Erledigt der Brummer sonst immer seine häuslichen Aufgaben ganz ordentlich, so leidet er derzeit einfach an Faulheit. Der Weihnachtsbaum steht immer noch da. Er denkt sich, wenn er ihn beschwört, besingt, verflucht, wandert er auf den Dachboden. Wie die Sache ausläuft …
Durch Zufall wiedergefunden. Eine Mappe mit der Aufschrift „Extrem Explosion Terror“. Das ist weder ein Handbuch einer terroristischen Vereinigung, noch irgendein gewaltverherrlichendes Büchlein. Es stammt aus einer Zeit, als eine heutige stark kommerzielle Musikrichtung, noch eine Randgruppe in der Gesellschaft war. Lange Haare, Lederjacke und T-Shirts mit Totenköpfen und Texte über Krieg und Zerstörung. Das mussten ja zwangsläuffig böse Menschen sein. Und so entstand mal im Freundeskreis der ironische, fiktive Name einer bis heute nicht existierenden Band. Es muss wohl damals so lustig gewesen und polarisierend gegenüber dem Rest der Bevölkerung gewesen sein, dass man dies in seine Gedankenwelt aufnahm. Es wurden deutsche und englische Songtexte verfasst, noch bevor überhaupt jemand ein Instrument spielen konnte. Diese wurden dann eben a capella bei diversen Treffen vorgetragen oder später ansatzweise in Liedern verwendet, als man schon 3 Akkorde beherrschte.
Ok, dann schlagen wir mal dieses Büchlein auf und blättern etwas … Huch, ich glaube das darf ich hier gar nicht alles schreiben. Haben wir das wirklich mal so gemacht? … „Extrem Perversity“ – Der Song über damalige Freizeitaktivitäten und ausleben der neuen Freiheit. Freizügige Filme ausleihen, Nachmachen, auf Disco gehen und Party feiern. Die neue Musikrichtung war der klammernde Strohhalm. Das spiegelte sich auch immer und immer wieder in den Texten wieder. „Thrash Attack“, „Hunt into Darkness“, „Thunderstorm of Distruction“, „Look into Hell“, persecution mania“, „I’m produce a monster“, „Trip to the other world“, „Wild sniper“, „cleptomania“, „changed situations“, „passion and foul“, „life and death“, „status“, „morbid future“, „existence of safety“, „violent“, „rich“, „Liebeslied“, „Extrem Explosion Terror“ …
Was für anspruchsvolle Texte könnte man ironischerweise sagen. Man kann es aber drehen und biegen wie man will, aber es spiegelt sich überall das damalige Leben und Erleben wieder. Das war eben Spaß, Alkohol, Drogen, Sex, Gewalt, Tod, Existenzangst, Zukunftsangst, multimediale Überfütterung in den Medien. Alles redet immer nur von der Zeit vor 1989 und heute, aber niemand über die Zeit dazwischen. Da wo plötzlich jeder was zu melden und niemand einen Plan hatte. Genau das war meine Zeit, die mich prägte. Was davor war, kann ich kaum beurteilen, war ich zu jung für.
