Generationskonflikte

Mal so meine Umwelt anguck und einige Leute real seh und mir wird schlecht. Trennung ist derzeit modern. Woran liegt es? Fehlenden Finanzen? Einengung eines Partners? Nöö, eben nicht! Fragt man nach wo das Problem lag, weiß man es selber nicht. Und ja, mittlerweile ist das schon krank. Es werden zusammen Häuser gebaut, Kinder in die Welt gesetzt und dann hat man keine Lust mehr auf Beziehung und haut einfach ab. Immer mehr Väter stehen dann mit den Kindern, Häusern und den Schulden alleine da. Manche machen sich einfach keine Waffel mehr, teilen ihr Haus und ziehen mit den neuen Liebhabern ein. Ist doch nett wenn Frau ihren Neuen mitbringt, kann man nachts an der Wand horchen, wie sie sich gerade vergnügt. Geht ja schließlich niemanden was an. Man hat ja eben das recht dazu und das interessieren einen schon Gefühle eines anderen Menschen?

Unsere Gesellschaft ist ganz deutlich im Wandel. Das kann man nicht mehr übersehen. Woran liegt das eigentlich? Ich behaupte einfach mal, dass die Auswirkungen der deutschen Teilung jetzt erst mit voller Wucht zuschlagen. Warum?

Im Osten war es aus familiärer Sicht einfach normal, dass beide Partner arbeiten gingen, was im Haushalt machten und Aufgaben teilten. Das ein Mann den Staubsuager schwingt, den Müll alleine wegbringt, selber Essen kochen kann, weiß wie man ne Waschmaschine anstellt etc. ist hier einfach nur normal. Ich bin damit aufgewachsen und ich kenne kaum Menschen meiner Generation, wo dies nicht so war. Klar kann man nicht alles über einen Kamm scheren, aber schaut man in die alten Bundesländer, so stehen einem oft die Haare zu Berge. Frau ist Hausfrau, Mann scheffelt die Kohle und muss immer mal mit Geschenken antanzen, damit Frau nicht weg läuft. Im Gegenzug werden Frauen oft wie Sklaven gehalten, da sie ja auch oft dann finanziell abhängig werden.

Schaut man sich die immer noch andauernde Abwanderungswelle gen Westen an, so werden auch bestimmte Werte mitgenommen und in Gesellschaften integriert. Wie oft wird man dann angehimmelt, wenn man merkt was man alles alleine kann. Für mich sind aber diese ganzen oben genannten Sachen normal, wie morgens auf die Toilette zu gehen.
Sowas hat aber auch immer eine Art Vorbildcharakter und man versucht dies zu übernehmen. Und hier ist ein Kernproblem. Wenn man bisher gewohnt war, dass ne Frau in der Küche stehen muss, für Kinder und den Haushalt alleine sorgt und man nun dies anders macht, kommt man mit der neuen Freiheit nicht klar, weil man sich schlichtweg damit nicht auskennt. Es fehlen einfach die Erfahrungen dazu und vor allem das Bewusstsein.

Warum ist es dann aber nun im Osten auch so, obwohl ja scheinbar andere Bedingungen herrschten? Das Klischee vom faulen Ossi und arroganten Wessi kennt man zur Genüge. Dazu nehme man die aktuell immer mehr zunehmende und schon akute Volksverblödung. Vieles wird einfach ohne Nachdenken aus den Medien übernommen und nicht mehr hinterfragt. Weiterhin ist in vielen Köpfen immer noch die Propaganda der deutschen Teilung in den Köpfen. Im Osten hungert man udn der Westen ist vergoldet. Wer beide Seiten kennt merkt, dass die Wessis bessere Ossis sind und umgekehrt.
Weltbilder werden übernommen und so nun auch das finstere Beziehungsmittelalter des Westens. Frau muss nicht mehr arbeiten und sucht sich einen Bezahlemann aus.

Eigentlich ist es ein unbewusster Kulturkampf, zwischen 2 Weltbildern, was am Ende alle gleich erscheinen lässt. Es äußert sich dann eben am Ende so, dass keiner mehr weiß was er/sie will und vor allem keine eigene Urteilskraft mehr vorhanden ist. Man geht viel zu schnell etwas ein und wirft es zu schnell wieder weg. Unsicherheit macht sich breit. Das kenne ich nur zu gut und andere ebenso. Eigentlich steht einer gemeinsamen Zukunft nichts im Wege, aber ständig wird alles hinterfragt und nach Fehlern gesucht. Es krankt am Ende oft daran, dass als Grund „Du bist mir zu schlau/zu hübsch und wirst von zu vielen umgarnt“ angegeben wird. Minderwertigkeitskomplexe sind doof, denn wenn man meine Stärken aufzählen würde, wären es ebenso viele Fehler und Macken. Es gibt immer einen Menschen der etwas besser kann als Du und wer nach absoluter Perfektion sucht, sucht das ganze Leben. Die gibts einfach nicht und ist ein Märchen, zusammengezimmert im TV.

