Die EU will gegen „Cyberbullying“ und „Cybergrooming“ vorgehen
Für mich persönlich ein aufatmen. Je mehr man aber nachdenkt, um so schwieriger dürfte dieses Vorhaben sein. Grundsätzlich finde ich es richtig, dass nun versucht wird, dagegen vorzugehen. Auf der anderen Seite wird wohl das Problem sein, dass man es als Zensur auffassen könnte. Ich meine je dratischer man gegen etwas vorgeht, desto schneller entstehen ungerechtfertigte Handlungen. Wie schnell wird jemand dann verdächtigt etwas getan zu haben, was gar nicht der Wahrheit entspricht? Gewisse Verordnungen führen erfahrungsgemäß häufig zu Massenpanik und Paranoia.
Wenn jeder mal auf sich schaut, wie oft wird man schon auf einen Usernamen angesprochen und ob man der von dort und dort sei? Davon kann ich ein Lied singen und kenne weiterhin von so gut wie jedem mir bekannten Usernamen, ein Double eines völlig anderen Menschen. Das ist auch normal. Ich meine im Alltag, in jeder noch so kleinen Sozialgemeinschaft, trifft man auf gleiche Namen.
Im Internet verschwimmen bekanntlich viele Grenzen und verschaffen einen komplett falschen Eindruck. Das beruht aber nun nicht zwangsläufig darauf, dass jeder Mensche ein potentieller Lügner ist, sondern sehr oft einfach nur auf Mißverständnissen.
Brauch man nur meinen Blog hier nehmen. Genau genommen spiegelt er wenn überhaupt, maximal 1 % meines Lebens wieder. Wie soll man auch sein Leben ins Netz bringen, wenn man viel mehr am Tag erlebt, als man jemals würde aufschreiben können? Hinzu kommt noch die Tatsache, dass es auch noch eine Privatsphäre gibt, welche ich mir natürlich behalten will. Wie auch im Alltag, weiß selbst dein bester Freund nicht alles von dir. Andersrum ist es auch so und sollte auch so sein. Bestimmte Dinge wie intime Details einer Beziehung z.B. gehen auch niemanden etwas an.
Genau da fangen viele Probleme an. Man liest manchmal etwas und versteht es total falsch udn baut sich ein komplett falsches Bild eines Menschen.
Was soll nun dagegen helfen, wenn es eh schon unkontrollierbar ist? Nun, die einfachste und vielleicht lukratiste Variante wäre, man schafft Arbeitsplätze, um neue Software gegen Mißbrauch zu schaffen. Man schafft neue Kontrollstrukturen und eine Art Fahrerlaubnis für das Internet, um etwas einzudämmen. In einigen Ländern gibt es ja bereits schon Internetanschlüsse, nur gegen Vorlage eines Ausweises. Nur ist das richtig so? Schwerer, aber eben wirksamer wäre das Bewußtsein dafür zu stärken und die Sensibilisierung für diese Problematik zu schärfen.
Das Verständnis für Schriftverkehr und mündlichem Verhalten ist schon immer ein Brennpunkt gewesen. Hmm, ein gutes Beispiel sind vielleicht Urlaubskarten. Da schreibt man auch in einem gewissen Ton, verhält sich dann aber real dann anders. Ich meien ich hatte aus dem Ferienlager oder auf Klassenfahrten in der Schule auch immer mit „Liebe Eltern“ begonnen, was ich real nie sagen würde. Aber es gehörte zum guten Ton und man wusste wie man es zu nehmen hatte. Genau das müsste ins Bewußtsein rücken. Wie habe ich etwas zu nehmen und wie reagiere ich auch gewisse Situationen?
Man braucht sich auch nichts vormachen. Wir stehen immernoch am Anfang einer neuen Epoche, welche in die Geschichte dauerhaft eingeht. Ich meine wer telefoniert heutzutage noch primär über das Festnetz, wenn man eine DSL Flatrate hat und nichts fürs telefonieren bezahlt? Extra mit dem Auto zu jemanden fahren um was zu zeigen, wenn ich ne Cam habe und auch Bilder verschicken kann? und und und
Das hat ja auch alles einen Sinn und ist nicht wirklich nur Spielerei. Es erleichtert uns in vielerelei Hinsicht den Alltag. Dies nun wieder abzuschaffen oder kontrollieren zu wollen widerspricht der menschlichen Natur, sich weiterzuentwickeln.
Die Gesellschaft ist halt im Wandel und wir müssen uns anpassen. Dazu gehören auch unsere Nachfahren. Wäre schon nicht schlecht wie ich finde, wenn man schon in der Schule gewisse multimediale Verhaltensweisen lernt. Für Erwachsene wären gewisse Richtlinien auch nicht verkehrt.
Wenn ich da nur an einen aktuellen Fall aus meinem Umfeld sehe, stehen mir die Haare zu Berge. Da denkt man, man hat jahrelange Erfahrung im Umgnag mit „Netzusern“ und es gibt immer wieder echt krasse Fälle. Schon krank in meinen Augen, wenn eine junge Mutter derart im Netz terrorisiert wird, das sie sich nirgendwo mehr frei bewegen kann, nachts kaum noch ein Auge zukriegt und es sich am Ende auf das Kind niederschlägt. Nun die Flucht zu ergreifen und permanent wegzurennen, ist keine Lösung, da es dadurch noch mehr ausartet. Traurig aber wahr!
Ich bin gespannt darauf, wie es in Zukunft gelöst werden wird. Es gibt sicherlich viele Ansätze, aber keine echten Lösungen dafür. Kann es auch nicht geben, weil es etwas komplett Neues ist, mit dem man zu tun hat.
Meine Erfahrung bisher: Was Bekannte aus dem Internet angeht, täuscht man sich immer wieder komplett und man lernt nie aus. Die noch so unmöglichsten Chatter, sind bei mir jedenfalls sehr oft die nettesten Freunde im realen Leben und umgekehrt. Es gibt sicherlich immer Ausnahmen, aber das sind meine Erfahrungen damit. Man lernt aber nie aus!
Am Ende muss man aber auch noch erwähnen, dass es vor politische Strömungen ein gefundenes Fressen ist, sich schleichend per Internet unter die Leute zu mischen und sie dahingehend zu manipulieren, damit sie irgendwann ihre Ziele durchsetzen. Egal welche Partei oder Organisiation, es ist mittlerweile sehr grenzwertig geworden, wenn Politiker sich in Foren oder generell social networks einloggen.
Die Manipulation eines ganzen Landes führte schonmal eine Generation in den Untergang …
Back to reallife … Ich muss mich mal fix bei einer guten Freundin melden. Im Netz auf den ersten Blick teils sehr krass, aber in Wahrheit ein dicker Kumpel zum Pferde stehlen!
Jenau!