Vorab: Ich möchte mit meinen Ausführungen Denkanstöße geben. Ich respektiere jegliche Glaubensrichtungen, was aber voraussetzt, dass ich meinen „Glauben“ als Atheits genauso ausüben darf.
Zu Beginn waren wir alle mal Christen und es entbehrte jeglicher Logik, dass es keine gab. Heute gibt es Menschen wie mich, die ganz ohne Religion geboren wurden und auch damit gut zurechtkommen. Im Laufe des Lebens sammelt man Erfahrungen und gewinnt Erkenntnisse. Anfangs ist man naiv genug und meint, man hat dies selbst gerade gefunden.
Wenn man seine Ansichten hat, muss man aber auch immer die der anderen anhören, um einfach nur seine Standpunkte begründen zu können. Man befasst sich automatisch mit Religionen und kommt u.a. zu den 10 Geboten. Je mehr man darüber nachdenkt, umso mehr Gemeinsamkeiten findet man zu sich selbst. Genau da setzt Religion an. Bin ich z.B. Christ wenn ich die 10 Gebote Bejahe?
Ich wurde nie getauft, habe absolut keine Ahnung, wie ein Gottesdienst abläuft, aber kann mich damit identifizieren?
Ich weiß leider nicht mehr von wem die Aussage „Die Nicht-Christen sind die besseren Christen“ stammt, aber dem habe ich nichts hinzuzufügen. Ohne von Geburt an doktriniert worden zu sein, lebe ich nach gewissen Grundsätzen.
Auf mich bezogen … wer mich richtig kennt weiß, ich bin eben wie ich bin, mal lieb durchgeknallt, krass, aber ganz am Ende habe ich meine fest verankerten Ansichten. Natürlich kann mal eine Situation ausarten und unschön verlaufen! Am Ende sollte man aber nicht nur verzeihen können, sondern Menschen an ihrer Weiterentwicklung messen. Viele Menschen haben irgendwann ihr festgefahrenes Weltbild und glauben nur daran, was einmal war, aber nicht was heute ist.
Ich kenne Menschen, die waren eben früher die brutalsten Schläger. Heute merkt man absolut nichts mehr davon, weil sie eben von selbst darauf gekommen sind, dass es nicht gut ist!
Ich kenne Menschen, die bekamen früher nicht mal die einfachsten Sachen auf die Reihe und kommen heute mehr als andere klar. Der eine braucht länger, der andere nicht, aber irgendwann rutscht der Groschen, wenn man es selber will! Am Ende kommt Respekt heraus, welcher eine sehr mächtige „Waffe“ ist.
Es ist einfach nur nutzlos, anderen seinen Glauben aufdrängeln zu wollen, oder sich damit beweisen zu müssen. Die Summe deiner Erfahrungen und Eigenschaften lässt Menschen von alleine auf dich zukommen. So wie du bist, wirst du immer nur gefragt sein.
Glauben und Glaube ist nicht dasselbe! Diejenigen die sich Gläubige nennen, kennen es nicht anders von Geburt an. Später? Ich kenne einfach zuviele … alle gehen am Sonntag in die Kirche, Montag wird fremd gegangen, Dienstag jemand aus Machtgelüsten verklagt, Mittwoch egozentrisch Geld gescheffelt um seine Statussymbole zu erlangen, Donnerstag werden Intrigen gegen Mitmenschen eingefädelt, Freitag sich mit Fusel beklingelt und am Samstag das holde Familienleben vorgeführt!
Das habe ich leider nicht erfunden, so sieht die Realität aus. Erstaunlicherweise sind aber in speziellen Momenten diese Menschen bibelfest. Mal ehrlich, ist das wirklich im Sinne der Religion? Führt man diese nicht damit ad absurdum und schafft immer neue Konflikte? Warum diese Heuchelei?
Meiner Meinung nach wurde der Grundsatz der Religionen im Laufe der Jahrhunderte missbraucht und heute kommerzialisiert.
Warum müssen z.B. Arbeitslose Kirchensteuer zahlen, wenn sie gar nicht in der Kirche sind? Ok, sind ja eh alle faul, andere zahlen dafür, also sollen sie mal schön den Mund halten. Warum muss man aber auch dann Steuern zahlen, wenn man einen Glauben hat? Ja klar müssen Institutionen auch erhalten werden, das leuchtet mir auch ein. Aber brauchen wir immer diese?
Mich so frag, wo ich gewisse Grundsätze finde. Die Mode der Neuzeit lautet, ich schnapp mir mal die Freundin vom Kumpel und veranstalte ein Quickie in der nächsten Ecke. Ist spannend, aufregend, Freiheit und fast schon normal! Man muss sich eben beweisen, dass man noch was drauf hat.
Es geht aber nicht um sexuelle Freiheit, sondern darum, dass man von Freundschaft redet und Gefühle verletzt. Wenn ich mein eigenes Umfeld so betrachte, verstehe ich mich mit allen Pärchen bestens. Wenn es Freundschaft ist, ist es einfach ein elementares Teilchen das sagt, ich kann irgendwo meinen Kumpel nicht verletzen. Alles andere ist Heuchelei und jenseits von Freundschaft! Noch Kinder?
Wenn man von Wahrheit redet, muss man sie auch selber praktizieren. Wahrheit kann schmerzen und die Gischt zum Überschäumen bringen. Hab mir irgendwann angewöhnt, die Dinge beim Namen zu nennen und stieß nicht immer auf Gegenliebe! Es ist eben schwer, etwas zuzugeben und sich etwas einzugestehen. Es ist aber am Ende nicht wirklich schlimm, sondern ungemein befreiend. Es macht auch vieles einfacher bei Problemlösungen.
Nächstenliebe … Playstation kaufen, mal am Wochenende einen Pflichtausflug machen, damit niemand sagen kann, man kümmert sich nicht. Es ist einfach geworden wenn Kinder mal nerven. Man schiebt sie von A nach B oder setzt sie einfach nur vor die Flimmerkiste. Hat man dann noch einen guten Stand in der Gesellschaft, würde ja eh niemand was sagen, weil man es nicht glauben würde.
Aktueller Fall … es gibt Menschen die haben keine Familie mehr und lungern überall mal bei Freunden rum. Scheiß Ex-Freund, haue ich ihm eben einfach mal die Nase blutig … unter die Fittiche genommen: Kann man gern so oft wiederholen wie man möchte, wenn man schon das nötige Kleingeld für den Rechtsanwalt hat. Ab einem bestimmten Alter kann man die Zukunft grob vorausplanen. Entweder man lebt so weiter, oder nimmt sich an meinem Leben ein Beispiel, wird Prof. Dr. an der Uni zu Münchhausen, oder man lebt. Viele Probleme entstehen durch Ungeduld, wenn man nicht lange genug nachdenkt. Dann geht es oft fix nach hinten los!
Man gibt eben Erfahrungen und gewisse Weisheiten weiter. Ich warte auf so manche Menschen wenn ich alt und grau bin, wenn „Du hattest damals Recht“ kommt und ich mit „siehste“ antworten darf. Es geht nicht um Rechthaberei, sondern um positive Dinge weiterzugeben. Das ist auch Nächstenliebe!
Woran glaube ich zu Ostern? Zuerst mal an mich selber. Je nach Qualität meines Glaubens, infiziere ich andere und lasse mich infizieren. Alles was man sieht ist gestern. Die Gedanken leben heute und schon morgen!
Schau aus dem Fenster und denke nach, das Leben könnte noch besser sein, wenn du es nur willst!
Joar …
Ein Gedanke zu „Und woran glaubst du zu Ostern?“