Wichtig ist nur, dass man weiß was man will und sich wie ein erwachsener Mensch benimmt. Ich weiß nur, dass ne Frau die die Muttersprache nicht in Wort und Schrift beherrscht, schäme mich ja sonst in meinem Umfeld, keine eigenen Vorstellungen hat und keine anderen Fähigkeiten hat als ich, nix zu suchen hat. Ständig gegen einen ankämpfen wollen, weil man sonst Minderwertigkeitskomplexe hat, aber auf der anderen Seiten soll man anhimmeln, geht nie auf Dauer gut. Oder halt dauernd angehimmelt werden, immer nur ja sagen und einen nach der Nase reden, selber nix wollen und auf die Reihe kriegen. Wenn es dann brennt, den Spieß umdrehen und die eigene Schwäche auf den anderen übertragen.
Viele können nicht mehr reden und an sich selber arbeiten. Das muss aber von einem selbst kommen und nicht erst wenn man es immer wieder anspricht. Viele überspielen nur und reden nicht offen darüber. Klatschen wir halt einen Text in Word und lassen es korrigieren. Schon merkt es keiner mehr. Während andere offen dazu stehen und man im Laufe der Zeit daran arbeiten und man auch Fortschritte sieht. Davor muss man einfach Respekt haben, wenn das aus Eigenantrieb geschieht.
Ich bin weder mit einer Gitarre, noch mit einem Forum auf die Welt gekommen, sondern musste mir das alles selber erarbeiten. Was die Gitarre betrifft. Ich hatte nie Musikunterricht, nur ein lausiges Buch mit wenigen Grundkenntnissen und irgendwelcher dubiosen Folklore. Den Rest schaute man bei der Umwelt ab, was nie einfach war. Siehe Musikecke und das Midi „Spuk im Hochhaus“. Das hat mir keiner gezeigt, sondern ich hatte damals ne lausige VHS Aufnahme und spulte das dutzende male vor und zurück, suchte die Töne auf der Gitarre, verspielte mich und am Ende solange, bis ich den Dreh raus hatte. Das war die Arbeit einer ganzen Woche! Oder eben Foren, Blogs und Webdesign. Bin halt ein Spielefritze und finde sowas schon immer cool. Wollte das eben auch irgendwann mal selber machen und hatte absolut keine Ahnung wie. Hier eine Anleitung, dort eine und halbwegs was zusammen gebastelt. Meine erste Homepage sah grausam aus. Noch bei Lycos und vor allem knallten in der Galerie viel zu große Bilder einen entgegen. Von Fachbegriffen keinen blassen Schimmer, sich selbst zu wichtig genommen und man wollte es halt machen. Und ja, am Anfang war es wohl für so manche dann doch im Laufe der Zeit nervig, weil man dauernd nach Hilfe schrie. Irgendwann war es mir dann schon peinlich und ich sprang ins eiskalte Wasser. Dann rauschte eben mal ne Seite komplett ab, weil man einen Fehler machte. Aber eben genau aus den Fehlern lernte man und irgendwann verbesserte man sich so, dass man alleine auf eigenen Beinen stand und dann auch andere unterstützen konnte. So lernt man eben immer wieder, unabhängig zu sein und kann sich auf Inhalte konzentrieren. Trotzdem bin ich den jemals beteiligten Leuten auch heute dankbar. Sonst wäre es heute anders und hätte armselige Abhängigkeiten.

Es wäre eine Selbstlüge, wenn ich mich z.B. als Grafiker ausgeben würde und genau weiß, ich habe einfach kein Geschick und auch kein echtes Interesse daran. Wenn die Ambitionen fehlen und man immer auf andere angewiesen ist, sind Konflikte vorprogrammiert. Soviel Einsicht sollte man als erwachsener Mensch haben und lieber das tun, was man wirklich kann und dies perfektionieren. Man kann schon überall schnuppern, muss aber nicht immer alles können.

Es ist doch viel cooler wenn man einen Partner hat, der mal was kann, was man selber nicht beherrscht. Dann wäre das Gleichgewicht hergestellt. Ansonsten wird man permanent angehimmelt und zum Vorführobjekt degradiert. Das kann ja nun wirklich nicht der Sinn einer Beziehung sein. Man(n) will ja auch mal anhimmeln können und irgendwo auch stolz sein auf seinen Gegenpart.
Das erinnert mich gerade an eine Leherin in der Schule. Die hatte ne Menge Ahnung von dem was sie sagte, aber konnte noch nicht mal den Videorecorder bedienen. War sie deswegen dumm? Bestimmt nicht! Dann halfen eben Schüler aus und am Ende entwickelte sich eine Art spezielle Freundschaft zwischen Schülern und Lehrer. War immer cool, wenn man z.B. hochkomplizierte Rechenoperationen im Kopf konnte, aber eben nicht mal merkte, dass man den Stecker in die Steckdose stecken sollte, damit Strom fließt. Dafür konnten eben wir nicht so gut rechnen. Es gleicht sich immer alles aus.

Kinder …

Dieser Faktor wird sehr unterschätzt. Kinder sind unsere Zukunft. Was wir heute verzapfen, lässt sich später nicht einfach so wieder reparieren. Oft ist es so. Ab einem gewissen Alter will man nun selber Verantwortung übernehmen und will teils auf Teufel komm raus Kinder haben. Sowas ist cool und gut fürs Ego. das Geld stimmt, das Eigenheim auch, was will man mehr? Die echten Konsequenzen und Herausforderungen bedenken aber inzwischen die Wenigsten. Am Anfang wird der stolze Nachwuchs überall vorgeführt und scheinbar kann dieses Glück niemand zerstören. Dann geht es aber los, das Kind schreit die ganze Nacht und will sich einfach nicht beruhigen. Man muss ja schließlich auch ausgeschlafen auf Arbeit sein und kann das ggf. nicht mehr. Die Zeit, die sonst mit Hobby, Freunden ausgefüllt wurde, werden nun vom Kind beansprucht. Freunde sieht man so gut wie gar nicht mehr und selbst wenn, sind es nur Kurzbesuche und eben selten Feierlichkeiten. Männer werden eifersüchtig, weil die Kinder im Mittelpunkt stehen und man weniger Aufmerksamkeit bekommt. Verständlich, aber man sollte dann bedenken, dass man selbst früher so behandelt wurde, als man Kind war. Klappt das nicht, hängt es an der Frau, oder heutzutage oft auch am Mann. Es ist irgendwo richtig, dass man sich dies teilen kann, aber auf Dauer muss man sich generell einschränken und kann nicht halbwegs noch seien Freiheiten haben wollen. Das sind nur unnütze Belastungen. Je nach Familienstruktur werden die Kinder gern zu den Großeltern, Verwandten oder Freunden abgeschoben. In Ausnahmefällen ist das durchaus vertretbar, kann aber kein Dauerzustand sein. Kinder saugen alles in sich rein und übernehmen dies oft unbewusst in ihre Gefühlswelt.

