Mutter

„Wer niemals seine Mutter hatte, hat nie gelernt zu lieben. Wer sie nicht später mindestens einmal gehasst hat, in einem theatralischem Comeback sie zur Seite hatte, wird nie wissen, was echte Hilfe bedeutet. Man ist schon tot auf die Welt gekommen und wird als Geist sterben!“

Nachdem ich kürzlich einige Berichte über die Verwahrlosung von Kindern laß, kam mir eine längst vergessene Epoche aus meiner Kindheit wieder hoch. Auch wenn man älter wird und dann auch selbst Verantwortung in die Hand nimmt, so vergisst man nicht, wo man herkam. Und genau da bin ich wieder froh, das mir bestimmte Schicksale nicht widerfahren sind und ich letztendlich immer dankbar bin. Oh nein, es wird nun bestimmt keine Story von Herzschmerz und wo der Schmalz aus dem Blog tropft. Im Gegenteil, es wird nun andersrum …

Es handelt von einer Person aus meiner ehemaligen Nachbarschaft. Namen sind völlig unwichtig und es ist leider kein Einzelfall. Heute sehe ich es mit den Augen eines Erwachsenen Mannes und bin mir erst jetzt des schrecklichen Ausmaßes bewusst.
Am Anfang war alles friedlich und normal. Er zog mit seiner Mutter ein paar Häuser weiter ein und wir hatten ein seelenruhiges Leben. Wir spielten zusammen und niemand hätte geahnt, wie es sich mal entwickelt und was alles ans Tageslicht kommt. Er war supernett und zuvorkommend, bis es sich nach ca. einem halben Jahr änderte. Kinder streiten sich mal und testen ihre Grenzen, aber arten nie wirklich aus.
Es fing an, das sich der Wortschatz änderte. Ok, Wörter wie „Arschloch“ rutschen schon einem Kind mal raus, weil man es irgendwo aufschnappte. Dabei blieb es aber nicht und es ging dann einfach mit diversen Körperteilen und allgemein vulgären und obszönen Ausdrücken weiter. Eigentlich war das dann nur noch so. Die umliegenden Kinder distanzierten sich dann nach und nach und die Wörter richteten sich dann irgendwann auch gegen Erwachsene. Wie zu meiner Zeit noch üblich, wurde das nicht nur mit Strafaufgaben, sondern auch mit körperlicher Gewalt versucht einzudämmen. Das brachte aber maximal nur das Gegenteil ein, denn gewisse Gewalttätigkeiten richteten sich nicht nur gegen uns, sondern auch gegen Erwachsene. Genau genommen war man einfach nur machtlos. Dieses Kind kannte absolut keine Grenzen mehr und niemand wusste weiter. Erst kümmerten sich Eltern darum und als dies auch nichts half, ganz offiziell das Jugendamt. Nach diversen Gesprächen mit der Mutter und den Eltern wurde festgestelt, er muss in der kalten Küche auf der Sitzbank schlafen. Ok, also neue Wohnung besorgt, welche genug Lebensraum bietete. Alles schien wieder in Ordnung zu sein? Nein!
Nach einer kurzen Ruhepause fing es wieder an und diesmal weitaus heftiger. Auffällig war u.a. dass er bei Buchvorstellungen, was man jedes Jahr machen musste, immer das gleiche hatte.
Wir beide wohnten nun fast zusammen und bauten aber trotzdem eine gewisse Bindung auf. Anfangs blieb ich mehr oder minder verschont von ihm. Wie es so üblich ist, bringt man im Krankheitsfall die Hausaufgaben vorbei. Und ich war erstaunt, als ich es das erstemal tat. Alle supernett, auch die Mutter und man merkte wirklich gar nichts von Problemen.

Nur fing es später an, dass das Kidn in der Schule nichts vernünftiges zu Essen hatte. Man dachte lange, er geht nur nicht sorgsam damit um und man versuchte es mit erzieherischen Maßnahmen abzustellen. Als er dann anfing, am sonntags bei Mitschülern zu klingeln und fragte ob er mitessen darf, wurde man dann allerdings wiederum aufmerksamer. Wieder war das Jugendamt zur Stelle und forschte genauer nach. Nun kam alles ans Tageslicht und konnte nicht mehr verdrängt werden.
Fazit: Die Mutter war Alkoholikerin und hatte eigentlich immer mal einen anderen Mann. Für das Kind nie Zeit. Bis zu jenem Tag, ich selbst noch ein Kind, leibhaftig miterleben musste. Wollte ihn abholen und seine Mutter stinkbesoffen nur am Brüllen. Er solle Bier holen. Egal wie und wo. Mit einem Beutel in der Hand, noch Hausschuhe an, keine Jacke, wurde er im tiefsten Winter losgeschickt. Es schneite an jenem Abend ganz schön und war sehr. Ich fragte ihn noch ob ich nicht noch Sachen holen soll und er lehnte ab: „Wer richtig hart sein will, muss das können“ meinte er sinngemäß.
Wir liefen mit und holten den Stoff aus einer Gaststätte.
Ich hatte das nie zu Hause erzählt und hatte das wohl einfach verdrängt, weil ich sowas einfach nicht kannte. Ich denke schon, das mich dieses Erlebnis mit traumatisierte, weil ich es vergessen hatte.

