Die Geschichte von der Hexe

Die nachfolgende Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen und basiert auf persönlichen Erlebnissen!

Hattest du auch schon mal einen Psychokrimi gesehen, der Unbehagen in der hervorrief? Es treten Gestalten in Erscheinung, welche es nicht geben kann, oder diese es nicht sein können, das sie nicht mehr leben? Du bist Realist und glaubst nicht an Geister?

Irgendwann Anfang der 80 Jahre. Ich war ein Kleinkind und wohnte in der Innenstadt von Querfurt. Ein beschauliches Leben in einer Kleinstadtidylle. Nichts ungewöhnliches. Bis an jenem Tage alles anders sein sollte …
Die historische Altstadt von Querfurt beherbergt Häuser im barockem Stil. Haus an Haus kann man bei Dunkelheit problemlos in die Räume auf den gegenüberliegenden Häusern hineinschauen.
Mein Kinderzimmer lag direkt hinter dem Schlafzimmer meiner Eltern. Bei geöffneter Tür hatte man einen kleinen Tunnelblick und konnte so genau das Fenster auf der anderen Straßenseite einsehen.
Eines nachts wachte ich auf, da ich Durst verspürte. Ich hatte immer eine Flasche mit Limonade am Bett stehen. Diese stand etwas weiter, sodass man sich etwas strecken musste, um sie zu ergreifen. Ich trank etwas und schaute Richtung Fenster.
Was war das? Ich sah die Umrisse einer Gestalt hinter dem Fenster auf der anderen Seite der Straße! Scheinbar Müdigekeitserscheinungen und so schenkte ich dem keine weitere Beachtung.

Einige Tage später, ich musste mitten in der Nacht auf Toilette, ging ich Richtung Fenster und wieder war diese Gestalt zu sehen. Diesmal erkannte ich Gesichtszüge, welche mit angrinsten. Voller Entsetzen, machte ich meine Eltern munter und meinte „Da ist eine Hexe am Fenster!“
Die fanden es aber absolut nicht lustig, mitten in der Nacht geweckt zu werden. Mit etwas Verständnis sollte ich dann zeigen wo ich diese gesehen haben will und zeigte auf das Fenster. Es war aber niemand zu sehen, ich kriegte mich wieder ein und schlief normal weiter.
Diese Begebenheit schien aber diesmal nicht ganz spurlos an mir vorbei gegangen zu sein, sodass ich am nächsten Abend zielgerichtet dieses Fenster beobachtete.
Vor dem Schlafengehen auf die Lauer gelegt, doch es passierte einfach nichts.
Doch, in einem unscheinbarem Moment, tauchte diese Gestalt wieder auf! Genau wie am Abend zuvor, schien sie mich anzugrinsen. Sie bewegte sich diesmal, verschwand immer mal und trat wieder ans Fenster!
Wieder erzählte ich es meinen Eltern und langsam fragten die sich wohl, ob ich nicht Fieber habe. Leicht erbost, da mir niemand Glauben schenken wollte, beschwörte ich, ich habe es gesehen!

Es war Herbst und der Nebel zog leicht durch die Straßen. Schaute man aus dem Wohnzimmerfenster, so konnte man zwischen diesem und dem Nachbarhaus hindurchsehen. Diese Schlippe war aufgrund der Stadtbeleuchtung hell erleuchtet und mit Nebelschwaden gefüllt!
„Daaaaaaa!!!“ In den Nebelschwaden tauchte diese Hexe wieder auf und lief hin und her.

Bei meinen Eltern machte es Klick und sie wussten was oder wer es war! Es war eine alte Dame, welche die Besitzerin des Hauses gegenüber war. Sie war die Nachfahrin einer wohlhabenden Bankerfamilie, welche alleine in ihrem Hause wohnte. Sie war betagt und litt an Alzheimer. Sie war etwas verwirrt und verirrte sich immer mal aufgrund ihrer Verwirrtheit in der Nacht! Ihr Grundstück grenzte unmittelbar an den Schießgraben und die Stadtmauer an. An jenem Abend lief sie auf der Stadtmauer umher und lief der Gefahr über, abzustürzen. Zwischenzeitlich wurden Anwohner auch darauf aufmerksam und holten die alte Dame wieder nach Hause.

Die Fenster des Hauses hatten diese wunderschönen alten Butzenfenster. Durch dessen Spiegelungen, in Verbindung mit der Straßenbeleuchtung, muss es wohl etwas unheimlich ausgesehen haben. Kind haben außerdem eine andere Wahrnehmung, als wir Erwachsene.
Wenige Monate später starb diese alte Dame an Altersschwäche und dieser vermeintliche Spuk war nun endgültig vorbei!

Was bleibt ist diese nette Episode aus vergangenen Tagen, welche heute immer mal noch gern erzählt wird. Wenn mal wieder wer am Fenster guckt, werde ich damit immer mal lieb gemeint aufgezogen!

Und wenn sie nicht gestorben wäre, würde sie noch heute am Fenster gucken …

Joar …

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