Den einen dreht sich bei diesen Wortschöpfungen der Magen um, während andere keine Grenzen ziehen können, bei der Entwicklung des Internets.
Web 1.0 = Ich bin drin
Web 2.0 = Das Mitmach Web
Web 3.0 = ???
Ich glaube es wird sich in Zukunft viel um Semantik drehen. Boah soviel Text und so viele Fremdwörter und Querverweise?
Die Grundstruktur kann man sich eigentlich ganz einfach selber zusammenreimen. Es geht um logische Verknüpfungen. Um mal meine These etwas zu untermalen, ein paar Beispiele aus der Praxis.
1) Familienidylle: Egal welcher Teil davon, wir kennen diese Persönlichkeiten mit allen ihren Macken und Stärken. Wir passen uns zwar im Alltag an, aber verhalten uns trotzdem immer gleich. Wir wissen es es einfach, wie sich jemand in einer bestimmten Situation verhält und müssen dies nicht immer hinterfragen, wenn mal jemand woanders hingeht und wir nicht dabei sind. Tritt dann ein spezielles Ereignis ein, können wir den Grund uns schon mit großer Sicherheit denken. Wir verknüpfen also Wissen!
2) Jeder Internetnutzer bekommt früher der oder später Spam. Der eine eher materiellen, der andere eher medizinischen, während andere eher jenen der fleischlichen Lust bekommen. Man fragt sich oft, warum man dies bekommt, obwohl man ja damit nichts am Hut hat?
Wir hinterlassen aber immer Spuren im Netz, welche nie zu 100 % anonym sind. Wir melden uns eher anonym auf Webseiten an, diskutieren mit und werden am Ende von Suchmaschinen gespidert, ob wir wollen oder nicht. Wo es Nutzen gibt, gibt es immer auch ein Ausnutzen! Das Netz ist in seiner Größe unüberschaubar und unkontrollierbar. Es gibt immer Mittel zur Analyse und Ausnutzung von Surfverhalten. Das liegt nicht an Institutionen, sondern eben an der Unkontrollierbarkeit.
Wenn ich noch auf der unspektakulärsten Seite diskutiere, so verwende ich immer den gleichen Satzbau, die gleichen Themen und werde dahingehend analysiert. Wenn ich eben oft von Technik rede, ist die Wahrscheinlichkeit eben am Ende oft sehr hoch, dass man dieses Spams auch bedient wird. Spam ist der Spiegel deiner Seele und deines Surfverhaltens.
Ich meine es werden ja immer mehr umtriebige Zwecke enttarnt, Barrieren geschaffen um dies einzudämmen. Wie in jeder Gesellschaft auch, hat es keinen Zweck eine Pistole auf die Brust zu setzen um was zu verändern, sondern etwas langsam zu unterwandern und somit ins Bewusstsein zu übertragen. Das hat nichts mit Intelligenz, sondern mit logischen Herleitungen zu tun.
3) Wer ein gewisses Grundwissen in verschiedenen Sprachen hat, muss nicht immer alles lernen, da man sich vieles selber herleiten kann.
Beispiel für das lateinische „spectare“, was soviel wie zuschauen bedeutet. Im Englischen heißt Zuschauer „spectator“ und im deutschen spricht man von einem Spektrum, für Blickfeld. Wer sich ein bisschen mit Germanistik auskennt, die Thematik der Lautverschiebungen kennt weiß, dass es auch hierbei Gemeinsamkeiten gibt. Stichwort „that“ für „das“ oder das norddeutsche „dat“. Man kann sich auch ohne tiefgreifende Hintergründe, dieses und jenes einfach selber logisch denken.
Im Grunde genommen sind wir dabei, der Wahrsagerei die Kraft zu nehmen und der Wahrheit ein Stück näher zu kommen. Wir können vieles ohne technische Hilfsmittel voraussehen, ohne auf die Intelligenz zwingend Rücksicht nehmen zu müssen.
Dies kann man ganz einfach im Selbstversuch nachprüfen. Man nehme ein Votingsystem, nimmt eine bestimmte Anzahl an eher persönlich gerpägten Videos und lasse abstimmen. Bedingung hierbei, die Versuchspersonen dürfen nicht involviert werden. Je nachdem in welchem Zusammenhang eine Person zu einem steht, wird man immer die Dinge bewerten, welche auch mit einem selbst in Verbindung stehen. Steht eine Person beispielsweise im negativen Zusammenhang zu einem, wird man in erster Linie die Dinge negativ bewerten, welche im persönlichen direkten Zusammenhang stehen. Das heißt, je mehr Informationen ich preisgebe, die Fülle derer wächst, umso mehr Material kann man am Ende auch auswerten. Das Interessante dabei, man kann einen nahezu linearen Zusammenhang herstellen, ohne noch Zusatzinformationen einholen zu müssen. ich weiß also am Ende genau wer was abstimmte, ohne überprüfen zu müssen, wer was abstimmte.
Logisch betrachtet kann ich so schneller eine Ursache finden und kann mir überflüssige Informationen ersparen. Es hat natürlich den großen Nutzen, dass man wirtschaftlich gesehen Kosten spart, aber auf der anderen Seiten schneller anitanonymisiert wird.
Warum das Netz bald in der jetzigen Form aus den Nähten platzt? Ganz einfach, wir müllen das Netz mit nutzlosen Informationen zu. Durch das Mitmach Web stehen bestimmten Informationen in dutzendfacher Ausführung der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Ein typisches Beispiel für das Web ist wohl die Technik. Wie viele scheinbar fachlich formulierten Anleitungen gibt es? Jemand hat eine Frage wie man z.B. ein CD Rom Laufwerk anschließt und wird z.B. mit IDE Controllern konfrontiert, anstatt man einfach sagt, stecke das graue Kabel rein. Handbücher und vor allem Referenzen vom Hersteller sind oftmals völlig ausreichend, um den Hintergrund noch qualitativ zu bewerten. In der Praxis ist es oft unnütz zu wissen, ob beim Austausch eines Laufwerkes, man wieder diese Referenzen lesen muss!?
Wer macht schon für ein rotes Moped nochmal die Fahrerlaubnis, wenn man die auf einem grünen Moped bereits bestand?
Fachwissen dient der Optimierung des Wissens, um einen Standart zu halten, in der Ausführung dessen ist es aber nutzlos.
Oder wie man so schön sagt: Viele Wege führen nach Rom! … Bisher kam jeder an, obgleich als Pilger, mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug!
Joar …