Je länger eine Beziehung oder Ehe dauert, stellt sich irgendwann immer Routine ein. Völlig normal! Dann streitet man sich eben auch mal über belanglose Dinge, kriegt sich aber immer wieder ein, weil man genau weiß, was man am Partner schätzt. Wie oft maulten sich meine Eltern an, schrien sich mal an, oder redeten mal tagelang nicht miteinander. Und ja, das konnte auch mal soweit gehen, dass wir Kinder sagten, entweder ihr lasst euch jetzt scheiden, oder ihr verhaltet euch wieder normal. Am Ende bog sie selber wieder alles in die richtigen Bahnen und waren am Ende stärker als zuvor. In Krisenzeiten hielt man noch mehr zusammen und wenn einer dann eben vor allem mal gesundheitliche Probleme hatte, war immer der eine für den andere da. Das ist aber sowas von normal wie ich finde. Mir hat es vor allem eins mitgegeben im Leben, Sicherheit! Egal was mal für Krisen eintraten, es war immer jemand da.

Das Problem heutzutage ist, das die Reife eines Menschen immer später eintritt. Man handelt nicht mehr nach Vernunft, sondern nach Gefühlen und das ist falsch. Man muss sich einfach bewusst machen, was man sich vornimmt, wenn man sich Kinder anschafft. Man schenkt einem Menschen ein Leben und möchte, dass es diesem Menschen später auch gut geht und er sich gut in eine Gesellschaft integrieren kann und viele positive Dinge weitergibt.
Unter den heutigen Umständen ist es nahezu unmöglich geworden. Bin zwar ein Optimist, aber unter den derzeitigen Umständen wäre es einfach unverantwortlich ein Kind in die Welt zu setzen. Schon bei den kleinsten Problemen rennt man weg. Das geht nicht! Wenn wir von Sicherheit und Zukunft reden, müssen wir immer beim Elternhaus anfangen. Das ist die Wurzel jeder Gesellschaft und keine albernen Gesetze, um etwas zu biegen, wo der Hopfen und Malz längst verloren sind.

Muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen und sich in ein Kind versetzen. Also der da war mein Erzeuger. Der da begleitete mich bis zur Einschulung, der da bis zu meiner Jugend, der da bis dorthin und der ist mein aktueller Vater. Durch die spezielle Mutter-Kind-Bindung sind natürlich immer die Durchgangsdaddys das Problem und so richtig festlegen kann man sich dann auch nicht, wer der Beste war. Später kann man sich dann eben nie entscheiden was man will und führt diese Lebenseinstellung weiter. Man lernt schon von Hause aus, dass andere Probleme sind und merkt nicht mehr, dass man selber das Problem ist. Solche Leute dann später in Führungspositionen und das Chaos ist perfekt.
Man lernt einfach nur noch, dass andere Menschen generell schlecht sind und dir immer an den Kragen wollen. Man greift eben dann im übertragenem Sinne präventiv an, um angeblich etwas vorzubeugen. Arm, aber eben leider heute Realität!

Die Gesellschaft ist am Ende und krankt. Sieht man auch gerade bei der derzeitigen Finanzkrise. Anstatt den Problemen auf den Grund zu gehen, werden Gesetzte für Kontrollfanatismus geschaffen und so weiter gemacht, wie bisher.

Wir müssen wieder lernen offen zu reden. Denn nur so kann man Probleme sehen und auch vernünftig damit umgehen. Zum Glück kann man nicht alle über einen Kamm scheren, denn es gibt auch immer noch Randgruppen und Menschen, die nicht mit der Masse mit schwimmen. Ich finde es total wichtig, bei potenziellen Beziehungen offen darüber zu reden. Mal einen Fall rauspick … als ich einstmals eine Freundin kennen lernte, ich gerade solo war und man auf das Thema Beziehung kam, wurde einfach gesagt „Du bist nicht mein Typ“. Das heißt nicht das man hässlich ist, sondern man redet Klartext und ist einfach nur ehrlich. Ende des Liedes, es wurde ne dicke Freundschaft daraus. Das ist auch so ein Punkt den viele nicht mehr unterscheiden können und erfahrungsgemäß zu Kontrollfanatismus gehört. Oder wie immer öfter heutzutage, man geht eine Scheinbeziehung ein, weil man nicht in der Lage ist offen zu reden und rennt irgendwann grundlos weg. Es gibt genug Menschen mit denen man sich versteht und die auch immer für einen da sind, wenn es mal darauf ankommt. Aber es fehlt einfach das Gefühl dazu, um mehr werden zu lassen.
Das echte Gefühl ist so. Man macht sich keine Waffel und fährt notfalls 100 km mit dem Rad, nur um einen gemeinsamen Tag zu haben. Wenn es sein muss auch als Tramper oder wegen mir Schwarzfahren. Wenn das fehlt, kann man es gleich wieder vergessen. Viel Spaß beim Lügen und Heucheln!

