Es fing in der 8. Klasse auf der Penne an, als plötzlich jemand mit einem Aktenkoffer in die Schule kam. Der sah ungefähr so aus. Es dauerte nicht lange und die meisten hatten auch so ein Teil. Da es dann aber nichts mehr mit Insidern zu tun hatte, ging es so weiter. Aber hier wurde nur zögerlich mitgezogen und es bildete sich eine zweite Gruppe. Die der Anzugträger mit den Polstern in den Schulterstücken. Zu der letzten gehörte ich auch mal dazu. Ich hatte da noch so ein, aus heutiger Sicht, potthässliches lila farbenes Blouson dazu. Dazu ne beige Faltenhose und natürlich Lackschuhe. Grausam! Naja ich kann mich ja heute rausreden, dass ich nicht der Einzige war damit. Jede Zeit hat halt ihre Macken.
Um nochmal zu dem Aktenkoffer zu kommen. Irgendwie hatten dann aber auch die meisten das gleiche Modell und es kam schon vor, dass man erst im Unterricht merkte, dass man den falschen Koffer hat. Oder es wurden regelrechte Meisterschaften abgehalten, wer welchen Zahlencode knacken kann. Bei den preiswerteren Modellen gab es irgendwo so einen Trick, mit dem man alles öffnen konnte. Lange her, ich geh mal fix los um diesen Teil meiner Vergangenheit zu vertuschen. Wo sind meine Jeans und wo sind meine Lederjacken? *malschnellanzieh*
Vor eniger Zeit wurde ja mal bedauert, dass es nur einen kurzen Hörmittschnitt der Band gibt. Gestern hatte ich mich an die Arbeit gemacht, um Stücke der unkultivierten Jugendkultur, auf den PC aufzunehmen. Der Sound ist nur leicht nachbearbeitet, um das 0815 Kellerbeat Ambiente zu erhalten.
Wer waren wir eigentlich?
Irgendwann zwischen 1996/1997 versuchten 2 Jugendliche mit dem Namen Axel und Titus eine Band zu gründen. Treffpunkt war meist bei mir oder im Jugendclub. Es wurden kleinere und größere, Vergewaltigungen der Lauschorgane vorgeführt und geprobt. Wir hatten mal einen Proberaum, mal nur das Kinderzimmer. Halt mies und normal in diesem Metier. Das war kein Dauerzustand, denn wir wollten mehr und fühlten uns als Helden. Dann brachte ein Kumpel mit dem Namen Daniel einen Bekannten mit, der hieß Stephan und spielte Drum. Er war derzeit bandlos, hatte ein eigenes Schlagzeug, einen eigenen Proberaum und wohnte außerhalb eines Dorfes in einer ausgebauten alten Mühle. Cool!
Es wurde ein Treffen vereinbart und schon ging es los. Wir spielten, oder wie auch immer man es nennen mag, unsere ersten gemeinsamen Stücke. Die Lyrik der Songs war uns sowas von egal und wir waren froh, überhaupt zusammen spielen zu können. Hm, was wolle wir eigentlich für eine Stilrichtung spielen? Der eine Punk, der andere Metal und dem anderen alles wurscht. Egal, es wurden die Rollen verteilt und die Ur-Bestzung wurde geboren.
Axel(git/voc)Stephan(dr)Titus(git/voc)
Hm, einen Bassisten hatten wir nicht. Mal spielte einer von uns Baß und manchmal bässer. An Technik hatten wir die nötige Grundausstattung. Naja ok, ein alter Bassverstärker musste als Gesangsanlage herhalten. Man musste ziemlich laut brüllen, damit man überhaupt was hörte. (Und trotzdem war es damals Titus, der den Verstärker zum kollabieren brachte und nicht ich)
Wie dem auch sei, so entstand unser erste Titel, mit dem Namen „Tod“. Hm, der Text war natürlich böse veranlagt, wie halt beim Metal so üblich und beschränkte sich auf wenige sinnige Zeilen wie … „Ich bin der Tod, der Tod auf 2 Beinen. Ich bin der Tod mit der Sense“
Aber auch das war ja egal, wir konnten ja nun schonmal zusammenspielen. Diesen Song konnte ich, trotz schlechter Qualität, überspielen. Und hier ist er …
Wir trafen uns ab dann immer jedes Wochenende zur Probe. Jeden Samstag und teils auch Sonntag. Es war ja ziemlich abgelegen und man konnte Lärm machen. Während dieser Zeit entstanden noch weitere Titel …
Es gab noch weitere Lieder, welche aber vielleicht mal noch später nachgereicht werden bzw. nie aufgenommen wurden. Das wichtigste ist aber „Wofalor“. Es ist ein simpler Song mit nur 2 Akkorden und der Text ist die Gebrauchsanleitung des gleichnamigen Weichspülers. Total sinnlos, aber komischerweise wird man auch heute noch darauf angesprochen und gemeinsam gelacht. Ein Kumpel machte mir damals ein T-Shirt mit der Flasche vorne drauf für unseren Auftritt. Scheinbar Kult sowas, keine Ahnung!
