Faulheit

Man macht sich nicht immer beliebt mit dem was man sagt, aber manches muss einfach mal gesagt werden.

Ich mochte diese Band früher nicht wirklich. Aber es passt immer mehr in meine Gedankenströme. Wie viele Menschen gibt es, die ständig über das Gewicht jammern? Es ist nicht nur das Jammern das nervt, sondern vor allem die ständigen Ausreden wer oder was daran schuld ist!
Sicherlich gibt es Ausnahmen und echte ernsthafte Krankheiten bzw. auch kleinere Alterserscheinungen, aber die Wahrheit ist schlichtweg: Dicke Menschen sind großteils einfach nur faul!

Ich darf das sagen, da ich selber mal eine Phase hatte, in der ich immer fetter wurde und manche dachten, irgendwann platze ich nochmal. Warum? Tja, wenn man eben dem Genus und dem Wohlstand den Vorrang lässt, passiert sowas. Es ist doch so schön, wenn man Taler im Überfluss hat, diese so angenehm wie möglich auszugeben. Man wird fauler und meint, es ist egal und man fühlt sich so wohl.
Aus meiner Sicht, eines Mannes. Irgendwann fragt man sich dann echt, warum nur eine bestimmte Gattung Frauen auf dich steht. J klar, Schönheit ist nicht alles und Knochenkoffer aus dem TV sind natürlich auch kein Maßstab. Aber eine gewisse Grenze der Selbstachtung sollte schon noch vorhanden sein.

Vorhin dachte ich auch erst. Lecker Bierchen im Keller. Eins kann man ja mal. Schmeckt ja auch wenn es schön kühl ist. Aber dann? Dann hat man Hunger und vergisst irgendwann das Zeitmaß und es wird immer öfter.
Man kann alles essen und trinken, aber alles zu seiner Zeit und vor allem nicht mit einer gewissen Gleichgültigkeit.

Und ja, wenn ich das Geld, was manche so für sinnlose Diäten ausgeben sparen würde, wäre ich längst Multimillionär. Nein, ich habe grundsätzlich nichts gegen dicke Menschen. Es soll ein Anreiz sein, über dieses Thema nachzudenken. In jedem selbst steckt die Kraft sich verändern zu wollen und man kann es auch.

Es ist nicht immer einfach, sich selber zu bremsen, aber es ist machbar.

Es ist richtig, dass bestimmte Menschen schneller zur Gewichtszunahme neigen, als andere. Aber dann muss man eben lernen zu verzichten und muss vor allem akzeptieren, dass man ein Individuum ist. Das hat doch auch was. Ich kann zwar nicht das was andere können, aber andersrum ist es oft auch so. Diese gewisse Einmaligkeit hat doch was.

Es geht nicht darum dass dicke Menschen immer unbeweglich und träge sind. Es geht um die Einstellung! Es ist am Ende auch der Spiegel der gesamten Persönlichkeit. Diese Grundeinstellung spiegelt sich am Ende überall wieder. Da ist das egal, diese und jenes egal. Oftmals unter dem Deckmantel der Spontanität und Freiheit der Persönlichkeit.

Schönheit? Ok, die liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wir werden alle mal älter und schnurzeln zusammen und ab einem bestimmten Alter ist es nicht mehr so relevant. Aber dann wieder Faulheit. Man lässt an sich rumdoktorn. Da Fett abgesaugt, hier Zähne neu gemeiselt und da das Gesicht nach Frankenstein’scher Art verformt. Da sollte man eher das Geld in einem Besuch beim Psychiater stecken und seien Minderwertigkeitskomplexe behandeln lassen.

Ja was ist überhaupt dick? Auch so eine Sache heutzutage. TV an, da laufen ein paar Hungerknochen mit Waschbrettbauch über den Laufsteg bzw. große muskulöse Menschen. Das muss so sein, wir konsumieren nur noch nehmen dies als katalogisiertes Vorbild. Ja nicht denken und hinterfragen, ob dies nicht doch nur Illusion sein könnte!
Es ist aber auch echt erstaunlich mittlerweile, für welche Situationen es eine psychische Ursache gibt und vor allem welche Vielzahl an Ausreden man dann findet.

