt tat, um an mir selber zu bauen.
Ich habe keine wirklichen Schwächen mehr, wenn man versteht wie ich es meine. Die einzige Schwäche ist nur die, nicht zu den „eigentlichen“ zu stehen und die nicht so zu nehmen wie sie sind.
Mein Sturrkopf hat mich manchmal woanders hingezogen, aber mir auch jede Menge Respekt und Stärke gebracht. Manchmal muss man eben Jahre für etwas kämpfen um weiterzukommen. Und seien da noch soviele Rückschläge die einem alles schwer machen.
Ein Leistungssportler war ich nie, aber Durchhaltevermögen hatte ich immer. Manchmal muss man eben über lange Zeit viel einstecken können. Das ist die Kraft, die einem vorwärts bringt. Für jeden kommt der Tag, an dem man das gesteckte Ziel ereicht hat. Und selbst wenn es mit 80 ist, die Genugtuung dass man es schafte ist da und genauso schön und groß.
Ja vielleicht sollte ich wirklich Bücher schreiben, wie es mir schon zig Leute vor zig Jahren empfohlen haben? Vielleicht würden die gar nicht so toll werden und es wäre der Flop des Lebens? Aber vielleicht sind es dann die Erfahrungen, die einen wieder was lehren und man woanders damit weiterkommt?
Hätte ich gestern gewusst, dass ich heute sowas schreibe, dann bräuchte ich mir morgen keinen Kopf darüber zu zerbechen.
Ich freue mich jedenfalls auf dieses und vor allem auf das nächste Wochenende. Zwei Augenblicke, die viel bewirken werden.
Was dazwischen geschieht, ist mir relativ vollkommen Brille. Auf die Zukunft und das Leben, was man nie planen kann. Tja, vielleicht finde ich es ja morgen auch albern, was ich hier gerade so spontan von mir gegeben habe? Übermorgen vielleicht wieder gut? Woher soll ich wissen, wie ich dann drauf bin? Tagebücher eben, welche über sich sprechen oder versuchen etwas zu verstehen.
So bis dahin …