Titus musste dann als Austauschschüler nach Schweden und wir brauchten einen neuen Sänger. Für kurze Zeit kam der oben genannte Daniel zu uns und half kurz aus. Dann aber gab es eine entscheidende Veränderung. Es kam Stefan (mit f) zu uns, welcher herausragende Fertigkeiten mitbrachte und schon Banderfahrung hatte. Er ließ uns manchmal ganz schön schwitzen und führte das musikalische Regiment an. Später kam noch Marko dazu, welche Baß spielte und auch sang. Wir hatten unseren Auftritt und spielten noch ne Weile zusammen. Aber die Ansichten waren zu verschieden in musikalischer Hinsicht und wir trennten uns. Aus dieser Zeit sind keine Aufnahmen erhalten. Stefan ging dann zu Joe Eimer und den Skrupellosen (ein Nebenprojekt von MANOS) und ich werkelte ab da an zu Hause rum. Fing an mich mit Midis zu beschäftigen und erweiterte meine Horizonte mit anderen Stilrichtungen.
Unser Bandintro, was Stefan schrieb, hatte ich mal kurze Zeit später alleine nachgespielt. (git/dr)
Bevor ich mich ganz den Midis verschrieb, versuchte ich noch selbst einiges selbst einzuspielen und spielte alle Instrumente selber. Mit begrenzten Mitteln, ist es aber nicht einfach, aber es gelang halbwegs. Hier meine eigenen Stücke von damals.
Wenn man älter wird, ändert sich auch der Musikgeschmack bzw. er wird bunter. Bis zum heutigem Tage spiele ich hin und wieder für den Hausgebrauch und beglücke YouTube mit kleineren Videos. Just4Fun eben!
Hier ein Beispiel, aus dem Jahre 2006.
Was aber noch nicht geklärt ist. Warum Kanister als Name damals? Ganz einfach, es gab noch einen Axel, der, wie soll ich sagen, nicht ganz rund lief und an der Tankstelle arbeitete. Er wurde dann eben Kanister genannt. Und wie es unter Freunden so ist, man zieht sich gegenseitig auf und nennt den anderen aus Spaß auch so. Aber da es ja eh Metal sein sollte, passte der hochexplosive Name Kanister eben dann doch. Wir fanden es damals lustig. Ich heute immer noch.
Achso, die Proben waren natürlich nicht nur Proben. Mal wurden Pferde gefüttert und wir suchten andere deswegen. Mal wurde unser Drummer, samt Klamotten in den Pool geworfen. Oder wir wurden mit Metal Klamotten, Kittelschürze und Gummistiefel zum Rüben hacken verdonnert, weil wir sonst nicht hätten spielen dürfen.
Tja, so war das damals. Aus heutiger Sicht irrrational und unverständlich, aber wer saß denn nicht im Boot der Jugend und war auch ein Held der Welt? Ich und andere schon. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann foltern sie noch heute wehrlose Hörorgane …
Gestern Abend brachte mich Mara im Chat auf eine Idee. Wir kamen spontan auf alte Zeiten. Ja gerade wir Bundesbürger, auf der rechten Seite Deutschlands der Landkarte, haben diese und jene Geschichte zu erzählen.