Es wurde eigentlich immer schlimmer damit. Wie damals eben üblich, konnte man auch in der Schule vom Lehrer Prügel bekommen. Nein, ich meine nicht nur eine Ohrfeige. An was ich mich noch erinnern an, war das an den Haaren ziehen und mit den Kopf vor die Tafel stauchen. Man kann sich vorstellen wie die anderen Mitschüler reagierten. Entweder war man eingeschüchtert und versuchte ja nicht aufzufallen, oder man gab eben der Show Beifall und applaudierte mit. Ansonsten wäre man wohl auch noch aufgefallen.

Es eskalierte derart, das man nun selber bestohlen wurde und in Prügel mit einbezogen wurde. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was hatte ich ihm getan, das er grundlos schlägt? Manchmal war es einfach nur Zufall. Man lief ihm über den Weg und es ging schon los. Je netter man versuchte auf ihn einzureden, umso schlimmer wurde er. Es juckte ihn überhaupt nicht, ob ältere und stärkere Kinder, oder Erwachsene dabei waren. Egal ob man eine zurück bekommt, wenigstens einmal mitten in die Fresse rein. Es war leider so! Das führte letztendlich dazu, das man entweder von der Schule abgeholt wurde, er eine Begleitung erhielt oder man am Nachmittag gar nicht mehr rausging oder eben mit dem Rad auf einen anderen Spielplatz fuhr.
Später kam er dann gar nicht mehr zur Schule und wenn er mal da war, konnte keine Stunde mehr vernünftig unterrichtet werden. Auf den Pausenhof konnte man ihn auch nicht lassen und es tauchte auch mal die Polizei auf. Bis zu jenem Tage im Unterricht, bis er sich mit der ganzen Klasse anlegte. Samt Klassenlehrerin konnten wir nicht mehr ertragen. Hatten wir gerade den Erlkönig dran und er störte einfach jeden der vorn stand. Das war das Ende! Er wurde geholt und kam in das Kinderheim! Es war ein Befreiungsschlag für uns alle! Wir konnten wieder ruhig leben.
Eines werde ich nie vergessen, seine Augen und sein Gesicht! Gläserne Augen und dieser grinsende Blick. Wie eine Maske. Es war auch diese Unberechenbarkeit, die einem dauernd Angst machte. Er konnte einfach so aus dem Nichts ausrasten und um sich hauen! Es war kein Mensch mehr. Genau genommen hatten wir es damals mit einem toten Menschen zu tun. Wie ein Geist der ruhelos umherirrt und keine Grenzen mehr hat.

Als er wiederkam, war seien Mutter inzwischen schwerstabhängig und wir schon im Jugendalter. Er war nicht wirklich mehr ein Schläger, aber eben in die Kriminalität abgerutscht. Man konnte aber wenigstens wieder mit ihm reden, egal was mal war.

Wir verloren uns aus den Augen und man hörte wenn, nur vom Hören und Sagen nochwas von ihm. Bis ich ihn Jahre später wieder traf. Er sprach mich an und wir unterhielten uns. Und da ist was passiert, was ich nie für möglich gehalten hätte. Er ist nun selber Familienvater und hat sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Schon die Art zu reden und mit anderen zu kommunizieren war wie eines echten Erwachsenen. Wenn man ihn heute sieht, würde das niemand glauben, was mal war. Er ist ein Mensch wie du und ich geworden! Es hatte mich riesig gefreut, was er jetzt alles macht und hab ihm das auch kundgetan. An jenem Tag war es das beste Gespräch was ich hatte!
Dieses grinsen wie eine Maske war zu einem freundlichem Lächeln geworden. Allerdings sind da immernoch diese glasigen Augen! Die Narben werden eben immer zu sehen sein! Bei der Frage nach seiner Mutter hatte ich den Eindruck, er hatte meine Frage nicht verstanden und wich auf ein anderes Thema aus und meinte nur: Keine Ahnung!

Nun haben wir also doch dieses schmalzige Happy End! Nun, ich kenne noch weitere Fälle, welche ich aber nie so intensiv und extrem selber miterlebt hatte. Ich sage nur kurz: 3 Tage ins Zimmer sperren, einizige Nahrung Zwieback und Haare mit Spülmittel waschen, während der Hund das gute Shampoo bekommt.
Es gibt keine Einzelfälle, auch heutzutage leider nicht!

Je mehr ich darüber nachdenke, umso dankbarer bin ich meinen Eltern für alles. Ich meine sie hatten es gewiss auch nicht immer einfach mit mir und ich ehrlich gesagt umgekehrt auch nicht. Aber ich durfte glücklich und zufrieden aufwachsen und in jeder noch so großen Krise, waren sie immer da und andersrum auch. Gerade in meiner frühkindlichen schweren Krankheitsphase, hatte ich im Krankenhaus immer eine Mutter und keine MUTTER am Bett sitzen! 😉
Diese Bindung ist etwas sehr wertvolles und ich möchte die auch nicht missen und genau das gibt man seiner Nachwelt weiter.