Wie oft erlebt man, dass Menschen von dir schwärmen, aber nicht mal in der Lage sind die Dinge zu sehen, die man schon vorgibt. Das sind Links zum Blog oder eben bereits geschriebene Dinge auf Profilen. Wenn man auch nur einmal tiefgründig sich mit meiner Persönlichkeit beschäftigt, würde man sehen, dass ich mit Internet relativ viel ausgelastet bin und eben nicht immer mal ne freie Minute habe. Auch wenn man mal online ist, so bin ich gewiss nicht für einzelne Leute reserviert. Sowas habe ich einmal mitgemacht und es war es am Ende einfach nicht wert. Freunde und Bekannte haben das gleiche Recht dass man ihnen zuhört und sich unterhält, wie nahestehende Menschen. Ich verzichte mittlerweile ungern darauf, mal mit meinen männlichen Artgenossen wegzugehen, auch mal einen über den Durst zu trinken und über den Weltuntergang zu philosophieren. Die Mischung macht es und es hat absolut nichts mit Desinteresse zu tun, wenn sich eben mal einfach nur einen Abend für die Freunde entscheidet.
Dank Internet habe ich so manche alte Freunde wiedergefunden und eingeschlafene Kontakte wieder entstaubt. Es ist immer wieder schön, wenn man z.B. nach 15 Jahren alte Schulfreunde wiederfindet und es einen vorkommt, als sei die Zeit nie vergangen.

Grundlegend kann man schon sagen, wer zu Beginn gleich nach deinem Beruf oder Geld fragt, liebt dich nicht und ist es nicht wert geliebt zu werden. Wenn man merkt, jemand redet dir dauernd nach der Nase, hat ein Problem mit sich selber und ist auch kein geeigneter Partner. Das ist wie mit den Saufkumpels in der Kneipe. Solange du immer mal einen ausgibst, bist du Freund. Wer will denn schon jemanden haben, der sich Freunde kauft und immer nur dann zu etwas bereit ist, wenn man etwas bestimmtes leistet? Kann man ja gleich den Puff besuchen, ist es am Ende sogar billiger. Und sowas ist einfach nur eklig!

Am Ende bin ich froh, nie solche Extremfälle mitgemacht zu haben. Klar hat jeder Mensch seine Bedürfnisse nach Liebe und Zuneigung, aber wenn die Erfahrung und Vernunft dann einspringt und sagt „Hey, Finger weg von zusätzlichen Problemen“, freue ich mich immer mal wieder einfach nur „Nein, danke“ zu sagen. Ich glaube ich habe zu viele Schutzengel. Wenn dies und jenes anders gelaufen wäre … will ich gar nicht daran denken. Man muss nicht immer alles danach bereden, sonst müsste man sich hier und da nachträglich schämen, für die peinlichen Menschen die mal was mit dir zu tun hatten. Wenn dein Umfeld sagt dass gewisse Dinge nicht gut sind, sollte man auch darauf hören. Aber manchmal ist man eben etwas zu Ich bezogen und lässt sich von Hormonen leiten, anstatt vom Verstand.

Ich weiß dass ich Recht habe und in spätestens 5 Jahren Experten auftauchen, die meine Ansichten neu erfinden werden. Warum? Weil ich das gelebte niederschreibe und nicht einfach etwas konstruiere.

Das ist wie mit dem Internet. Erzählt man vor ein paar Jahren vom Nutzen, wurde es als alberne Spielerei abgetan. Erzählte man von Spielsucht, psychische Belastung durch Mobbing im Internet, wurde es als Spinnerei abgetan. Heute nimmt es ernst, obwohl es fast zu spät ist, da Internet eben mittlerweile das Sammelbecken der Gesellschaft ist, mit allen negativen Erscheinungen, die dazu gehören.

In diesem Sinne … die nächsten 5 Jahre werden auch chaotisch, bis wieder alles erfunden wird, die Leute „aufwachen“ und umdenken. Die Zeit arbeitet von selbst …

Joar …

Medienrevolution

Juhu, endlich ne neue Kiste. Wenn es auch eher aus der Not heraus sein musste. Aber rechnen musste ich eh immer mal damit, wenn etwas trotz Modernisierungsmaßnahmen mal an einem Endpunkt angelangt ist.

Nun kann ich wieder ganz vorn mithalten; komplizierte rechenintensive Dinge rendern und nebenbei noch anspruchsvolle Games zocken. Wem das wieder zu arrogant erscheint, der nächste Schritt. Wie kann man sowas? Bin da ganz ehrlich: sowas finanziert man doch mit Schwarzhandel, illegalen Drogengeschäften und Zwangsprostitution.
Auf deutsch, man lernt irgendwann die wesentlichen Dinge zu nennen und plauscht nicht einfach das letzte Hemd unter der Weltenbevölkerung aus.

Boar, hab noch nie ne Festplatte von nem alten PC in einen Neuen eingebaut. Hatten immer andere gemacht. Aber ein Versuch macht kluch und Frösche gibts nicht. Es gibt immer ein Erstes mal und das klappt auch.
Ach ja, um es nochmal deutlich zu sagen. Ich war noch nie ein Hardwareexperte. Software und Webseiten ist was anderes. Irgendwie wird das immer gern vermengt!

Reden ist Silber und Schweigen ist Gold!

Joar …

Arroganz vs. Selbstbewusstsein

Beides gehört zusammen und erschließt sich nicht immer auf den ersten Blick. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Würde man bestimmte Menschen nur oberflächlich betrachten, so gäbe es nahezu kein Selbstbewusstsein.