Ja auch wir hatten eine Art MTV, wenn auch kleiner und anders als heute. Ich weiß noch wie wir immer bei der Sendung Bong länger aufbleiben durften. Oder wenn es mal nicht der Fall war, ich mich heimlich unter dem Wohnzimmertisch versteckte und trotzdem mitguckte. Ok, als es mal aufflog, musste man sich schon was anderes einfallen lassen. Aber meist klappte es per Überredungskunst und kleinen unschuldigen Äuglein rollern. Prinzipiell war es aber nicht oft von Nöten, da wir als Kinder mehr Freiheiten hatten, als manch andere Kinder. Vielleicht auch mehr Freiheiten als manche heute. Dafür bin ich meinen Eltern auch sehr dankbar! Solange man nicht Grenzen überschritt, andere schädigte, war es immer ok, ohne dass sich eingemischt wurde. Der Klick im Kopf der Vernunft musste immer von einem selbst kommen. Nur dann kapiert man etwas.
Gerade durch die Tolerenz meiner Eltern, lernte ich eine Menge Buntes im Leben. So war das auch beim Musikgeschmack. Wenn deine Eltern total auf Schnulzen stehen und du als 6-jähriger schon dem Rock’n Roll erlegen bist, es aber kein Problem ist, ist das sehr viel wert. So lernt man die verschiedenen Facetten kennen und sucht sich selber ganz unbefangen Seins raus was man mag.
Gerade die Hitparade „Bong“ ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Moderiert wurde sie von Jürgen Karney. Was fieberten wir immer mit, wenn es um die Wiederwahl und den silbernen Bong ging. Heute schwer nachvollziehbar und belächelt, aber so war das damals eben. Dort trat ja die ganze Musikelite des Ostens auf.
Dank YouTube bin ich auf ein paar Rariäten aufmerksam geworden und suche sie mal mühevoll zusammen.
Der Kick zum Rock und der Punkt in meiner frühen Kindheit, der mich bis heute prägte und beeinflusste, war die Rockerrente von den Puhdys. Aus Platzmangel, konnte ich leider nie ein Schlagzeug bekommen. Ich lernte damals nur normale Trommel in einem Fanfarenzug. Es hinderte mich aber niemand daran, mir ein Schlagzeug nachzubauen und heimlich vor dem Fernsehr mitzutrommeln. Wie oft hatte ich den Klaus imitiert? Weiß ich schon gar nicht mehr. Irgendwann konnte ich jede Gestik und Mimik nachahmen. Gewisse Züge habe ich übernommen und ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich davon unbewußt inspirieren lasse.
Es gab aber noch viel mehr Songs. Hier mal eine kleine Auswahl, was ich und viele andere damals noch so hörten.
City – Am Fenster (Hab ich damals auch Live erlebt) Electra – Nie Zuvor (das nudelte JEDEN Morgen im Radio wenn ich zur Schule musste) Karat – Über 7 Brücken (Das Original !!!) Karat – Der blaue Planet Perl – Zeit die nie vergeht (für den Song hab ich bei Bong immer gestimmt) Karussell – Als ich fortging (nette Version von Dirk Michaelis und Mathias Reim) Rockhaus – Ich liebe Dich (hab ich auch schon Live gesehen) Keimzeit – Maggie (… die Erde ist rund und die Glückswürfel sind eckig…) Puhdys – Türen öffnen sich zur Stadt (Kult!!!) Wir – Und sie dreht sich doch Berluc – No Bomb
Das war noch lange nicht alles. Ich müsste meine uralten angestaubten LP’s rausholen und könnte hier Stunden so weitermachen. Zu erwähnen wären auch die „Lizenzplatten“ aus dem westlichem Ausland. 😆 Da wurde es dann schon internationaler. (z.B. Jenifer Rush)
Wir hörten natürlich auch die restlichen anderen Lieder der auch heute noch üblichen Charts. Halt aber auch unseren eigenen Kram. Ich trauere dieser Zeit heute nicht nach, obwohl es in der kleinen Welt, der kleinen engen Welt auch schön war. Das Kapitel ist abgeschlossen und kommt nicht mehr. So soll es auch sein. Was bleibt sind schöne Erinnerungen.
