Spitze meine Zunge und hüte dich, sonst spitze ich deine Hüte! Zunge, Zunge nee! Spitze deine Hüte Zunge, oder ich spitze meine Zunge und hüte dich.
Das dürfte erstmal reichen für den gefühlsduselanten Anfang. Es gibt Tage, die beginnen einfach langsam. Nach ein paar Schluck Kaffee, einer Kippe und ein paar Streckübungen scheint es so halbwegs zu gehen. Aufstehen ist eben wie Viskosität.
Der Tag davor verlief eher unspektakulär. Wobei es 2 sehr angenehme Überraschungen gab. Echte Freunde, auch wenn sie großteils im Netz sind, sterben eben nie. Entweder zocken sie artenfremde Spiele, oder bringen einem eben in ein Gespräch, was eine massive Selbstbestätigung darstellt. Ich hätte da gar nicht mehr daran geglaubt, dass es noch Menschen gibt, welche die gleichen Ansichten haben wie du und es von sich aus sagen. Und genau das ist der Trigger zu diesem Thema. Wenn man es mal ganz nüchtern und vor allem realistisch betrachtet, so haben wir damals nichts anderes als die Geburtsstunde des „social network“ erlebt. Der Effekt der Neuerung war es, welcher vieles scheinbar zusammenfinden lassen hat.
Und jetzt? Es ist alles nur austauschbar geworden, weil es überall genauso ist. Ich meine es ist doch inzwischen egal wo man hinsurft, es sind überall die gleichen Schemen. Es ist eben nichts mehr einmalig! Man würde ausgelacht werden wenn man meint, man wäre eine große Gemeinschaft, wie eine Familie und alles wäre so einmalig. Mal ganz offen und ehrlich: Mittlerweile plant jede noch so kleine Seite, egal ob Spiele – oder reine Kommunikationsseiten diverse Events. Dann halt themenbezogen! Theoretisch könnte ich jedes Wochenende zu einem Treffen fahren. Mittlerweile gibt es sogar Treffen in der Blogsphäre. Finde ich übrigens noch originell. Treffen eines bekannten Bloggers, mit Vorträgen und den Fans der Materie!
Jede noch so schöne Epoche entwickelt sich weiter und ist nicht mehr das, was sie mal war. Warum kalten Kaffee aufbrühen, wenn es immer Neues geben wird? Lieber für Utopie belächelt werden, als mit Orden ins Museum gestellt zu werden und zu verstauben.
1 Tag später …
Der Tag im Netz begann eher öde und man guckte dann doch auf das Wetter, ob man nicht doch nach draußen sollte. Aber es änderte sich schlagartig. Die nette Begebenheit mit der „Insektenfalle“ war nur der Anfang.
Nachdem sich einigermaßen ausgelacht wurde, kam die nächste Attacke. Vorweg: Ich habe nun eine Begriffsbestimmung für uns Sarkasmusfreaks gefunden! Wir sind wie die Schwertmeisterin von Melee Island, Carla und General Smirk von der selbigen Insel. Gegeneinander ein Patt und zusammen der gefährlichste virtuelle Rasenmäher, welcher alles platt macht. *gg*
Ich erlaube mir mal es zu umschreiben: Man stelle sich vor, jemand schildert dir ein Problem, was wirklich NICHT lustig ist. 2 Zeilen weiter wird dir ein Witz erzählt und ganz trocken. Du bist also gerade beim Mitleid und wirst ins Lachland katapultiert. Man weiß gar nicht mehr von was man die Tränen hat. Vom beginnendem Weinen, oder dem Lachen! Herrlich krass, aber genial! Und alles ohne platte Sprüche! Situationskomik ist schön, wenn man die Kunst beherrscht! *yay*
Nachdem auch dies ausgelacht war, ging es natürlich weiter. Meine andere Leidenschaft wäre noch die Ironie. Einige meinten mal eine gesunde Selbstironie und andere halt Teilwahrheiten. Wie das eigentlich hier schon traditionell ist, bekommen dann auch noch andere ihren neuen Spitznamen. Muss ich morgen gleich mal real an den Mann bringen und den Namen „Konjunktiv“ einweihen. *g* Was war es noch? Muss man überleiten, um es annäherungsweise zu verstehen.
Es gibt ja so einige Dienste, wo man Freunde, Schulkollegen usw. wiederfindet, oder halt neue Freundschaften aufbaut. Natürlich sucht man auch hin und wiedermal nach Gleichgesinnten aus der Umgebung, Ich meine ist doch nett wenn man sich mal auf einem Konzert oder so trifft. Hat sich ja schon so manches ergeben, was auch echt ist.