Wie oft war man am Wochenende kaum zu Hause und wenn es auf diversen Veranstaltungen wiedermal hieß: „Glatzenalarm!“ und die Massenflucht einsetzte. Manche waren da mit ihrem Bier beschäftigt, zu langsam und wurden eben mit einem Baseballschläger erschlagen. Die Totschläger wurden natürlich freigesprochen. TV Beweise sind eben genauso beweislos wie Lügendetektoren. Muß man halt lernen die Gefahr rechtzeitig zu erkennen und seinen Hintern schnell genug retten. Und eh mal irgendjemand der Schaulustigen sein Handy rauskramte, Stunden später ein oder zwei Sherrifs mal nach dem rechten sahen und irgendwann mal Verstärkung holten, war wiedermal eine Motorhaube mit Blut lackiert. Zähne fehlten oder halt die üblichen Kriegsverletzungen jener Zeit. Aber wir waren ja auch nicht von gestern. Man entwickelte diverse rethorische Fähigkeiten, um irgendjemanden zu überreden, damit man nicht nach Hause laufen musste. Völlig abgefeiert hatte man oft keine Lust, in nächtliche Straßenschlachten zu geraten. Naja und wenn dann doch mal, so flogen Papierkörbe und weitere Gegenstände dorthin zurück, woher sie kamen. So war das eben, war halt normaler Alltag und man kannte es nicht anders. Hatte ja auch wirklich jeder was zu melden und war wichtig. Hatte man dann irgendwann seine Moralischen, wurden diverse Partykeller bei Freunden belagert. Da war Freundschaft das oberste Gebot. Wer nur eine Mark hatte, hatte nur eine Mark und wer mehr hatte, gab mehr dazu. Dies wurde immer in Kippen und Alkohol investiert. Oder man schmuggelte heimlich die Vorräte von zu Hause mit. Hauptsache feiern, den Alltag vergessen, Spaß haben und wer am schnellsten die lustigste Alkoholvergiftung hatte. Die Damenwelt war natürlich auch immer präsent. Aber halt genau nicht anders drauf als wir. War doch egal, wer gerade mal wieder Spaß mit jemanden oder nicht. Ob im 5 min Takt oder nicht, völlig uninteressant. Zu feiern gab es immer was. Meistens feierten wir uns selber. Wir waren unsere Idole. Wir mochten uns am meisten und starben auch nicht wie manch andere Vorbilder von heute auf morgen. Wir gründeten unseren Bund fürs leben, heirateten uns selber und bastelten unsere Trauringe. Dieser Bund besteht auch heute noch, wenn auch ganz anders und seltener als damals.
Proaktive Umverteilung war auch oft so ein Thema. Das spielte keine Rolle welcher Schicht man angehörte. Manche hielten Vorträge, wie man am besten Kaufhallen leer räumte und wie man sich bei Strafprozessen zu verhalten hat. Mir war das allerdings zu bunt. Hatte ja alles gehabt und lieber meinen Kram geteilt, damit andere was davon hatten. Helfersyndrom halt! Wer es nicht kapierte tat es als Freunde kaufen ab. Aber dann hat man es nicht begriffen und es muss einem egal sein.
Hatte man da auch noch Platz für Liebe? Nun ja, im Alltag wurde natürlich schön künstlich alles vorgespielt. Aber man kannte das schon noch. Nur auf einer anderen Ebene. Entweder gab es dann nur Götter, oder gar nichts.
Soo, das Buch ist fertig gelesen und Fragmente wurden angehaucht und temporär zum Leben erweckt. Heute nicht mehr nachvollziehbar, auch nicht emotionell. Muss man sich für irgendwas rechtfertigen oder im Nachhinein bedauern? Keinen Meter. Man wird weder etwas verdrängen können, noch irgendwas rückgängig machen. Andere Zeiten eben. Ist das eine Warnung und Erfahrung die man weitergeben muss? Das kann man so nicht sagen. Jede Epoche hat ihre Eigenheiten, aus der jeder seine eigenen Lehren ziehen muss. Ich kann die damalige Zeit nicht mit der heutigen vergleichen. Es kommt immer auf den Bezug und die Hintergründe an. Ich weiß nur was ich heute toll oder schlecht finde und handle danach. Man lernt selber aus etwas, ändert sich aufgrund von Erfahrungen und diese Veränderung nehmen halt andere wiederum als Vorbild und handeln danach … Eine Kette ohne Ende; ein nie endender Kreislauf. Bleibt denn da nicht trotzdem irgendwas zurück? Klar! Man lässt sich irgendwann eine Elefantenhaut wachsen. Man lässt nicht einfach jeden an sich ran. Wer es dennoch schafft und zuviel rumdoktort, wundert sich dann halt über dutzende Abwehrmechanismen. Gibt es da nicht auch mal was Positivies daran oder ist das alles nur eine Leidensgeschichte? Ich habe nie wirklich gelernt, was Schmerz ist. Aus jeder Situation kann man das Beste machen. Das Positive … Man lernt konsequent zu sein. Man hört auf, wenn der Bauch anfängt Nein zu sagen. Man nimmt kein Blatt vor dem Mund und wird immer direkt seine Meinung sagen. Vor allem aber gewinnt man eine wertvolle Erkenntnis. Je mehr jemand versucht gegen dich vorzugehen, umsp größer wird der postive Effekt. Nämlich genau das Gegenteil trifft ein.
