Eine weitere Momentaufnahme. Burg Querfurt vor fast 40 Jahren.
(Bild: Diascan auf ORWO Color, privat – DSGVO-konform verpixelt)
Für damalige Menschen gehörte so ein Handwagen für einige noch zum Alltag. Speziell in diesem Fall wurden damit Propangasflaschen geholt. Je nach Wohngebiet war man nicht ans örtliche Gasnetz angeschlossen. Somit musste man immer Flaschen holen. Die leeren Behälter schaffte man weg und tauschte gegen die Gefüllten. Nebenbei hielt man noch ein Schwätzchen. Und als Enkel war die Fahrt besonders schön, weil man im Handwagen sitzen durfte. Oppa war handwerklich geschickt und baute eine kleine batteriebetriebene Klingel dran.
Die war saucool. Naja, nicht immer. Dem Umstand entsprechend, dass damals Haushunde noch viel freilaufend unterwegs waren, biss mich der gute Dackel unterwegs, von uns liebevoll einfach Waldi genannt, in die Wade. Nichts passiert, dem ging die Klingelei vermutlich einfach nur auf die Nerven.
So wars damals, im bis heute Dorf gebliebenen Ortsteil Thaldorf. 1929 wurde es erst nach Querfurt eingemeindet. Viele schöne Stunden in dieser Idylle verbracht. Aber die Erinnerungen hebe ich mir für spätere Beiträge auf.
Opa war leicht älter als Erwin Strittmatter. Mein Vater hatte wiederum eine Widmung von ihm, als Dankeschön für einen Geburtstagsgruß. Und ich schreibe jetzt, so 100 Jahre nach der Handlung.
In diesem Sinne: Der liebe Gott roocht och. Ja! Wo sonst kommen denn die ganzen Wolken her?
Das Wunder bist du und es ist dein Leben. Du wirst immer sein, das was du lebtest. Stell dir vor du bist ein Malheft. Man kann es mit verschiedenen Farben ausmalen, aber der Rahmen als Ganzes wird immer gleich sein. Vor über 20 Jahren saß ich mit Oma vor dem Kachelofen und versuchte krampfhaft Flöte zu spielen. Da war ich 4. Man traf sich regelmäßig und feierte vor allem Weihnachten zusammen. Menschen gehen von der Welt, Menschen kommen auf die Welt. Man traf sich immernoch, wenn auch in einen anderem Rahmen. Man wurde größer und älter und suchte irgendwann seine eigenen Wege. Mal von Erfolg gekrönt und mal wieder derbe Niederlagen. Aber so ist das eben im Leben. Niemand sagt wo es lang geht, was richtig oder falsch ist und wo es hingeht. Sowas muss jeder für sich entdecken. Man wandert aus, weil man der festen Überzeugung ist, man kann alles verändern was man will. Mit einer gewissen Theatralik kann man Momente schön reden, aber jeder kommt irgendwann zu seinen Ursprüngen zurück. Das passiert meistens Weihnachten. Und wenn es nur eine einsame Bank in der Landschaft ist, welche man nach Ewigkeiten wiederfindet und es doch einen an irgendwas erinnert. Ja genau, abgemacht war damals, wir setzen uns in 70 Jahren wieder darauf und rauchen als alte Männer Zigarre und reden von damals. Oder war es doch der Rodelberg, welchen wir Silvester 1985 runterfuhren, wo sich 2 Damen scheinbar den Arsch gebrochen hatten? 😀 Der eine redet offen darüber, der andere schweigt sich aus und denkt im Stillen nach. Aber letztendlich kehren wir irgendwann immer zu gewissen Dingen zurück. Und sei es nur für kurze Augenblicke. Ich weiß nicht was in 50 Jahren sein wird. Es werden an bestimmten Orten andere Menschen stehen und ihre eigene Geschichte erzählen. Ich werde alt sein und meine Geschichte erzählen. Und ich bin mir sicher, meine Nachkommen werden genauso reagieren, wie ich einst. Der Alte und seine langweiligen alten Geschichten von damals. Aber irgendwas gibt man auch der Nachwelt weiter, nämlich den Augenblick zu geniesen.
Hätte ich vor 2 Jahren schon gewusst, dass es YouTube gibt, hätte ich es damals schon verlinkt. Die Rede ist von einem Video, welches zwischen Weihnachten udn Neujahr 2005 entstand. Aber es ist ja nie zu spät. Dieses Jahr wird ähnlich sein, aber doch nicht. Es wird eben immer anders sein, aber nicht minder schöner. Egal was man macht, die Quelle der eigenen Kraft ist irgendwo immer die Familie und deren Zusammenhalt. Und wer meint er hätte keine, Freunde gehören auch irgendwo dazu.
Das Leben ist kein Konjunktiv. Hätte, würde und könnte nur Floskeln. Hätte ich das eher gewusst, welche Menschen Weihnachten 2007 in mein Leben treten, hätte ich schon viel eher alles anders gemacht. Aber das sind alles Illusionen und ohne manch anderes, wäre ich nicht der Mensch, der ich jetzt bin.
Ja ich hasse meine Stadt, aber wenn ich sie lange genug gehasst habe, hasse ich mich, weil ich sie wieder liebe. Manche Dinge wird man nie ablegen können. Hier komme ich nun mal her. Jeder hat seine eigenen Bücher …