Lange bevor es die Neuauflage in Likörform gab, bin ich mit dem Ollen aufgewachsen. Egal ob ich im Sandkasten an der Burglinde irgendwas baute, dort Laufen lernte und mich der Länge nach wohl oft hinlegte dabei, hinten an der ehemaligen Aschengrube mit den damals dort gelagerten Kanonen „imaginary number“ spielte, irgendwelchen Ausgrabungsarbeitern an der Kirche auf den Leim fiel, den rasenden DRK Autos weichen musste und mal entsetzt in ein freigelegtes Grab guckte, der Heinrich war immer präsent. Am faszinierensten wohl, wenn er in dicke Nebelschwaden gehüllt ist und man nur noch grob die Umrisse erkennt.
Nun stand ich am Samstag nach langer Zeit mal wieder vor ihm und guckte nach oben. Nun bin ich ja auch nicht mehr so ganz neu und sah oben am Zinnenkranz irgendwas wackeln.
Hmm, wenn man nicht ohne Brille so gut gucken kann, kann es sehr interpretationswürdig werden. Rapunzel? Ob ich mal hochrufe? Hmm, das Museumspersonal hinter mir in der neuen Kasse, hätte mir dann bestimmt einen Vogel gezeigt und mir bestimmt etwas Kühles gebracht.
Ein paar Schritte weiter, sah ich aber den unteren Eingang. Das wäre wohl doch unlogisch, Besucher bis auf dem Zinnenkranz zu befördern, wenn unten die Haustür offen ist.
Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, es war ein Bäumchen. Schon erstaunlich, wie entweder durch Windbestäubung, oder aber auch Samenkörner, welche an Vögeln haften bzw. von jenen bis sonst wohin befördert werden. Da dieser Turm nicht zugänglich ist, wird es immer wieder so kommen, dass sich früher oder später Bäume am Mauerwerk zu schaffen machen und dieses schädigen.
Man sagt, das oben auf zwischen den Zinnen und dem „Loch“ nach unten, bequem ein Kleinwagen langfahren könne.
Vielleicht erlebe ich es ja eines Tages doch noch, wenn man diesen Turm regulär besteigen kann. Im thüringischen Steinbach-Hallenberg, funktionierte es im kleinerem Umfang auch. Ich kenne die Hallenburg noch ohne Dach.
Mal einfach so visionär in den Raum werf: Der Dicke Heinrich braucht wieder eine Mütze! Wer ist dafür? Hand hoch! /meld 🙂
Der arme Kerl kann ja schließlich nicht alle 20 Jahre restauriert werden und damit ne Menge an Unkosten verursachen. Wenn jeder am Wochenende mal 1 Bier weniger trinkt und das Geld dem Ollen spendet, haben wir schon ne Tür usw.