Und genau das triff die derzeitige Situation hier im Blog. Je mehr selbstgefällige, selbstgerechte Lynchjustiz geübt wird, umso mehr nutzt es mir. Die durchschnittlichen Besucherzahlen, Suchmaschine etc. schon rausgerechnet, belaufen sich aktuell auf 60 Besucher im Schnitt pro Tag. Mein Pagerank steigt zusätzlich und ist auf dem Quantensprung zu 3. Meine Co-Kommentatoren bleiben hier teils aus. Warum sollen sie auch kommentieren? Sind ja im Chat, Voicechat oder eben real anwesend und feiern mit. Ich brauchte noch nie vorgeführte manipulierte Kunstgruppen, um jeden das Böse auf der Welt zu zeigen. Sowas wird gelebt, auch wenn es nicht offensichtlich ist. Ich lieb mich mehr als an anderen Tagen. Andere mich auch und ich sowieso so manch andere … Achso ja, natürlich hatte beim letzten Video keine Pointe. Danke für die konstruktive Kritik von einigen. Werde mich bemühen, wieder zu meinen Standarts zurück zu kehren. Soo, bevor mich wieder jemand ermahnt, werde ich mal weiter die Überraschung für jemanden basteln, meinen Weihnachtsbaum endlich abputzen, das Wetter in den Hintern treten, damit ich mal wieder wandern kann und das Wochenende absprechen und auf Disco gehen.
Verdammt, nun ist die Spitze vom Bleistift abgebrochen ….
Es war meine erste CD überhaupt, welche ich mal vor Jahren zu Ostern geschenkt bekam. Es war unsere Partymusik und ich bin mit der Band aufgewachsen. Nun, nach über 20 Jahren wurde diese alte Scheibe komplett neu eingespielt. Warum? Klick Man kann sich auch einige Hörproben reinziehen: Klick
Muss ich mir diese CD nun kaufen? Ich kann nur von mir reden und sage ganz klar, Ja! Zum einen ist der Sound einfach bombastisch. Songs wie „Von Glas zu Glas“ oder „Schöner Tag“ kommen jetzt so richtig rüber und werden musikalisch gesehen, von mir erst jetzt so richtig wahrgenommen. Respekt, neuer Anstrich aber aber auch ganz akurat an die Originale gehalten. Ich mag ja eh Stücke, wo man nach dem 10, mal anhören noch diverse Kleinigkeiten entdeckt. Und ist es nur ein etwas anderer Baßlauf in der 2. Strophe oder ein eine vermeintliche Stimme, welche man zu hören vermag. Musik muß man erleben und nicht nur einfach anhören und mitbrüllen.
Ist das nicht alles nun doch irgendwie nur Kommerz? Nun ja, was ist schon nicht kommerziell? Alles was verkauft wird schon irgendwie oder? Ich persönlich verstehe zwar nicht, warum nun Fans dafür herhalten müssen, dass eine Band mal gerichtliche Streits hatte und man nun dafür Rechnung tragen muss. Aber meine Intention ist eine ganz andere. Es hängt vor allem ein Stück der eigenen Identität mit dran. In einer Zeit, in der es drunter und rüber ging, jeden Tag neue Gesetze und Verordnungen über einen einhergingen, niemand wusste wie der nächste Tag wieder aussehen wird, war es einfach ein Begleiter, eine Reflektion unserer Gefühlswelt und traf zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Nerv. Onkelz waren damals einfach da, mehr nicht. Die Bandgeschichte … *gähn* … wurde zig mal in diversen Medien durchgekaut, Stellung bezogen. Kann nur von mir sprechen. Ich gehöre weder irgendwelchen Gruppierungen an, welche sich in irgendeine Ecke polarisieren, noch war ich jemals irgendein bemitleidenswertendes Wesen, was sich diverse Werke der Band als Bibel zum Leben zunutze machte. Sätze wie, sie haben mir bei sovielem geholfen habe ich noch nie verstehen können. Im Gegenteil, sie haben uns mit ihrem Tourbus beim Wacken Open Air mal fast übern den Haufen gefahren. Jeder ist sich selbst der Nächste und kämpft sich durchs Leben. Das andere ihre Erfahrungen in Liedform an den Mann bringen ist respektvoll, aber bestimmt nicht meinen Tagesablauf. Aber, wenn es mir mal wieder schlecht geht, ich diese Musik höre, erinnere mich an alte Zeiten und das es da auch schon weiterging. Genau das macht dann den Mut wiederum aus. Naja und irgendwie ist es auch der Stachel, der einen piekst und einen über sich nachdenken läßt.
