Wie gestern schon im Forum geschrieben, war ich mal wieder mit der Kamera unterwegs, um einheimische Flecken zu erkunden. Zwischenzeitlich muss ich noch meinen Eintrag im Forum korrigieren. Denn nach einem Streitgespräch zwischen Vater und Sohn musste ich feststellen, dass sich die Hänge bei Spielberg „Spielberger Höhen“ nennen und nicht mehr „Schmoner Hänge“. Ist doch schon ganz praktisch, wenn man alte Landkarten aufhebt.
Die Gemeinde Spielberg, mittlerweile ein Ortsteil der Stadt Querfurt ist eher eine Randerscheinung an der Straße. Wüsste man nicht was es dort zu sehen gibt, würde man dort eigentlich gar nicht hinfahren. Für Geologen und Naturfreunde ist es natürlich schon interessant. Das Gebiet rund um Querfurt bzw. in etwa ein Großteil des ehemaligen Kreises Querfurt nennt sich Querfurter Platte. Das ist ein kleines Plateau aus Kalkstein, im Schnitt bis zu 200 m über dem Meeresspiegel gelegen. Ich sage dazu scherzhaft Präsentierteller.
Die Querfurter Platte ist eines der größten Löß-Schwarzerdegebiete in Sachsen-Anhalt und aus landwirtschaftlicher Sicht, sehr fruchtbarer Boden. Die Niederschlagsmengen halten sich aufgrund von Staunässeerscheinungen in Grenzen und bildet somit die Grundlage einer einzigartigen Naturlandschaft.
Von seltenen Pflanzenarten bis zu Muschelkalk, findet man hier alles. Mit etwas Glück kann man Muschelabdrücke aus grauer Vorzeit finden, als hier noch ein flaches Meer die Landschaft gestaltete. Die Grenze zwischen Buntsandstein und Kalkstein kann man hier mit wenigen Schritten erkunden.
In Spielberg findet man die einzigste Karstquelle in unserer Umgebung. Unweit des Spielberger Sportplatzes, befindet sich diese Quelle. Aus einer tiefen Felsspalte, sprudelt das Wasser nur so heraus. Aufgrund der wasserlöslichen Eigenschaft von Kalkstein bzw. den darunter wasserabweisenden Schichten. spricht man hier meist von Schichtwasser, welches sich anstaut und so wieder ans Tageslicht tritt.
Aufgrund der günstigen Witterung und Bodenverhältnisse, wachsen dort seltene Pflanzen wie Orchideen. Wenn man die richtigen Stellen findet, kann man diese Blütenpracht jedes Jahr von neuen sehen. Diese Naturschauspiele wurden nicht von Menschenhand erschaffen und sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen.
Hier hat Mutter Natur das Zepter in der Hand und gestaltet die Landschaft, wie sie es für angebracht hält. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Jenau!