Was macht Selbstbewusstsein aus? Wenn du aus eigener Kraft deinen Alltag bewältigst, aus Fehlern lernen kannst, von einer Sache Ahnung hast und zu dem stehst, was du tust.

Ich habe so manche Menschen kennen gelernt, die auf den ersten Blick immer was zu melden hatten und nach näherer Betrachtung wirklich nette Leute sind und Freundschaften daraus wurden. Die sind gewiss nicht perfekt, stehen aber zu dem was sie machen und sind lernbereit.

Es gibt Menschen, die versuchen bis auf das letzte Hemd ihr Ego zu verteidigen, um ihre eigene Unsicherheit zu verbergen. Bringt man diese dann ans Tageslicht, kann man jemanden arg auf den Schlips treten und eine Lawine ins Rollen bringen. Es kostet durchaus manchmal viel Kraft, seine eigenen Fehler, oder mal fehlende Eigenschaften einzugestehen, aber es ist machbar.

Der Impuls muss aber von einem selber kommen. Wenn ich die letzten 20 Jahre sehe, so habe ich selbst eine Menge an positiven und auch negativen Erfahrungen einfach in mich rein gefressen. Ja, auch positive Dingen können dich manchmal ins Schleudern bringen. Du bis hoch motiviert, ackerst wie ein Dummer und bist am Ende ausgebrannt und fällst in dein selbst erschaffenes Loch.
Manchmal muss man sehr tief in sich reingehen und nachdenken. Dann wird einem bewusst, dass man schon immer zuviel Energie hatte, welche nicht immer ganz genutzt wird. Und ja, es kann sehr zermürbend sein, wenn man sich langweilt. Wenn man sich eben in der Schule einfach für den Stoff interessiert, den vorher schon liest, manchmal eben mehr als es in einem Alter üblich ist, du dir dann Sprüche wie „Streber“ anhören musst, deine eigene Familie ab einem bestimmten Punkt überfordert ist weil sie nicht mitreden können, weil du so bist, kann das sehr anstrengend sein. Es macht vor allem depressiv wenn dich niemand verstehen kann und am Ende wütend. Das ist aber nur so, weil man das selbst nicht weiß.
Stichwort Langzeitgedächtnis. Es hat mich viele Jahre einfach regelrecht angekotzt, wenn man deswegen immer Lob kassiert und angehimmelt wird. Ob nun Geburtstage, nicht nur von Freunden, sondern auch einfach nur Bekannten meiner Stadt etc. oder selten eine Suchfunktion eines noch so lange nicht besuchten Forums zu benutzen, da ich genau weiß wo etwas steht, oder eben teils komplette Lebensgeschichten von Mitmenschen, die sowas von belanglos sein können. Das mag toll klingen, aber es nervt irgendwann. Vieles merkt man sich, obwohl man es lieber vergessen würde, oder nie hören wollte.
Vor allem kann es sehr störend wirken, wenn andere Menschen relativ vergesslich sind und man sich fragt, ob die es gerade ernst meinen, weil sie Geschichten beim zweiten Erzählen völlig anders wiedergeben. Man muss sich eben dann eingestehen, dass nicht alle die gleichen Fähigkeiten haben.

Im Laufe seines Lebens durchwandert man verschiedene Selbstfindungsprozesse. Man erkennt bisher ungeahnte Fähigkeiten an sich, oder merkt eben, was man wirklich nicht kann. Wenn man den Blick schärft, so kann man durchaus ein Bildbearbeitungsprogramm bedienen, aber am Ende nicht wirklich zeichnen. Man kann ganze Webseiten programmieren und logische Schlüsse daraus ziehen, aber am Ende ist man doch kein Mathematiker.
Ich hatte zwar vor grauer Vorzeit nach Noten spielen gelernt, es aber irgendwann fast komplett vergessen, da ich eigene Wege fand. Das führte dazu, dass ich heute komplette Midisequenzen schreiben, aber die wiederum nicht fliesend lesen kann. Manche Dinge verklären die Sicht und man schießt weit über das Ziel hinaus.
Viele maßen sich Dinge an, die sie gar nicht können. Vieles zerbricht spätestens dann, wenn man merkt, dass es immer jemanden gibt, der es besser kann als du.
Wichtig ist nur, dass man seine eigene Handschrift hat und sich von niemanden reinreden lässt. Meinungen kann man sich immer einholen, aber nur um ein Bild zu haben, wie man ankommt. Wenn man anfängt das zu machen, was andere gern hören würden, verliert man seine eigene Identität.
Egal was man macht, wie man etwas macht, in erster Linie immer für das eigene Ego. Manchmal steckt man eben auch mal Prügel ein. Aber es muss dir vieles manchmal einfach egal sein. Gerade aus dem Stehenbleiben gewinnt man eine ungeheure Kraft. Man kann es nie jedem Recht machen, das geht gewaltig gegen den Baum. Akzeptanz und Toleranz heißt das Zauberwort. Suche immer Gleichgesinnte und nichts anderes.

In der Musik kann das sehr oft bereichernd sein. Ich war auch mal 16. Man hörte stur seinen Hardrock und Metal und alles andere war doof. Gerade in den letzten beiden Jahren hatte ich die Möglichkeit echt coole Künstler kennen zu lernen. Ein DJ und ein HipHoper. Wenn man sich einen Einblick in deren Arbeitsweise verschafft, kann das sehr lehrreich und vor allem interessant sein. Man sammelt neue Erkenntnisse, verbindet die mit vorhandenem Wissen und hat am Ende eine neue, eigene Mischung erschaffen. Es kommt eben immer darauf an, wie man sich gegenseitig respektiert. Wenn Gotthilf Fischer von seiner Musik überzeugt ist und anderen diese nicht aufdrängelt, so akzeptiere ich es genauso, als wenn jemand House hört und ich es nicht mag und umgekehrt.