Man versteht nur immer soviel, wie es seine eigene Vorstellungskraft und das eigene Denkvermögen zuläßt. Im Bezug auf die Hörproben …
„Bomberpilot“ … mit der in einer bestimmten Zeit schon als Kind aufgezwungen vormillitärischen Erziehung gebrandmarkten Erkenntnis, bin ich Experte im erläutern von Egoshootern und Meister im Bonuslevel. Wer fiebert denn nicht live im TV mit, wenn es mal wieder heißt: „Volltreffer in Bagdad“? *blinzel* „Von Glas zu Glas“ … Wahrheit? Ich war auch mal in so einem Alter! Ehrlichkeit? Sicher kenne ich das! „Dick und Durstig“ … Wohin mit dem ganzen selbst verdientem Geld, wenn man eh schon alles hatte? Spaß kann teuer und aber auch lustig sein. 1 m Bier bitte! „Falsche Prohpeten“ … Die Schule hats gezeigt. Heute noch ideologischen Schnickschnack erfunden und morgen schon die Freiheit gepredigt. Dann glaubt man nur noch Formeln aus dem Mathebuch und den Kumpels auf dem Pausenhof. „Onkelz Wie Wir“ … Hast du auch schonmal ***** probiert, oder nem Kumpel ne Unterhose und was zu essen gegeben, weil die Mama mal wieder stockbesoffen nach mehr Alkohol schrie? Hast du auch immer soviel geteilt wie ich, damit es andere besser hatten und mit dir weg konnten? „Schöner Tag“ … Hast du nie mal einen Tag den Kopf ganz abgeschalten und einfach nur gelebt? Solange man es nicht übertreibt und noch Grenzen kennt, sollte man das tun.
Im Endeffekt bin ich auch ein Onkel. Bemühe mich, meine Flüchtigkeitsfehler bei der deutschen Rechtschreibung in Grenzen zu halten, nicht böhse zu sein und bin immernoch der nette Mann von nebenan, der mit dem Bauch fühlt und nach Vernunft handelt.
Wer den Sinn nun nicht verstanden hat, sollte den Text bookmarken und in ein paar Jahren nochmal durchlesen und merken, das meine Geschichte, meine Geschichte ist.
Nun denn, ich freue mich auf diese CD … Boxen voll auf, aber nur maximal bis 22 Uhr!
Auf öffentlichen Plätzen ist es ja völlig normal heutzutage, mit einer Cam überwacht zu werden. Ich überwache mich schon seit dem Sommer 2002 mit meiner eigenen Cam und bisher hat sich noch nie ein Einbrecher hier hin gewagt. Bis gestern …
Es gibt ja im Netz diverse Seiten, über diese man Freunde wiederfinden kann. Gerade in unserer Region, wo die Abwanderungswelle gen alte Bundesländer recht groß ist, verläuft sich ja so manches. Ich habe mich kürzlich nun doch dazu überreden lassen, mich auch mal anzumelden. Es dauerte keine 10 Minuten, bis ich die ersten wiederfand. Mit so manchen trat ich dann auch bereits in Kontakt. Es ist schon erstaunlich wie sich manche rein äußerlich verändert haben und manche gar nicht. Es macht richtig Spaß diesem „Määänsch, du lebst ja och noch? Wohin hast du dich denn verirrt?“ Effekt zu lauschen. Oder eben diesem „Weißt du noch damals?“. Naja und die meisten haben ja mittlerweile die ganzen modernen Kommunikationsmittel. Vorsichtig wurden schon Treffen ins Gespräch gebracht und wenn das dann auch mal klappt, freue ich mich schon riesig darauf. Wie klein doch die Welt sein kann. Spontan fällt mir da z.B. die 8. Klasse auf der Penne und die Absprachen des aktuellen Kinoprogrammes im Englischunterricht ein. Oder halt Spoiler und Cheats für PC Spiele auf dem Pausenhof. (noch nix mit Internet)