Ich habe absolut kein Verständnis und schon gar kein Mitleid mit Eltern, welche Kinder in die Welt setzen, als seien sie Statussymbole und dann runterkommen lassen. Klar, das ein Kind ungewünscht zur Welt kommt, kann trotzdem passieren, aber dann muss man sich der Verantwortung stellen, egal wie sie aussieht. Ich glaube liebend gern, dass das Vergnügen ne Menge Spaß macht, nur muss man noch soviel Verstand haben, um auch richtig vorzusorgen und im richtigen Moment nachzudenken.

Es gibt nicht immer so ein Happy End. Es passiert nahezu jeden Tag. Erst kürzlich wieder wie ich erfahren habe.
Andere bleiben ihr Leben lang tot an Emotionen und man braucht sich nicht zu wundern, wenn Psychopathen gezüchtet werden. Wenn Menschen schon als Kinder tot durch die Gegend laufen, sind sie Geister. Wer kann schon Geister später besiegen?

Jenau!

Ich reporte mir peinlich

Vorab: Dieser Beitrag steht tatsächlich unter Fun, da man diesen Beitrag, im wörtlichen und übertragenem Sinne, nicht ernst nehmen kann.

Bei Risiken und Nebenwirkungen fressen Sie ihren Lügendetektor, fragen ihren Psychiater oder die Bundesprüfstelle.

Gestern bin ich auf diesen Fernsehbericht gestoßen. Das Thema Onkelz blende ich einfach mal aus und beschäftige mich mit dem Fall Rammstein. Der Beitrag wurde beim ORB (OIstdeutscher Rundfunk Brandenburg), nun RBB, gezeigt. Dieser nette Beitrag wurde zur Karnevalszeit im Umlauf gebracht, was die unzähligen Wortwitze bestätigen. Was steckt noch dahinter? Bino hackt nochmal nach …

Nachdem nun die Onkelz von der BILDfläche verschwunden sind, muss man natürlich einen anderen Schuldigen für die Misere haben. Rock ist natürlich schon immer Rebellion gewesen. Aber wer kommt da in Betracht? Richtig, die Ossis und ihr Aushängeschild Rammstein. Das Prinzip ist einfach wie logisch. Schaut man sich die Landkarte an, so sieht man das der Westen links und der Osten rechts ist. Das sind Gesetze der Geographie, welche nun niemand verleugnen kann. Wenn also eine Band aus dem Osten kommt, so ist sie der Logik nach rechts. Yeah, that is it!

Was aber wohl am sehr, sehr verdächtigsten ist, sie spielen in Moskau. Wieder auf der Karte nachgeschaut, das ist ja noch weiter rechts vom eisernen Vorhang aus gesehen.
Hier das Beweisvideo: Rammstein in Moskau

(Der Gesundheitszuständige dieses Blogs rät: Männer ab 40 bitte ab Minute 0:44 wegsehen. Hormonkollaps kann tödlich sein! wow sind das mal ein paar *zensiert* Madkas *hui* *läggor*)

Der Beweis ist eindeutig, Rammstein sind weit rechts vom eisernen Vorhang. Unwichtige Quellen berichten zwischenzeitlich, dass Modern Talking ebenfalls in diesen Gebieten, stets sehr gro0e Erfolge gefeiert hatten.

Diese Beweise werden aber hauptsächlich von einem kürzlich aufgedeckten Fall tief erschüttert. Noch weiter rechts auf der Karte von Moskau aus gesehen, befindet sich der Vulkan von New Mexiko. Vielen bekannt als der Zugang zu der unterirdischen Stadt der D’ni. Mittlerweile für die Öffentlichkeit weitesgehend gesperrt, wurde berichtet, das dort unten so manche Rammsteinjünger rumgeistern. Es gibt bestätigte Quellen, das mindestens 10 mutmaßliche Hörer dieser Subkultur enttarnt sind.
Diese Tatsache wirft natürlich ein anderes Licht auf den Vandalismus in den Höhlen und die Zerstörungswut in der unterirdischen Stadt D’ni Ae’gura.
Ich konnte mir bereits ein Bild machen und habe erschreckende Details der Ausrüstung enthüllen können.

Es wurden einige Glatzköpfe entdeckt, Option frei wählbar und diverse Kleidungsstücke, welche den militanten Charakter entlarven. Sogar Bomberjacken für Bomberpiloten wurden ausgehändigt! Man beachte weiterhin die gehobenen Hände im Bild!

rechte Kleidung

In einem weiterem Stadium der sogenannten Forscher, wurden etwas versteckt Stahlhelme versteckt. Es wurde berichtet, dass diese nur einem erlesenem Kreise einstmals zugänglich waren. Ob noch weitere militante Ausrüstung nachgereicht hätte werden können? Ich haben einen von Ihnen gefunden und befragt. Er ließ sich ablichten, wollte aber unerkannt bleiben.

Stahlhelm

Wie man übrigens auf der rrrechten Seite des Bildes sehen kann, kann man gewisse arische Einstellungen, wie die Hautfarbe, vornehmen.

