Was ist noch schlimmer als schlimm? Welche Worte beschreiben den Schmerz? Welche Formulierungen würden passen? Welche Musik wird den Gefühlen gerecht?
Ich habe immer einen Rat, eine Meinung, höre anderen zu und führe manchmal mich als Beispiel vor. Diesmal habe ich nichts von dem und bin einfach nur paralysiert!
Dabei geht es nicht mal um mich! Bin ich wieder egoistisch und verfalle der Opferrolle und dem Selbstmitleid?
Wie fühle ich mich? Ich fühle mich so, als ob jemand mit Stahlkappen auf meinen Füßen steht, mit einer eisernen Faust ungebremst in das Gesicht schlägt, Elektroden an meinen Knochen anbringt und mir 220 V durch den Körper jagt! Einfach nur hilflos und total verstört! Ich habe Hunger, doch kann nichts essen!
Es treten Menschen in dein Leben, die prägen dich, helfen dir bei deiner Entwicklung, geben gute Ratschläge und würden sich niemals aufgeben. Dieser Vorbildcharakter ist nun auf einem Schlag zerstört! Da gibt es hier ein paar Menschen die sichtbar einen an der Waffel haben und dort. Doch das Sichtbare ist nicht immer die Realität! Das Unfassbare geht von Menschen aus, von denen du es nie erwarten würdest, weil sie dich einst immer wieder nach oben zogen!
Ich habe meinen Glauben verloren! Alles was noch übrig ist, ist meine Hoffnung, dass ich ihn irgendwann wiederfinde. Was mich noch antreibt, ist das Zepter selber in die Hand zu nehmen und mehr als sonst anderen zu zeigen, man darf sich nicht einfach aufgeben, wenn es mal eine Krise gibt!
Jeder Mensch hat das Recht dazu, seinen Gefühlen auch mal freien Lauf zu lassen, solange man die Grenzen des anderen respektiert. Dazu gehört auch mal Wut gegen jemanden zu empfinden. Wenn ich auf jemanden wütend bin, können das andere genauso auf mich sein! Das Recht dazu hat Jeder! Nur sollte es immer angemessen und die Dosis begrenzt sein.
Ich weiß ganz genau wie man sich fühlen kann, wenn aus Liebe Hass wird. Wenn man 3 Tage im Bett liegt und keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen kann. Wenn man einfach vergisst etwas zu essen und abmagert. Wenn man für den Moment keine Erinnerungen hat und nicht bis morgen sehen kann. Wenn man morgens aufwacht und sich zuerst fragt, ist es real oder war es nur ein Traum? Wenn der Traum sich mit dem Tag gleicht …
Doch es gibt Familie und Freunde. Ja man fühlt sich wie ein Kleinkind, wenn einen unter Umständen die Eltern ausführen, nur damit man auf andere Gedanken kommt. Ja man fühlt sich wie ein Teenager, wenn man mit Freunden einen draufmacht, nur um auf andere Gedanken zu kommen. Ein Verlust bedeutet immer ein paar Gänge zurück zu schalten und von vorn anzufangen! Es schlaucht einfach nur und man macht in diesen Situationen nie alles richtig!
Wenn es mich jemals betraf, war ich aber im Endeffekt immer froh, dass es so war und jemand da war. Heute war es auch so und es verflog wieder, da ich nicht die Hauptperson bin. Dennoch war ich glücklich und dankbar, dass Freunde da waren!
Das Leben ist kein Ponyhof. Ich bin eh zu doof zum Reiten! Ich hätte es aber wissen müssen, was es bedeuten kann. Ich wünschte ich hätte Unrecht gehabt, mit meinen Ansichten! Warum sind wir Menschen so bescheuert und sehen in jedem Neuanfang den Glauben daran, dass es anders wird? Wir lassen uns von der Zeit täuschen und werden träge!
Ich hatte einmal eine harte Entscheidung für mich getroffen und mir einfach so ein neues Umfeld aufgebaut. Einige Jahre später berücksichtigte ich alte Fehler, wehrte mich anfangs dagegen, Inhalt und Privatleben zu trennen. In einer kurzen Minute wurde ich wieder schwach, ließ mich ein, es artete wieder aus und brach mir am Ende das Genick. Ich kehrte wieder an meinem Ursprungsort zurück, im Glauben ich habe keine andere Alternative! Langsam lebte ich mich wieder ein und dann der Extremfall.
Schuld? Die gibt es nicht. Wir müssen alle wieder lernen, dass wir jeden Tag für unsere Ziele kämpfen müssen. Haben wir sie erreicht, kämpfen wir im Alltag um deren Erhalt und dürfen uns nicht darauf ausruhen!
Flucht? Für meinen Teil kann ich nur sagen, ich bin viel zu progressiv geworden, um mich jemals wieder festlegen zu können. Das hat absolut nichts mit Einzelpersonen, auch nicht mit einer Stadt oder einer Region zu tun! Ich bin aber in den letzten Jahren zu weltoffen und einfach fremd in meiner eigenen Heimat geworden. Du kannst hier nicht mit revolutionären und zeitgemäßen Ansichten etwas verändern wollen, wenn es nicht von einem selbst kommt. Alles andere ist Illusion!
Vielleicht ist es ein Bann oder auch Segen in meinem Blut, dass meine Ahnen bereits halb Kontinentaleuropa bewohnten, immer dort wo sie auch gebraucht worden. Ich glaube zwar nicht wirklich an vererbare Charakterzüge, aber der Gedanke gefällt mir dennoch!
Je mehr ich darüber nachdenke, umso leichter wird mein Gemüt wieder …
Joar …