Ein weiteres Gebiet dessen wäre das Thema Liebe und Liebschaften. Menschen wurden nun mal auch so erschaffen, dass man ab einem gewissen Punkt dem Trieb verfallen ist und danach handelt. Das macht jeder Mensch und wer das verneint, darf sich ausgelacht fühlen oder ist krank. Es kann manchmal sehr schwer sein, wenn dir der Hof gemacht wird und du schon eine Weile gewisse Grundgefühle nicht mehr ausleben konntest. Nicht jeder kann Nein sagen. Ich musste es auch lernern. Wer von sich behauptet richtig gelebt zu haben, muss einmal richtig auf die Nase fallen um das Problem zu sehen.
Man ist entweder jung oder lange genug einsam gewesen und vor allem naiv. Man glaubt geliebt zu werden, weil man scheinbar bessere Fähigkeiten als andere hat und dauernd angehimmelt wird. Man meint zusammen zu passen, nur weil man gleiche Interessen hat. Man glaubt dass der andere seine eigene Schwäche ausbessern kann. Viel zu schnell bindet man sich ein und ödet sich an und lässt sich von Gefühlen leiten. Gefühle täuschen aber oft und lassen dich in dem Glauben, du hast deinen Jesus gefunden.
Warum gibt es immer wieder neue Musik, wenn es nur 12 Töne gibt? Es kommt eben immer darauf an wie man sie kombiniert und welchen Sound man wählt.
Es gibt genug hübsche Frauen, die mit dir was anfangen wollen und es am Ende an deinem Ja liegt, aber man lehnt ab. Wenn man sich Ewigkeiten über die selben Themen unterhält, nach dem Wetter gefragt wird und wie es einem so geht, hat das für mich einfach keine Substanz. Man wäre mit Sicherheit in gewissen Kreisen der Renner, würde alle Blicke auf sich ziehen und so manche Neider haben, wenn man mit so einem geilen Feger anbandelt, der dich anhimmelt. Warum sagt man nein? Weil man eben Erfahrungen sammelte und mit diesen Welten nichts anfangen kann. Man möchte sein Leben teilen und nicht am Ende der Straße in einen Fluss stürzen. Mit koordiniertem Fahren im Team, biegt man bei Gefahr ab und fährt in andere Richtungen weiter. Man muss eben auch immer das Gebiet der Konfliktbewältigung beherrschen. Wenn ich vor jedem Problem wegrennen würde, wäre u.a. schon dieser Blog längst Geschichte.
Auch wenn man später einiges immer anders sieht, so passt alles in seine Zeit und war zu dieser für einen korrekt. Früher fand man Schlaghosen toll und heute kauft man sich kaputte Jeanshosen und wundert sich, wie man damals etwas toll finden konnte.

Manchmal wird aber Altes wieder modern. Es ist dann aber auch immer anders und nie wieder so, wie es mal war. Es hat auch irgendwo was mit eigenem Stolz zu tun, nicht nochmal den gleichen Fehler zu machen. Gerade bei verlorener Liebe ist es bei jedem manchmal so, dass man denkt, man hätte vieles anders machen müssen und soo schlecht war es ja nicht. Wer daran glaubt, ist wirklich arm dran. Wenn es für mich einen Gott geben würde, so hat er die Menschen nicht so geschaffen, dass nur eine handvoll Menschen zu einem passen. Egal wie du veranlagt bist, es gibt immer einen Menschen, der zu dir passt. Klar, in strukturschwachen Regionen wie Querfurt mag es mittlerweile nahezu ein Unding sein, etwas passendes zu finden, aber der Herr Zufall hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Manchmal gibt es Tage, da würde ich mich einfach auf die Straße stellen und schreien: Kultiviertes Gespräch, wo bist du? Einen Tag später ist es aber schon da.

Wenn man sich einmal entschlossen hat zu gehen, dann sollte man das auch konsequent durchziehen. Das ist wie bei Alkoholikern. Man kann ja wiedermal was nehmen und eben weniger trinken und schon ist man rückfällig geworden. Man biegt sich dann seine heile Welt zurecht und merkt einfach nicht, wie man sich selbst belügt. Es hat mir manchmal sehr viel Kraft gegeben, mich selbst zu überwinden, dass abgeschlossene Geschichten, auch abgeschlossen bleiben. Egal welchen Grund es gab, aber nochmal die gleiche Beziehung eingehen, oder Verflossene aus meinem Freundeskreis zu nehmen, ist bei mir ein absolutes „No Go“. Echte Freunde haben bei mir einen sehr hohen Stellenwert und es wäre einfach zu verletzend, mich in deren Gefühlsangelegenheiten einzumischen. Es ist was völlig anderes, wenn man vor dem Beginn einer Beziehung offen redet und feststellt, dass jemand eher zu deinem Kumpel, als zu dir passt. Dadurch entstand bei mir eine sehr wertvolle, enge Freundschaft. Man kann sich über alles unterhalten, sein ganzes Leben anvertrauen und hat am Ende untereinander 100 % Vertrauen und Eifersucht ist ein absolutes Fremdwort.
Je höher die Ansprüche sind, je unausgeglichener die sozialen Schichten in einer Region sind, umso schwerer wird es, ein passendes Gegenstück zu finden.
Klar ist es manchmal einfacher, sich die Pausen mit einer Dorfmatratze zu füllen. Freiheit hin oder her, aber am Ende möchte ich meine Energie mit einem einzigen Menschen teilen und nicht immer mal von vorn anfangen. Davon abgesehen sollte man noch irgendwo seine natürliche Ekelgrenze haben, wenn man einfach so wie es kommt, alles von der Straße aufhebt. Sollte man schon bei Muttern gelernt haben, dass wenn ein Bonbon in die Pfütze fällt, man den nicht mehr verzehren sollte, weil man sich sonst merksame Krankheiten holen kann.