Nun, dann kam per Zufall ein interessantes Profil. Passte in mein Schema und dachte mir, schreibst mal an. Nun, der Haken dabei ist halt wie so oft: Man kann viel schreiben wenn der Tag lang ist und sich verstellen. Es fing wieder nett an: Suche einen Mann, bin schwanger usw. Ja klar, wenn einem dann noch gewisse Ansprüche von vornherein gestellt werden, weiß man ja woran man ist. Kommt man dann noch ins Gespräch und muss erstmal jeden 2. Satz entschlüsseln, oder tauchen sinnvolle Antworten wie: Was geht ab? Schönes Wetter heute! Wo kommste her? (obwohl akribisch ausgefüllt) … grinst man schon etwas. Und nein, es ist nicht fies, denn man bricht ja nicht gleich den Kontakt ab, sondern lässt es auf Freundschaft auslaufen oder eben von alleine langsam schwinden. Alles andere wäre niveaulos und würde man so nicht real machen.
Jeder normal denkende Mensch weiß, dass dich jemand nimmt wie du bist. Wer klare Vorstellungen hat, weiß schon vorher was man sich vorstellt und handelt danach. Ansonsten ist man so einen Menschen nicht wert und sollte ihn einfach vergessen. Man muss nicht zwanghaft seine Fehler überspielen, jedem eien heile Welt vorspielen und meinen man müsse es durch Dominanz biegen. Für mich selber: Mit sowas ist man bei mir eh an der falschen Adresse. Domimanz erzeugt bei mir Gegendominanz und die kann sehr stark sein. Mit Offenheit, Ehrlichkeit kann man Menschen dazu bringen, das sie aus Eigenantrieb dir aus der Hand fressen.
Nächster Fall … prinzipiell lustig, aber sowas krasses noch nie vorher gesehen. Man stelle sich eine Schönheit vor, welche eher in einem Abrisshaus wohnt und man es offen und ehrlich zur Schau stellt. Das sieht eher nach einem tiefem „social whole“ aus. Ich meine es gibt Menschen die sind relativ anspruchslos und andere können einfach nicht anders. Ich meine wenn der eigene Leib noch das einzige Kapital auf Besserung ist, ist das eher erschreckend als lustig. Auf deutsch: Ich suche einen Mann der viel Geld hat und mich hier rausholt.Mitleid? Bedingt, denn jeder ist für seine Probleme selber verantwortlich.
Das social network als Ganzes ist schon als positiv zu betrachten. Es sitzen gewiss keine ferngesteuerten Schreiber am PC, welche nur Spielzeug und nicht real sind. Wenn das so wäre, dann heiße ich ab sofort Erika. Diese Art von Kommunikation spricht nur eine andere Sprache, welche man lernen muss zu verstehen. Ich meine im Alltag lernt man auch ständig neue Menschen kennen und zieht daraus seine Lehren. Im Netz ist das auch nicht anders, wenn auch an es auf eine andere Art und Weise lernt. Man lernt irgendwann zu selektieren, welcher Mensch mit mir auskommen wird. Interessengruppen sind meiner Meinung nach veraltet und haben nichts mit dem Umgang untereinander zu tun. Nur weil ich Gitarre spiele, sind gleich alle Musiker meine Freunde. Das wäre schlichtweg Unfug!
Um die Pointe nicht missmutig enden zu lassen … Es gibt Menschen, welche aus verschiedensten Gründen theoretisch nicht zusammen finden würden, wenn da nicht eine gewisse Ähnlichkeit da wäre. Liegt es vielleicht am Beruf? Nun, dann müsste ich sofort mit dem sinnbildlichen Satz angreifen: Der Patient manipuliert die Doktorin!
Es gibt Menschen, denen könntest du nie und nimmer etwas vormachen. Sie kennen dich einfach. Warum? Weil sie bis ins kleinste Detail deine Ansichten ahnen, kennen und selber haben. Sie sind die einzigen Menschen, welche dich zu dem führen können was sie wollen und umgekehrt.
Man stelle sich vor, man geht gern ins Theater und mag dies für sein Leben gern. Du hast es schon lange nicht mehr getan und würdest mal wieder gehen. Du triffst jemanden, welcher dir genau das gleiche erzählt, dich aber wirklich nicht kennen kann. Es folgen weitere Dinge, welche du nie erzählt hast und sie werden dir gerade erzählt. Kein simples Nachplappern also, nur um Interesse zu wecken. Genau genommen bleibt dir jedesmal fast das Herz stehen. Nur, es ist nicht deine Angebetete! Beide rühren keinen Finger, sondern tun einfach etwas so. Was kommt, wie es endet, ob es jemals endet weiß niemand und ist völlig uninteressant. Ich weiß das es wahre Liebe ist, aber Liebe macht auch blind und lässt den normalen Alltag im Hintergrund. Es sind glaube ich meine ehrlichsten, ausführlichsten und am längsten durchdachten Mails, die ich jemals geschrieben habe. Kommt aber auch immer genauso zurück. Was folgt, wird hier bestimmt nicht stehen. Was passiert, kann man gut an der Stimmung im Blog ablesen und sich selber seine Meinung bilden.
Soo, morgen heißt es aber eher wieder „real network“. Dann wird der Abend mal wieder ganz ohne Internet ausklingen und Geburtstag gefeiert. Oops, gerade auf die Uhr geguckt: Happy Birthday altes Haus!
Die Kappelle ist auch schon da und spielt zur größten Geburtstagsfeier von Querfurt!
Die Tage werden wieder kürzer und die Aktivitäten im Netz länger …
Jenau!