Die YouTube Live Nacht

Wer jetzt noch munter ist und hier liest, kann es hier live sehen. Es sind 3 Cams geschaltet, sodass man aus 3 verschiedenen Perspektiven, wie Backstage, Off Stage und natürlich die Bühne erleben kann, indem man zwischen den Kanälen wechselt. Eine Vorschau ist auch verfügbar. Gesendet wird aus San Franciso.

Das Hauptaugenmerk liegt natürlich vor allem auf ldenden YouTube Stars selbst. Es ist eine Mischung aus Show und neuer Art Fernsehen zu produzieren. Googelt man ein bisschen, so findet man ziemlich schnell Artikel, welche von diesem Event berichten.
Und ja, ich denke schon, dass dieses Format Zukunft hat. Man kann sich eben selber einbringen und anders als bisher üblich, verwirklichen.

Ich meine wer schaut sich denn noch diverse Ratgebersendungen, hochgepushte Möchtegernstars, oder vorservierte Nachrichten an? Schnee von gestern und das Fernsehen so wie man es kennt, ist doch nur noch eine künstlich am Leben erhaltene Klamottenkiste, was nur noch Datenmüll auskotzt, den niemand sehen will.

Wo Geschichte geschrieben wird, wo neue Dinge entstehen bin ich immer mit dabei. Hier ein paar vielleicht historische Screenshots …

Der Hammer ziemlich am Anfang war die Live Performance, des wohl bekanntesten Videos bei YouTube, dem Canon in D – Dur von Johann Pachelbel. Ich meine ich selbst bin seit Mai 2006 offiziell bei YouTube angemeldet und dieses Video, war eines meiner ersten Videos überhaupt, welches ich ansah. Hat schon einen gewissen Gänsehauteffekt, wenn aus solchen Homemadesachen, reale Dinge werden. Hier ein Screenshot der Live Version!

Wenn sich dieses Format mal richtig durchsetzen wird, so geht ein alter Traum in Erfüllung, nämliche eigene Live Sendungen und eben auch mit Menschen auf dem Globus zeitnah per Video zu kommunizieren. Der Hammer wäre natürlich ein Konzert über das Netz. Jeder an seinem PC und spielt sein Instrument. Gibt es ja in den Grundzügen schon lange, nur klappt das nicht immer so ganz mit der Technik. Auch was Neues, wenn es mal eine Band gibt, wo sich die Mitglieder nie getroffen haben, aber dennoch ihre Werke gemeinsam vortragen.
Für mich ist das eine Art lebendiges Star Trek. Kommunikation ohne Grenzen.

Ich meine wie oft hört man in den bereits bekannten Medien Ereignisse, welche so gar nicht stimmen? Ich sage nur gestern und die völlig übertriebene Panikmache, vor dem Wintereinbruch. Wenn ich nicht meine Leutchen aus den entsprechenden Gegenden kennen würde, würde ich den Quark vielleicht glauben. Aber eben genau deswegen, dass man sich ein eigenes Bild machen kann, lässt einen eine eigene Meinung bilden.

Bei allem Hype hat es auf der anderen Seite auch einen manipulativen Nachteil. Paradebeispiel ist wohl die Wahlkampagne von Barack Obama. Dies wird auch bei uns Auswirkungen zeigen. Ohne Namen, Parteien oder auch Firmen zu nennen, ist dieses Prinzip ja bei uns in Deutschland bereits voll im Gange. Jeder Partei hat einen YouTube Channel, eine Webseite, MySpace, Facebook, ist bei studiVZ aktiv oder twittert eben live mit.
Wobei es teils wiederum cool ist, was gerade Kundensupport betrifft. Hat man sich früher mittelalterlich per Kundenhotline durchgefragt, twittert man nun u.a. jeden Tag und schiebt schonmal dem Team einen Kaffee rüber und wünscht einen Guten Morgen! *yay*

Was bedeutet YouTube für mich?