Am Ende sehe ich es immer so: Wer nicht ab einem gewissen Punkt teilen kann, der kann mich einfach mal. Ich bin zwar oft mit Energie überladen, aber die ist nicht unbegrenzt. Ich brauche mindestens die Hälfte davon selbst, um vernünftig zu leben. Wer sein eigenes Leben umstellt, nur um mir zu gefallen, ist bei mir definitiv an der falschen Adresse. Es ist mir einfach zu stressig, für andere mitzudenken. Ich habe meine eigenen 2 Beine, um selber zu laufen.
Naja und potentielle neue Partnerinnen zu finden, damit hatte ich noch nie Probleme.
Wer meint man muss lange genug prüfen, braucht sich nicht zu wundern, wenn man über alle Berge ist. Man muss richtig riechen lernen und nach dem Bauchgefühl handeln. Das klappt immer. Wenn ich immer konjunktiv denken würde, weil mal früher das so und so war und wieder so und so kommen kann, würde man nie seine Ziele erreichen.

Stichwort Ziele ist ein guter Abschluss. Nachdem ich mal wieder fast die Hoffnung aufgegeben hatte und mich über die gegenwärtige Volksverblödung aufregte, wurden spontan 2 neue Projekte gestartet. Wie genau die aussehen werden, ist teils noch unklar. Wo die hinführen werden? Wer kann mir die Lottozahlen voraussagen? Es ist aber mal wieder seit langem eine Herausforderung, etwas komplett Neues selbst auf die Beine zu stellen. Wie genau das aussehen wird? Alles zu seiner Zeit! Nur soviel: Wir haben eine Idee und einen Traum. Wie man den genau umsetzt, wird sich zeigen.
Es ist halt wie im All. Am Anfang war der Urknall. Millionen Jahre später gab es Dinosaurier, später uns Menschen, später wurde das Rad erfunden und vor wenigen Jahren betrat man den Mond. Man wusste nie vorher, was mal möglich sein wird.

Meine Lebensdauer beträgt noch mindestens 69 Jahre und bis dahin wird noch so vieles auf mich zukommen, was hinter einen gebracht werden muss. Egal was kommt, es ist alles im Moment richtig und wird es später bleiben.

Gute Nacht!

Joar …

zwischen Zensur und Sprachen

Zensur

Jeder Mensch sollte das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. Das finde ich auch, aber man sollte genauso gut das Recht auf einen gepflegten Dialog haben können und im Gegenzug etwas weglassen dürfen.
Letzteres praktiziere ich seit langer Zeit bereits bei YouTube. Warum? Ich mag auch viele Menschen, viele Sachen im Leben nicht, aber es hat irgendwo auch immer etwas mit Respekt vor anderen zu tun. Niemand hat das Recht dazu, jemanden mit unterschwelligen Aussagen zu beleidigen oder zu diskriminieren. Warum sollte ich mich im Web von einem 13 jährigen beleidigen lassen, wenn es um die gleiche Fanmaterie geht und ich die bereits viel länger kenne, als manche überhaupt auf der Welt sind? Es ist richtig, dass andere es immer mit anderen Augen sehen und auch oftmals eine Bereicherung. Aber dann bitte mit konstruktiver Kritik und nicht mit farbigen Metaphern. Es gehört einfach zu den elementarsten Dingen dazu, dass man auch zu unliebsamen Menschen „Guten Tag“ oder „Bitte und Danke“ sagt.

Wenn ich mal wieder nicht mit den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung zufrieden bin, stürme ich auch nicht mitten in den Saal und schreie: „Ey ihr Vollidioten!“
Ich glaube man würde mich dann zurecht aus dem Saal entfernen lassen.

Woran liegt das? Zuerst einmal liegt es an der Faulheit, sich mit der Persönlichkeit eines Menschen auseinander zu setzen. Man sieht nur immer den Augenblick, aber nie wie ein Mensch wirklich ist. Man macht sich kaum noch die Mühe, mal selber nachzuforschen. Oberflächlichkeiten!
Man kann sich nicht mehr vernünftig artikulieren, da man es von zu Hause nicht besser kennt, die Medien es den ganzen Tag vornudeln. Bis einer vorbetet, dass die deutsche Sprache ja verfällt und es alle nachplappern.

Nun, die deutsche Sprache verfällt nicht wirklich, sondern entwickelt sich wie jede andere Sprache weiter. Man sollte nicht vergessen wie eine Sprache entstanden ist und vor allem wozu sie dient. Jede Sprache, jeder Dialekt war früher auf Regionen begrenzt, da man nicht so mobil wie heute war. Heute vermengt sich schneller als sonst die Sprache mit anderen Kulturen.
Mal ehrlich, viele wissen schon gar nicht mehr, dass es Unmengen von vermeintlich deutschen Wörtern gibt, welche nie deutsch waren. Das ist aber in anderen Sprachen auch nicht anders.

