In Zeiten in denen lange Zeitabschnitte unvorhersehbar sind, kommt man immer gern mit alten Keulen. 25 Jahre nach der Wende stellt man fest, dass die alten Kader ja längst im Ruhestand sind. Das ist teilweise richtig. Man kann jederzeit Einsicht in Akten nehmen, um dubiose Vorgänge über sich zu erfahren.
Wer menschliche Enttäuschungen verkraften kann, kann und sollte es wohl auch tun, keine Frage.
Aber was habe ich dann davon? Erstmal nur Hass, Wut, Schmerz, weil etwas Unvorstellbares eintritt. Menschlich! Und dann mache ich Jagd auf Menschen? Unmenschlich!
Was hätte ich heute davon, wenn ich den Namen des Kollegen von Geheimdiensten kennen würde? Würde ich seine räumliche Nähe aufsuchen wollen, um mich für die Vergangenheit zu rächen?
Mich würde ganz klar zuerst ein Warum? plagen. Dann würde ich anfangen zu ergründen, wie das ganze System überhaupt funktionierte. Die Summe machts doch, wenn auch nicht leichter.
Sinn einer sachlichen Aufklärung ist es doch eben auch, dass sich solche Dinge nicht wiederholen dürfen. Wenn man das System genau kennt, kann man frühzeitig Stop! sagen und Einhalt gebieten.
Mir geht diese derzeitige Scheißegal-Einstellung auf die Ketten. Habe doch eh nichts zu verbergen. Eben dadurch tritt dieser Gewöhnungseffekt ein. Die Dosis wird schleichend erhöht und wir merken es erst, wenn es zu spät ist.
Aufklärung bedeutet auch immer Prävention und diese geht immer mehr flöten …
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