Bei weiteren Recherchen bin ich auf eine interessante Entdeckung gestoßen. Wenn diese These stimmt, dann würde das den Zerfall der Stadt erklären. Jeder Besucher kann sich sicher noch an diese Löcher in der Höhlendecke am Ende von TPots erinnern. Dazu wurde im EMO Style von dieser dubiosen Yeesha (Gesundheit) verwirrende Gebetsgesänge abgespielt. Ich habe es selber probiert und getestet. Im Museum muss wohl jemand diese Sonnenseite benutzt, eine Box per Seite im Schacht materialisiert haben und diese dann aktiviert. Während die LP von Yeesha aufgelegt wurde, konnten Rammstein ihre infernalen Pläne ausführen und Löcher in die Decke bohren. Aufgrund der nicht mehr ausreichenden Statik der Decke, stürzte wenig später die Höhle ein und tötete ein Kind eines Restaurationsteams. Dies wurde dann leider als Anlass genommen, die Minderheit oder niederen Tiere, genannt Bahro, nacheinander abzuschlachten. Bekloppt, denn damit zerstörten sie ihre eigene Existenz, denn es sind DIESE Niederen gewesen, welche das Leben bedeuten.
Hier das Beweisvideo: Sonne

Die Botschaft ist unverkennbar und von Herrn Esher (Fakt Brille und Sonnenlicht) verräterisch geäußert, wurden die wahren Absichten stets verheimlicht.
Während ahnungslose Forscher Kohle blechten, wurde das gesamte Vermögen in ein albernes Bugs Bunny Remake gesteckt, bzw. arbeiten nun kostenlos, um das Haushaltsdefizit zu kompensieren.

Dieser Beitrag wurde ihnen präsentiert von „Hallululluziogenium„, ihr Partner für Gefühlsbeklemmungen und Paranoia!

Sehen sie in der nächsten Folge: Wir leben in Amerika – Deutscher Titel: Die Puhdys sind zum Rechtsradikalismus konvertiert: Puhdys feat. Rammstein

Jenau!

Das ist mein Leben

Es war wohl dieses seltsame Erlebnis heute Nacht, was mich nun zu diesem Beitrag animiert hat. Um es mal direkt auf diesen Blog zu beziehen, muss mal wieder einiges gesagt werden.

Nicht jeder hat die Ambitionen, einen Blog über Jahre auch konsequent zu führen. Manchmal wird man gefragt, was für einen Sinn ein Blog macht. Nun, da kann ich nur auf die ersten Beiträge verweisen. Ich weiß es nicht. Ok nach 4 Jahren hat man sich nun schon etwas weiterentwickelt und sieht viele Dinge anders und gelassener.
Muss ein Blog schön sein, muss er Inhalt und Aktualität haben? Das ist eine schwierige Frage, welche man so nicht mit einem Satz beantworten kann. Man muss das als Ganzes betrachten und erkennen, das alles was man schreibt, ein Spiegel des eigenen Lebens ist.

Natürlich schaut man auch mal auf seine eigenen Schriften zurück und fragt sich mitunter ernsthaft, was man da hin gekleistert hat. Man entwickelt sich ständig weiter und verbessert sich bei bestimmten Dingen und würde aus heutiger Sicht einiges sicher anders schreiben. Aber macht das Sinn? Nun, ich bin kein Freund von Verdrängung und stehe dazu. Es ist wenn man so will, das authentischste Buch was man nirgendwo kaufen kann. Egal welcher Beitrag, es ist ein Teil von einem selbst. Wie man mal war und wie man sich verändert hat. Es macht es um vieles einfacher, etwas nicht zu vergessen, oder wie so oft im Nachhinein schön zu reden.

Hmm, eine reale Betroffenheitsshow könnte man meinen. Man versucht dich irgendwo einzuordnen und es klappt irgendwie immer nicht. Wie soll das auch gehen, wenn man hier etwas vorlebt? Ich weiß ja nicht was morgen passiert und wie ich dann schreibe. Das hängt immer davon ab, wie meine Lebensgestaltungen dann so ablaufen.

Wieviel Privatleben muss man mitteilen und wie weit sollte man gehen? Gewisse soziale Gepflogenheiten sind schonmal nicht verkehrt, aber nicht alles. Es kommt darauf an, wie man anderweitig eingebunden ist und mehr oder minder stärker als andere in der Öffentlichkeit stehen. Das bedeutet: Wäre ich die letzten Jahre nicht so eingebunden gewesen, dann hätte ich von Anfang an einen anderen Schreibstil gehabt. Das hat auch immer was mit einem Image und einer Art Schutzfunktion zu tun, mit dem was man sonst macht. Ich meine ich bin nicht erst seit 1 Jahr Onkelzfan, sondern seit 16 Jahren. Diese und gewisse Themen wurden von mir absichtlich lange ausgeblendet, da diese Themen in einer Games Community nichts zu suchen haben. Es ist viel zu leicht auf das Gesamtbild übertragbar und richtet je nach Position mehr Schaden als Nutzen an.
Salopp formuliert: Einfach mal die Klappe halten und seinen Job so gut wie möglich durchziehen.