Entweder man findet sich wirklich mit einer Situation ab und arbeitet in kleinen Schritten am eigenem Erfolg, beweist eiserne Geduld, oder man gesteht sich seine Faulheit endlich mal selber ein.
Faulheit harmoniert wiederum erstaunlich gut mit der Gier. Wie oft hört man den Satz: „Ich bin ja so arm und will im Lotto gewinnen“ Und? Warum sind Dinge so wie sie sind? Wenn man selber nichts tut, wird man immer auf der Stelle treten. Nein, es geht nicht darum, einen Wohlstand zu scheffeln, um mit seinen Statussymbolen anzugeben. Mir ist es nie egal gewesen, einfach nur auf der Welt gewesen zu sein, um alle schönen Dinge mal erlebt zu haben. Diese habe ich zum Großteil eh schon immer gehabt und hinter mir. Etwas zu bewegen im Leben, was nach dem Ableben nicht vergessen wird, ist ungeheuer erfüllend. Es ist einfach scheißegal, ob man immer alles korrekt ausführte, aber die eigene Persönlichkeit drückt immer einen Stempel im Buch des Lebens ab. Manche haben leider keinen und verpassen eine Menge!

Mein persönliches Motto war schon immer: „Ich kann auch mal faul sein, stehe dann auch dazu, aber wenn ich etwas anpacke, dann ziehe ich es durch. Ich mag keine halben Sachen!“

Wenn man für die positiven Dinge im Leben brennt, dann sollte man immer Öl ins Feuer gießen, solange der Vorrat reicht. Den negativen Dingen muss man keine Beachtung schenken, denn alles Negative rächt sich früher oder später von selbst. Wenn so manche Menschen in 20 Jahren mit ihren Krankheiten vor sich hinsiechen, ihre Sünden bejammern, jogge ich mit meinem Dauergrinsen fröhlich vorbei, winke ein nettes Huhu und bin schon wieder ein Schritt weiter.

Ich wurde schon so oft tot gesagt. Tja, Totgesagte leben schon immer länger …

Joar …

Friday Night Style

Schön länger Tradition, dass das Dreiergespann jeden Freitag immer irgendwie was fabriziert. Ohne Rücksicht auf Verluste und Korrektheit.

Tja, wenn sich kein Sänger, keine Sängerin findet, ist es eben so. Aber was zählt ist der spontane Blödsinn. Der kommt nie zu kurz und bei bessere Temperaturen auch auf Parkplatzen, Freiluftfeiern und was man eben sonst so machen kann. Geht der Leierkasten halt auf Reisen! 😀

Joar …

Die Geschichte von der Hexe

Die nachfolgende Geschichte hat sich tatsächlich so zugetragen und basiert auf persönlichen Erlebnissen!

Hattest du auch schon mal einen Psychokrimi gesehen, der Unbehagen in der hervorrief? Es treten Gestalten in Erscheinung, welche es nicht geben kann, oder diese es nicht sein können, das sie nicht mehr leben? Du bist Realist und glaubst nicht an Geister?

Irgendwann Anfang der 80 Jahre. Ich war ein Kleinkind und wohnte in der Innenstadt von Querfurt. Ein beschauliches Leben in einer Kleinstadtidylle. Nichts ungewöhnliches. Bis an jenem Tage alles anders sein sollte …
Die historische Altstadt von Querfurt beherbergt Häuser im barockem Stil. Haus an Haus kann man bei Dunkelheit problemlos in die Räume auf den gegenüberliegenden Häusern hineinschauen.
Mein Kinderzimmer lag direkt hinter dem Schlafzimmer meiner Eltern. Bei geöffneter Tür hatte man einen kleinen Tunnelblick und konnte so genau das Fenster auf der anderen Straßenseite einsehen.
Eines nachts wachte ich auf, da ich Durst verspürte. Ich hatte immer eine Flasche mit Limonade am Bett stehen. Diese stand etwas weiter, sodass man sich etwas strecken musste, um sie zu ergreifen. Ich trank etwas und schaute Richtung Fenster.
Was war das? Ich sah die Umrisse einer Gestalt hinter dem Fenster auf der anderen Seite der Straße! Scheinbar Müdigekeitserscheinungen und so schenkte ich dem keine weitere Beachtung.