Im Frühjahr 2002 musste ich unbedingt eine Cam haben. Damals waren die noch etwas teurer und so hatte ich knapp über 70 € hingeblättert. Es war neu und ich musste eben eine haben. Anfangs schon komisch, wenn man sich selber aufnahm. Ich konnte mich nicht wirklich sehen. Aber dann fing ich halt an, Gitarrensessions aufzuzeichnen und gewöhnte mich allmählich daran. Als die Scheu ganz überwunden war, meldete ich mich beim damaligen Spotlife an. Das war eine Webcamseite, wo man entweder per Standbild oder auch Live Stream übertragen konnte. Damals noch mit 56 kB Modem, probierte ich auch ab und zu den Stream und klimperte live. Das war damals aber noch total in den Kinderschuhen und etwas buggy und einfach. Ich erinnere mich allerdings noch an eine englische Band, welche im Wohnzimmer rockten.
Als ich im Winter 2006 von YouTube erfuhr, war ich erstmal skeptisch, ob es wirklich so seriös ist!? Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass nun alle Filmchen einfach so zur freien Verfügung stehen. Das waren noch die Zeiten, wo man sich mit Suchergebnissen in Suchmaschinen wie „gratis“ oder „kostenlos“ ziemlich schnell einen Virus oder eben Dialer einfangen konnte. Wobei letzteres bekanntlich mit DSL nicht mehr so einfach funktionierte.
Dann doch angemeldet und ca. 1 Monat später wurde mein erstes Video veröffentlicht.
Aus heutiger Sicht: „Ach du Scheiße!“ 😆 (der Modeeffekt, wenn man nach 20 Jahren alte Bilder anguckt)

Videos hatte ich aber immer schon gemacht, aber so manches Materiel nie veröffentlicht wurde. Manchmal macht man eben Videos für Freunde, Freundin, Familie & Co. was nicht in der Öffentlichkeit stehen muss und es bei mir nie wird. Aber was bringt das netteste Hobby, wenn es nur wenige sehen? Also rauf zu YouTube. Anfangs schon gemischte Gefühle und wohl noch eher stark „Uru“ geprägte Videos. Der prägenste Augenblick war wohl, als eine liebe Freundin in mein Leben trat und der Humor des Brummers und des Glauschweins geboren wurde. Das war letztes Jahr, als der Elsterglanz Hype losging. Wie bei jedem was du aus freien Stücken machst, braucht man eine Muse zur Inspiration. Ich glaube wenn das letztes Jahr nicht so gelaufen wäre, hätte ich entweder aufgehört mit Unfug, oder hätte zumindestens ganz andere Videos gemacht. Aber es kam eben anders und war so nie geplant.

Ich finde es mittlerweile immer wieder putzig, wenn man schon darauf angesprochen wird: „Bist du nicht der, der die Videos bei YouTube macht?“ Die einen finden es cool, andere denken wohl, der hat doch einen an der Klatsche und nix besseres zu tun. Naja, hab ich nicht, nur einen am Sender, sauge meine Umwelt auf und verpacke sie in Videos. Recht machen kann man es eh nie allen- Das ist immer so und muss dir einfach egal sein. Und ja, hin wieder erreichen mich Verbesserungsvorschläge „inhaltlicher“ Natur. Das sind die, die alles besser wissen, aber selber kein einziges Video veröffentlicht haben. *Angsthasen* Ich meine dann könnte ich ja gleich einen Contest veranstalten und mir Texte vorschreiben lassen. Aber dann wäre es nicht mehr „ICH“. Egal was jemals veröffentlicht wurde, ich war da halt so drauf und habe mich so in Szene gesetzt.
Zwang oder Selbstdarstellung? Ein Zwang kann es nicht sein, da es auch nachweislich Phasen gibt, wo absolut kein Video veröffentlicht wird oder entsteht. Selbstdarstellung liegt wohl im Auge des Betrachters. Ich kann nur sagen, dass mal jemand vor geraumer Zeit zu mir meinte, dass ich ne gesunde Selbstironie hätte und vieles nicht so verbissen sehe. Genau das ist es auch und war schon immer so gewesen. Ich glaube das spiegelt sich wohl am Ende auch im „Publikum“ wieder. Wer sich angesprochen fühlt, kann mitlachen und veralbert sich dann vielleicht auch selber mal.

Mit steigender Resonanz merkt man aber auch einen gewissen Nachahmungseffekt. Das geht nie gut und löst sich dann auch von alleine auf. Eben deswegen mache ich meine Art und habe nicht vor, es zu ändern. Meine Handschrift eben!
Was den „Herrn Brummer „betrifft, so habe ich den bewusst mehr oder minder gekickt bzw. nach hinten treten lassen. Grund: Elsterglanz erschuf dieses Wort in einem Sketch, welche immer mehr populärer wurde. Da ich aber nicht im direkten Zusammenhang mit Elsterglanz stehe, wir hier und ich einen eigenen speziellen Humor habe(n), konnte es so nicht mehr weiterlaufen. Auch wenn man zu manchen Dingen vielleicht Parallelen ziehen könnte, so ist es doch anders. Es ist auch der Humor unserer Gegend, mit man aufgewachsen ist; siehe die fiktive Ingeborch aus Querfurt.
Der Unterschied ist wohl, ich verzichte auf vulgäre und obszöne Ausdrücke.