Mittlerweile bin ich halt weitaus unabhängiger als früher. Genau deswegen kann man es sich erlauben andere Themen anzusprechen und sich freier zu bewegen. Ich habe mich vom Charakter ja nicht grundlegend geändert. nur weil hier jetzt andere Töne gespuckt werden.

Gerade das Thema Onkelz lag mir schon immer auf der Zunge. Wenn auch die Band Geschichte ist, so eine kleine Abrechnung von meiner persönlichen Seite. Ich will keine Medien erziehen, was mir als Einzelner sowieso nicht gelänge. Ich will auch keine sinnlosen Anti-Sonstwas Kampagnen starten, um ins Rampenlicht zu kommen. Ich will einfach nur mal zeigen, in welche Ecken man von bestimmten Stellen gedrängt wird.
Mich widern lügenden Journalisten genauso an, wie selbsternannte Überfans, die absolut keine Ahnung haben, von dem was sie reden. Es mag schon die Sorte Fans geben, welche rumpöbelnd sämtliche Lieder mitgröhlen. auch mal polizeilich auffallen und jegliche Kritik ihres Weltbildes Onkelz im Keim ersticken. Aber das ist gewiss nicht die Mehrheit. Ich kenne sogar Jurastudenten die Onkelz hören und leben. Eigentlich alle Berufsgruppen die es so gibt.
Genau das ist der Kern der Sache. Warum hört man dann diese Band, wenn es einem ja gut geht und man solche Texte nicht nötig hätte? Da fängt das Verständnis für die Band an, was gern verdrängt und zerlogen wird.

Hier fängt meine Geschichte an, wie ich zu den Onkelz kam. Zu dem Zeitpunkt als ich anfing sie zu hören, ging es meiner Familie, im Vergleich zu anderen, sehr gut. Alle hatten ihren Job, der sehr gut bezahlt wurde. Ich erwähne es zwar ungern, weil es was von Zeigedrang und Angeberei hat, aber um mal die damalige Zeit zu verdeutlichen: Dann bekam man eben mal zu Weihnachten einen Fernseher + Amiga 500 geschenkt, fuhr 2 Wochen in den Urlaub bzw. mindestens zweimal im Jahr und lebte wie der Fürst, ging nahezu jede Woche in ein gepflegtes Restaurant und hatte einfach alles was man brauchte. Wäre da nicht die politische Wende gewesen. Es fing schon in der Schule an. Nahezu jeden Tag, jede Woche neue Bestimmungen und Gesetze. Heute so und morgen wieder anders. Die Lehrer waren manchmal hilfloser als wir selbst. Leere Versprechungen von Politikern und allgemein gesagt, es hatte niemand einen Plan wo alles hinführt. Jeder wollte was zu melden haben und fiel auf die Nase, weil man mit der neuen „Freiheit“ nicht klar kam.
Es war auch die Zeit, als der Haß gegen die sogenannten Wessis geboren wurde. Kenne ich noch selber. Querfurt, Matzplatz nach der Schule. Wurden aber auch fast jedesmal von einem Händler aus den alten Bundesländern angesprochen, ob wir nicht mal Geld verdienen wollen. Klang cool mal was Eigenes zu haben und so fiel man darauf rein. Den halben Abend gebuckelt und mit 5 DM abgewürgt. Nicht zu vergessen die seltsamen Befehle die einem gegeben wurden. Das war das erstemal und das letztemal, das man sowas machte. Es bildete sich die Ansichht, drübern sind sie nichts geworden und versuchen uns nun hier für dumm zu verkaufen, raus. Weiterhin geisterten da hin und wieder diverse Männer von bestimmten radikalen Parteien umher und sprachen natürlich uns Jugendliche an. Irgendjemand von einer rechten Gruppierung gab uns 10 DM und wir sollten dann die Wahlzettel verteilen. Klang ziemlich böse was da drauf stand und so nahmen wir dankend an, warfen die Zettel an der nächsten Straßenecke in den Papierkorb und freuten uns über das schnelle Geld.
Es entwickelte sich immer mehr dieser Trotz, sich nicht von jedem Dahergelaufenem was sagen zu lassen.