Sprache ist wie das Telefon, ein Kommunikationsmittel. Es ist doch klar, dass ich mich zu Hause anders unterhalte, als auf Arbeit, bei Freunden, auf Veranstaltungen, in den Medien und und und
Wem brächte es etwas, wenn nun jedes Land auf Erden, für gemeinsame Dinge extra Begriffe einführen würde? Wie soll man etwas lernen, wenn man sich abschottet?
Das Problem ist nicht die Entwicklung der Sprache, sondern die unnötige Anhäufung mit Modewörtern. Wobei man selbst da wieder Unterschiede machen muss.
Früher hat man eben maximal eine Lokalzeitung gelesen und heute quatsche ich frei Schnauze mit Menschen auf der ganzen Welt. Möchte man sich tiefgründig mit anderen Menschen unterhalten, so muss man auch immer Rücksicht auf sprachliche Besonderheiten nehmen.

Bei den slawischen Sprachen sind z.B. „Bitte und Danke“ mit der Satzstruktur verbunden. Das hat nichts mit übertriebener Freundlichkeit oder Einschleimen zu tun, sondern ist fest in der Sprache verankert. Es kann durchaus passieren, dass man in einem Geschäft nichts zu kaufen bekommt bzw. unfreundlich behandelt wird, wenn man nicht „Bitte und Danke“ sagt. Es gibt auch kaum eine andere Sprache als unsere deutsche Sprache, welche so viele „Schimpfwörter“ beinhaltet. Du kannst z.B. einen Russen nicht mit „dummer Hund“ beleidigen, aber wiederum damit, wenn du sagst, er arbeitet inkorrekt. Während wiederum in einigen anderen Ländern der westlichen Welt es üblich ist, wenn man sich zur Begrüßung auf die Wange küsst, egal wer es ist. Es ist einfach nur Arroganz anzunehmen, dass wie man hier lebt, auf der restlichen Welt gelebt wird. Nicht jeder Mensch schüttelt dir die Hand zur Begrüßung.

Genau bei solchen einfachen Dingen ist es auch wichtig und förderlich, dass die Sprache einen Teil dazu beiträgt. Es ist ja schon in unserem land teils sehr schwer, jemanden etwas zu erklären.

Beispiel: Erkläre mal einem sogenannten Wessi, warum es lustig ist, wenn von bunten Stoffbeuteln, Einkaufsnetzen oder dem Konsum spricht. Im ehemaligen Einheitsbrei hatte das Jeder, egal aus welcher Schicht man kam. Im Konsum lagen die Brötchen in einer halben Kramskiste. Jeder grabschte die an und wenn man mal eine Verkäuferin was fragen wollte: „Hä? Hammer nich!“ Oder eben die ganzen HO Gaststätten. Man stand stundenlang Schlange und wartete auf einen Sitzplatz. Die Kellner guckten dann immer schon ob man fertig ist und meinten oft: „Sind se fertig? Die anderen wollen och was ham!“
Aus heutiger Sicht völlig undenkbar sowas und genau deswegen lustig, wie sowas mal funktionieren konnte.
Sowas kann man aber nicht einfach erklären, wenn man sowas nie mitmachte. Auch hier setzt Sprache an und versucht zumindestens dies zu erklären. Es hat ja nichts damit zu tun, dass man alten Zeiten nachtrauert, denn ich glaube die will nicht wirklich jemand wiederhaben. Man versucht sich lediglich damit auszudrücken, wie es mal war! Der Rest? Nun ja, viele leben leider noch in ihrer alten Propagandawelt und urteilen auch so. Die einen sind in der DDR kleben geblieben und die anderen in der Bonner Republik. Da hilft nur eine gemeinsame Kommunikation im Laufe der Zeit.

Warum sollte ich mit meinen Freunden hier im Ort hochdeutsch reden? Nöö, unser Dialekt kann auch Spaß machen. Warum sollte ich anderen Menschen meinen Dialekt aufdrängeln, wenn ich auch hochdeutsch kann und es einfacher macht? Warum soll ich nicht auch mal andere Sprachen mit meiner vermengen können, um mein Lebensgefühl besser zu vermitteln?

Eben, es wäre sonst etwas zu schwarz-weiß und gerade dann armseelig, wenn ich auf festgefahrene Regeln pochen würde. Es ist alles gut so wie es ist, wenn man das Mittelmaß beibehält.

Es ist richtig, dass jeder der in unserem Land leben will, auch die gemeinsame Sprache beherrschen sollte. Es ist aber falsch, dass man Heimtasprachen mehr oder minder „verbietet“. Es ist doch viel bereichender für eine Kultur, wenn man durch Mehrsprachigkeit etwas bereichert. Jeder von uns wächst doch früher oder später durch die Schuldbildung mehrsprachig auf. Beschwert sich dort jemand?
Ich kenne so manche Menschen hier in Deutschland, die sind hier nicht geboren, sprechen aber perfektes Deutsch und wenn die es nicht selber sagen würden, würde man es nicht mal vermuten. Ist auch oft ganz praktisch, wenn man mal wieder eine Übersetzung eines Fremdwortes braucht, so fragt man einfach ganz unkompliziert nach und kommt fix hinter des Rätsels Lösung. Am Ende sind es halt immer Individualfälle. Es ist doch klar, dass ich meinen Kumpel nicht mit Merhaba oder Hello Again begrüße. Und es ist wohl logisch, dass ich hier wo ich wohne, einfach nur deutsch bin und sich in meinen Wänden, auch jeder so verhält. Aaaaaber, fahre ich zu anderen Kulturen, so sollte man dies im Gegenzug auch so tun und kann sich nicht mit einem Eimer Fusel, einem Strohhalm auf Mallorca setzen und die Sau wie zu Hause rauslassen. Das geht NICHT!!! Ich mache auch nicht die Beine auf den Tisch, wenn ich Freunde besuche. Hier bei mir, ist das egal und es ist meine Sache, wenn ich alleine bin.

Fazit: Man macht es sich mal wieder komplizierter, als es in Wahrheit ist!

Joar …