Wie auch immer man es interpretiert, YouTube und Halliforest sind meine neue Liebe. Meine Art der Selbstverwirklichung. Ich meine ich musste schon als Kind Sketche von Heinz Erhardt, Herricht & Preil, Lotte Werkmeister, Paul Beckers … bei jedem Familienevent vortragen und hatte immer meinen Spaß daran. Auftritte mit dem Schulchor oder dem Fanfarenzug haben das dann wohl auch immer köcheln lassen. Spätere Vorführungen in der großen Pause auf dem Schulhof, oder eben generell Imitationen von Künstlern oder Situationen, gehörten immer schon dazu. Oder beim Familienessen die Macken des Kellners nachäffen, nie still sitzen zu können, mit dem Stuhl und samt der Bank im Unterricht umzufallen und 50 mal schreiben müssen „Ich möchte kein Klassenkasper mehr sein“ hat nie gewirkt. Nun habe ich YouTube und kann dort meine ganzen Erfahrungen und/oder Erlebnisse einbringen. Ich bin im Vergleich zu anderen, kein soo großer „Star“ bei YouTube. Ich weiß nicht was mal noch daraus wird, aber ich habe nicht vor, mich künstlich in Szene zu setzen, dass morgen aus Halliforest Hollywood wird. Davon abgesehen gibt es so viele echte gute Künstler bei YouTube, dass ich wenn, nur einer unter vielen bin. Für mich steht der Spaß im Vordergrund und der Teamgeist.

Wer ähnliche YouTuber wie mich sucht, dem kann ich nur Johnny empfehlen. Eine Mischung aus Kunst (vor allem malen und zeichnen kann er wirklich gut), schrägem Humor und als Mitglied der Gesellschaft, ganz normale alltägliche Dinge vorführen.
Es gibt auch noch soviele andere, welche ich gar nicht alle aufzählen kann. Ok oder doch: 2 neue Fans, einer aus Indien und einer aus Finnland.

Das Potenzial ist noch lange nicht erschöpft, mein Kopf qualmt immer mal ab und zu und es ist kein Ende in Sicht. Ich bin mitten drin und genieße diese Zeit in vollen Zügen. Ein neuer Zeitabschnitt in meinem Leben …

Eine Sache darf ich mir noch erlauben. Ich finde im deutschsprachigem Raum pushen sich viele als Comedians hoch, haben aber keine eigenen echten Sketche, sonder entweder nur TV Mitschnitte, oder eben auch nur Nachahmung. Meine lieben Landsleute, bitte mehr Innovation, Eigenantrieb und eigene Ideen. Schon aus unserem alten Goethe und generell unserer Kultur kann man ne Menge gestalten. Wir haben mehr als nur Oktoberfeste, Bier, Fußball oder marschierende Soldaten. Also ran an den Speck. Ich will auch mal andere angucken und nicht immer „alles“ selber machen. Eine Neuentdeckung meinerseits wäre dieser Kollege. Finde ich echt witzig und hat Potenzial zu mehr.

Nun denn, schreiben wir weiter Geschichte im Multimediaversum. Hmm, ein satirischer Film über meinen Lieblingsliteraturkritiker Marcel Reich-Ranicki wäre mal eine kleine Herausforderung. Ich mag seine unervblümte Art. Ich glaube wenn er hier lesen würde, würde es Schelte hageln. Da ein Kunstwort, dort extraschöne Vertippungen und Selbsbeweihräucherung. *g*

Ich konzentriere mich nun mal wieder auf YouTube Live … Achso ja, etwas kitschig amerikanisch zum Teil. Aber so sind se eben nun mal. Darth Vader beim Mixen von Getränken: Erst wird ein Stubenbesen zerschreddert, dann Ketchup, Bohnen und ein toter Cheesburger rein und gemixt. Naja und die Mädels in Bunnykostümen und dem Getue sind eher peinlich. Aber ich bin eben deutsch! 😀

Ansonsten cooles Event, was mir Spaß macht. Mal schauen wie die Resonanz ist und wann es bei uns Anklang findet …

Jenau!

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