Irgendwann im Frühjahr 1992 trafen wir uns wie immer an unserem Treffpunkt, in der Nähe des Schützenhauses. Später Volkspark oder die Tankstelle. Was wollte man auch sonst machen? Es gab keine Möglichkeiten für die Jugend und wenn nicht ausreichend. Und nur vor dem Computer zu sitzen war auch nicht so unser Ding.
Es war neblig und trüb, als wir an einem Tag mal wieder dort abhingen. Es wurde heimlich geraucht, was aus heutiger Sicht heutzutage noch schlimmer geworden ist. Heute sieht man sehr oft schon Kinder in der Öffentlichkeit mit dem Glimmstängel. Wobei wir damals nicht wirklich viel rauchten. Pro Woche 1 Schachtel und das meistens durch 2. Es hielt uns ja nichts ab. Da war eben wieder dieser Trotz am Stärksten und in der Öffentlichkeit wurde es ja jeden Tag vorgeführt, wo wir sind.
Zu jener Zeit waren wir wie so üblich halt dem Kommerz verfallen. Mein bester Kumpel stand auf David Hasselhoff und ich auf Dr. Alban und Londonbeat. Bis zu jenem Tag, als er Onkelz mitbrachte. Hatte er von anderen bekommen und war begeistert.
Wie damals so normal gewesen, wurde das bei dem Sauwetter per Walkman angehört. Wir waren da nicht so zimperlich wie heute so manche und haben ohne nach Ohrenschmalz zu gucken, den Stöpsel ins Ohr genommen. Jeder einen im Ohr. Das war meine erste Begegnung mit den Onkelz überhaupt. Das war Live in Vienna, genauer „Wir ham noch lange nicht genug“. Mein Ersteindruck damals: Das klingt ja grausam!!!
Nicht das ich nie vorher Rockmusik hörte und das nicht mochte, aber sein Walkman hatte eben einen schlechten Sound. Später zu Hause nochmal über die Anlage angehört und schon war es ganz anders. Es wurde immer mehr und es gefiel einem von mal zu mal besser.
Wir mussten es unbedingt kaufen und wollten wissen, wer die Jungs sind. Kaufen ging ja noch, aber Infos gab es keine. Je mehr wir sie hörten, die Texte lasen und dies in der Verbindung mit Falschinformationen in der Presse zurechtdachten, wurden wir süchtig. Das waren Jungs die den Mund aufmachten und das sagten, was sie wirklich dachten. Da war endlich mal jemand da, der wusste was er wollte. Ein gewisser Halt entstand und man verbrüderte sich.
Das Schönste war allerdings, dass man sich gewisse Infos über die Band selber vom Hören und Sagen zusammensuchen musste. Es entstanden die wildesten Gerüchte und vor allem waren die Fehlinformationen oftmals lustig. Der Sänger schreibt die Texte und sieht so und so aus. Der Bassist ist Junkie und nur besoffen. Gonzo war der unantastbare Held der Truppe und musste wohl alles komponiert haben. Der Pe tauchte nie auf. Es fing dann an, sie wären rechts usw.
Gerade letzteres war so eine Sache. Von hinten rum, aber dennoch offizielle von ganz oben, wurde das Thema Onkelz dann schon in der Schule angesprochen und den Eltern eingeleuchtet. Das führte soweit, das ich diese eine Kassette löschen musste. In dem Alter ist man halt leichter einzuschüchtern, als später. Aber ich fragte mich dann doch warum ich das tat und besorgte mir 3 Tage später alles wieder. Warum? Weil ich anfing selber nachzudenken und in den Texten was ganz anders fand, als das was einem erzählt wurde. So stellte ich mich gegen den Wind und führte von nun an kleine Revolutionen und Aufklärungskampagnen an. Es konnte tierisch nerven, wenn man in mitunter kontroversen Diskussionen seinen Standpunkt darlegte. Man sammelte Fakten und brachte es auf den Punkt. Später brauchte man sich nicht mehr dauernd rechtfertigen, da die Onkelz aufgrund der hohen Verkaufszahlen (man bedenke ohne jemals Werbung gemacht zu haben) in der Öffentlichkeit nicht mehr ausgeblendet werden konnten. Jahre später gab es Internet und man hatte nun endgültig alle Infos aus erster Hand.

Später verlief sich alles etwas. Sie wurden erfolgreicher, räumten die Charts ab und kamen an einen Punkt, wo man es nicht mehr steigern konnte. Es mag für viele ein Schock gewesen sein, das sie aufhörten. Ich selber musste damals die Info auch zweimal lesen, weil ich es nicht fassen konnte. Aber, wenn man mal ehrlich ist. Die letzten Alben habe ich kaum noch so intensiv gehört wie damals. Es waren andere Zeiten, man ist erwachsen geworden und diese Idendifikationsfigur und seelicher Halt Onkelz, war für mich nicht mehr nötig. Das hat nichts damit zu tun, dass ich die Musik nicht mehr mochte. Nein, ich habe mich eben auch weiterentwickelt und nehme meine Dinge selber in die Hand. Ich kann Problemfälle selber riechen und kann eben alleine gehen. Für mich sind das eben Erinnerungen an die alte Zeit. Und um zu dem Ausgangspunkt zurück zu kommen, es ist eine nachträgliche Vergangenheitsbewältigung. Lieber später als nie und bisher hatte ich so wie jetzt, nie die Möglichkeit es zu tun.

Diverse öffentliche Schoten, von diversen scheinheiligen Journalisten kann ich auch heute nicht nachvollziehen. Heute kann ich aber darüber lachen. Letztendlich stellen die sich damit nur selber ein Bein. Ich meine wenn es Menschen gibt, welche ganz legal in der Öffentlichkeit im „Wir-Format“ die ganzen Tatsachen verdrehen und lügen, so schlagen sie sehr vielen Menschen damit ins Gesicht. Irgendwann glaubt man dann gar nichts mehr und macht genau das Gegenteil dessen, was man erreichen wollte. Lügen haben eben immer kurze Beine!