Einige Tage später, ich musste mitten in der Nacht auf Toilette, ging ich Richtung Fenster und wieder war diese Gestalt zu sehen. Diesmal erkannte ich Gesichtszüge, welche mit angrinsten. Voller Entsetzen, machte ich meine Eltern munter und meinte „Da ist eine Hexe am Fenster!“
Die fanden es aber absolut nicht lustig, mitten in der Nacht geweckt zu werden. Mit etwas Verständnis sollte ich dann zeigen wo ich diese gesehen haben will und zeigte auf das Fenster. Es war aber niemand zu sehen, ich kriegte mich wieder ein und schlief normal weiter.
Diese Begebenheit schien aber diesmal nicht ganz spurlos an mir vorbei gegangen zu sein, sodass ich am nächsten Abend zielgerichtet dieses Fenster beobachtete.
Vor dem Schlafengehen auf die Lauer gelegt, doch es passierte einfach nichts.
Doch, in einem unscheinbarem Moment, tauchte diese Gestalt wieder auf! Genau wie am Abend zuvor, schien sie mich anzugrinsen. Sie bewegte sich diesmal, verschwand immer mal und trat wieder ans Fenster!
Wieder erzählte ich es meinen Eltern und langsam fragten die sich wohl, ob ich nicht Fieber habe. Leicht erbost, da mir niemand Glauben schenken wollte, beschwörte ich, ich habe es gesehen!

Es war Herbst und der Nebel zog leicht durch die Straßen. Schaute man aus dem Wohnzimmerfenster, so konnte man zwischen diesem und dem Nachbarhaus hindurchsehen. Diese Schlippe war aufgrund der Stadtbeleuchtung hell erleuchtet und mit Nebelschwaden gefüllt!
„Daaaaaaa!!!“ In den Nebelschwaden tauchte diese Hexe wieder auf und lief hin und her.

Bei meinen Eltern machte es Klick und sie wussten was oder wer es war! Es war eine alte Dame, welche die Besitzerin des Hauses gegenüber war. Sie war die Nachfahrin einer wohlhabenden Bankerfamilie, welche alleine in ihrem Hause wohnte. Sie war betagt und litt an Alzheimer. Sie war etwas verwirrt und verirrte sich immer mal aufgrund ihrer Verwirrtheit in der Nacht! Ihr Grundstück grenzte unmittelbar an den Schießgraben und die Stadtmauer an. An jenem Abend lief sie auf der Stadtmauer umher und lief der Gefahr über, abzustürzen. Zwischenzeitlich wurden Anwohner auch darauf aufmerksam und holten die alte Dame wieder nach Hause.

Die Fenster des Hauses hatten diese wunderschönen alten Butzenfenster. Durch dessen Spiegelungen, in Verbindung mit der Straßenbeleuchtung, muss es wohl etwas unheimlich ausgesehen haben. Kind haben außerdem eine andere Wahrnehmung, als wir Erwachsene.
Wenige Monate später starb diese alte Dame an Altersschwäche und dieser vermeintliche Spuk war nun endgültig vorbei!

Was bleibt ist diese nette Episode aus vergangenen Tagen, welche heute immer mal noch gern erzählt wird. Wenn mal wieder wer am Fenster guckt, werde ich damit immer mal lieb gemeint aufgezogen!

Und wenn sie nicht gestorben wäre, würde sie noch heute am Fenster gucken …

Joar …