In der familiären Welt, in der ich lebte, war ich glücklich und zufrieden. Man kann eben immer auch aus begrenzten Dingen, Gutes rausholen und zufrieden sein. Gerade durch die enge eines Landes lernte man, wirklich kreativ zu sein. Diese Eigenschaft schwindet heutzutage immer mehr und wird vom Einheitsbrei erschlagen. Diese Prägung behält man ein Leben lang.
/me klappt das Buch zu und widmet sich wieder der Gegenwart und der Zukunft.
Manchmal beachtet man gewisse Orte nicht und geht einfach so vorbei. Manchmal bleibt man stehen und nimmt, nach Jahren, den Platz nochmal ein, welcher früher Alltag war. Es ist bestimmt mindestens 14 Jahre her, als man sich regelmäßig im Pavillon traf und den Tag so beratschlagte. Es wurde ein bißchen Fußball gespielt, obwohl man es nicht wirklich konnte, oder halt der Wald erforscht. Manchmal etwas öde und manchmal ne Menge Spaß. 8)
Jahre fallen herab, wie das Laub von den Bäumen. Doch ein bißchen CAMPN’s Club ist manchmal noch da. Wenn auch nur in den Erinnerungen.
Viel mir gestern erst wieder so ein. Wie schon einige wissen, war ja bis vor kurzem mein Neffe zu Besuch. Die erste Woche war meine Schwester noch da und die beiden schliefen im Keller im Gästezimmer. Soweit die Vorgeschichte… Ich mußte mitten in der Nacht mal aufs Klo und öffnete den Klodeckel als plötzlich der Urinstein, samt Plastikummantelung, ins Klockbecken fiel. Das doofe daran, es verklemmte sich im „Wasserbecken“ des Klo´s und ich konnte schlecht ziehen, da es sonst womöglich zur Verstopfung etc. hätte führen können und der Stein wäre vermutlich noch weiter reingerutscht und hätte die Sache verschlimmert.
Hmm, ich dachte mir wie ich das Problem jetzt wohl mitten in der Nacht lösen könnte. War ja sehr müde und wollte wieder ins Bett. Hab mich dann umgesehen um irgendwas zu suchen, um das Ding rauszufischen. Nichts war da! So ein verdammter Mist aber auch, was mache ich blos? Ganz kurz dachte ich ich fasse, ähhh, igitt, … , pfui, ins Becken und fische es per Hand raus. Gut, war ja noch „sauberes“ Wasser drin aber die Ekelgrenze hinderte mich sofort daran dies zu tun. *schüttel* Bin dann in den Heizungskeller wo das Werkzeug liegt und habe nach irgendwas gesucht um das Dingens rauszufischen. Mußte natürlich die Trepe runterschleichen, sah bestimmt wie so ein Faultier aus, von Stufe zu Stufe und immer schön leise und langsam. Im Keller bin ich noch über so ne blöde Werkzeugkiste gestolpert (hätte ich ja auch gleich die Treppe runterrennen können), was überhaupt keinen Krach machte. Hab dann nur so einen Holzstock gefunden, Werkzeug wollte ich nicht nehmen, kann das ja nicht später einfach wegwerfen! Hab dann also mit diesen Holzstock versucht diesen Klostein rauszufischen. Natürlich gelang das nicht sofort. Immer wenn ich es fast hatte, fiel das Ding wieder rein. Hab mir natürlich noch ne Menge Klopapier abgerissen um den Stein indirekt anfassen zu können.Irgendwann, Übung macht bekanntlich den Meister, hatte ich es tatsächlich geschafft!
Uff, warum sowas aber auch immer zu den ungewöhnlichsten Zeiten passiert? Achso, zufällig hatte ich den Stock noch nicht ganz weggeworfen. Mein Neffe fand den auch noch zufälig am nächsten Tag und spielte Fechten! *Ihhhhhh* Hab ihn dann gleich aufgeklärt und konnte es mir nicht verkneifen zu sagen das er ein altes Ferkel sei, man muß ja nicht alles anfassen was man findet. Der hat übrigends einen Ordnungsfimmel und hat sich dann „stundenlang“ die Hände gewaschen, ihm ekelte es wohl genauso wie mir.
Übrigends, es kam ganz sicher davon das einige immer den Klodeckel „knallen“ lassen; wie ich sowas liebe!