Das wäre gestern, nun wieder einen Sprung zu heute. Da wäre wiedermal so eine typische Angelegenheit, wo man wiedermal sagen müsste: Hat der aber auch jedesmal ein Mehl!
Meine älteste Internetfreundin war wie immer ganz trocken und nüchtern und betrachtete es ganz fachmännisch aus der Sicht einer Frau mittleren Alters. Es ist auch irgendwie die verrückteste Internetfreundschaft, welche ich je hatte. Es gab Zeiten, da löschte man sich gegenseitig schonmal aus der Kontaktliste und kam 5 Minuten später wieder an. Man blockierte sich wieder und dann doch nicht. Dann ne lange Zeit wieder wie unzertrennlich. Aber man klebt doch irgendwie immer zusammen und hat so manche Krisen durchstanden. Nur mal eine Kostprobe: Du sitzt eine Stunde an einem Bild und willst dir dann eine fachkundige Meinung einholen. Man beachte, sie ist auf gewissen Gebieten auch sehr gut ausgebildet. Nun fragt man nach wie es ist und bekommt dann ne ellenlange Referenzliste was man noch ausbessern muss. 3 andere Vorlagen und die die man nicht mochte, findet sie gut. Und da gehts auch schon los. Man regt sich natürlich erstmal maßlos auf, das man lange daran gesessen hat und nun nur genörgelt wird. Weil sie dich genau kennt, zieht sie dich natürlich nochmal extra auf … *lalalala* … dann knallt es kurz im Karton und schon wird es wie gesagt verändert. Das liegt wohl auch daran, das man weiß woran man ist und einem nix vorgelogen und schön geredet wird. Auf der anderen Seite freut man sich natürlich auch wenn man mit „Endlich ein Mensch Juhu“ begrüßt wird. Am effektivsten ist es aber bei der „Partnersuche“. Da stellt man schon gern mal seine Schreibkünste zur Verfügung. Da wird man schonmal als Berater tätig. *gg* Ich meine wo Mann draufsteht, ist auch Mann drin. Ich bin nun mal auch einer und kenne mich in der Gefühlswelt besser aus. Andersrum ist es natürlich auch so.
Und so passierte es wiedermal, das ich rein zufällig auf einen Menschen stieß, von dem ich dann irgendwie gar nicht mehr lassen konnte. Da war wieder dieses Kribbeln und diesmal noch viel mehr. Meine Beraterin stellte im Gespräch dann fest, ich sei heute aber nervös. Wie das unter guten Freunden dann so ist, tauscht man gewisse Details aus. Kennt man sich dann noch sehr gut, so weiß man was los ist, ohne viel Worte. Sie meinte dann nur, ich sei über alle Berge. Nach einer Frage und einem Achsooo, wurde es mir klar. Ich sei wieder offen für eine neue ernsthafte Beziehung. Warum? Weil man eben gewissen Schemen abgeschafft hat und sich wieder für das Gesamtbild interessiert. Ich meine die ganzen Vorstellungen vom Leben, Interessen usw. und nicht nur das Körperliche. Nicht das ich nun sofort ins kalte Wasser springe und gleich von Hochzeit rede, aber ich weiß wieder was echtes verlieben ist. Ich meine nur das Gefühl und die ganzen Begleiterscheinungen drumherum. Man tut plötzlich Dinge, welche man sich sonst eher krampfhaft abschaffen will. Plötzlich geht das einfach so und man hat Schmetterlinge im Bauch. Oft denkt man ja, was früher so war, kommt so nicht wieder. Vom Prinzip her schon, aber nicht alles. Es ist halt anders, aber dennoch nicht minder schön. Es ist irgendwie so wie die eine Geschichte die ich mal gelesen hatte. Jemand hat sich im Skype verwählt und kommt ins Gespräch. Das Gespräch wollte wohl nie enden, obwohl es nur ein Mißverständnis war und später heirateten die beiden.
Was nun passiert weiß ich nicht. Mal schauen wie es sich entwickelt. Fakt ist nur, habe dieses gewisse Gefühl wieder, was ich schon verloren gelaubt hatte.

Ich glaube sowas merkt man im Bauch. Kürzlich hatte ich schon das Gefühl, das die Leute um einen herum immer netter geworden sind. Genau genommen liegt das ja an einem selber. Wenn man ausgeglichen ist und sich so gibt, kommt auch ein positives Feedback zurück. Eigentlich fehlt jetzt nur noch ein 6er im Lotto und mein Mehl haben wäre perfekt.

Es ist halt immer so. Wenn man sich am meisten den Kopf zerbricht, passiert nix. Wenn man gar nichts tut und sich schon im Jammertal findet, treten unerwartete Dinge ein und ändern alles schlagartig.

Das Leben kann langatmig und in lange Texte verfrachtet werden. Aber wo Regen ist, gibt es auch Sonnenschein und es geht immer weiter, egal wie und wann!

Das ist mein Leben … vielleicht soll es so sein? Eine Reise durch den Wahnsinn, durch Licht und Dunkelheit … ein tiefer Fall nach unten und die Treppe wieder rauf …

Jenau!

Ja ist der Typ denn W-ahnsinnig?

Ich wollte nach Leipzig fahren und nun ist alles ausverkauft.

Der Grund meines bisherigen Zögerns: Koordination mit der Urlaubsplanung von Freunden

Aaaaber, es gibt ja noch andere Konzerte und mal schauen, ich hab ja nicht nur in Querfurt Freunde. Es wird mal wieder Zeit für Mini CTs. *yay*
Also wenn jemand in meinem Verständnis für Unterhaltungskunst schonungslos arrogant und der Held sein darf, dann der W. Wenn man es schon schafft, aus einem Haufen Niemand etwas auf die Beine zu stellen, im Null Komme Nix und Handumdrehen und einfach so die Show ausverkauft, noch bevor sie lange vorher angefangen hat, gebe ich doch nur zu gern mein akkurat ausgefülltest Formular der bedingungslosen Kapitulation weiter. Da gurkt man doch gern hinterher, lässt sich regieren und springt in den Brunnen.

Was wohl der Guybrush in der Zwischenzeit so macht?

Öhm ja, also … mal schauen welches Konzert am günstigsten einzuplanen ist. Es wäre ja gelacht, wenn man es nicht hinbekommt, zu dem alten Haudegen zu fahren. Klar ist es schade, wenn es so nah vor der Haustür war, aber ich kenne keinen anderen, der in so kurzer Zeit seine Konzerte lange im Vorfeld ausverkauft. Es war ja schon früher so in seinem alten Leben. Je mehr man auf jemanden einknüppelt, umso erfolgreicher werden sie. Das ist sowas von geil und dieses Tatsache ist mir nicht so ganz unbekannt.

Wobei, wenn ich nun eine gute Tat vollbringe und mich einkratze oder so? Wäre ich doch nur eien Frau geworden, dann könnte ich sagen: Ich will ein Kind von dir und schon wäre es gelaufen! … Guybrush, Guybrush! Ja Liebes? … Äh, nee! Dann wäre ich ja nicht mehr der Z und der W wohl XY, wenn es so einfach funktionieren würde.

Nun denn, die aktuellen Tourdaten findet man hier: Klick and Lausch and Guck

Wobei die Updates zu beachten sind: Holland ist buchstäblich ins Wasser gefallen und something else

Als Abrundung ein kleiner Witz aus dem Hause Z (ich darf das): Was ist der Unterschied zwischen den Böhsen Onkelz und dem W? Der W ist Schneller, Höher, Weiter 😛

Jenau!

Tage im social network

Spitze meine Zunge und hüte dich, sonst spitze ich deine Hüte! Zunge, Zunge nee! Spitze deine Hüte Zunge, oder ich spitze meine Zunge und hüte dich.

Das dürfte erstmal reichen für den gefühlsduselanten Anfang. Es gibt Tage, die beginnen einfach langsam. Nach ein paar Schluck Kaffee, einer Kippe und ein paar Streckübungen scheint es so halbwegs zu gehen. Aufstehen ist eben wie Viskosität.

Der Tag davor verlief eher unspektakulär. Wobei es 2 sehr angenehme Überraschungen gab. Echte Freunde, auch wenn sie großteils im Netz sind, sterben eben nie. Entweder zocken sie artenfremde Spiele, oder bringen einem eben in ein Gespräch, was eine massive Selbstbestätigung darstellt. Ich hätte da gar nicht mehr daran geglaubt, dass es noch Menschen gibt, welche die gleichen Ansichten haben wie du und es von sich aus sagen. Und genau das ist der Trigger zu diesem Thema. Wenn man es mal ganz nüchtern und vor allem realistisch betrachtet, so haben wir damals nichts anderes als die Geburtsstunde des „social network“ erlebt. Der Effekt der Neuerung war es, welcher vieles scheinbar zusammenfinden lassen hat.

Und jetzt? Es ist alles nur austauschbar geworden, weil es überall genauso ist. Ich meine es ist doch inzwischen egal wo man hinsurft, es sind überall die gleichen Schemen. Es ist eben nichts mehr einmalig! Man würde ausgelacht werden wenn man meint, man wäre eine große Gemeinschaft, wie eine Familie und alles wäre so einmalig. Mal ganz offen und ehrlich: Mittlerweile plant jede noch so kleine Seite, egal ob Spiele – oder reine Kommunikationsseiten diverse Events. Dann halt themenbezogen! Theoretisch könnte ich jedes Wochenende zu einem Treffen fahren. Mittlerweile gibt es sogar Treffen in der Blogsphäre. Finde ich übrigens noch originell. Treffen eines bekannten Bloggers, mit Vorträgen und den Fans der Materie!

Jede noch so schöne Epoche entwickelt sich weiter und ist nicht mehr das, was sie mal war. Warum kalten Kaffee aufbrühen, wenn es immer Neues geben wird? Lieber für Utopie belächelt werden, als mit Orden ins Museum gestellt zu werden und zu verstauben.

1 Tag später …

Der Tag im Netz begann eher öde und man guckte dann doch auf das Wetter, ob man nicht doch nach draußen sollte. Aber es änderte sich schlagartig. Die nette Begebenheit mit der „Insektenfalle“ war nur der Anfang.
Nachdem sich einigermaßen ausgelacht wurde, kam die nächste Attacke. Vorweg: Ich habe nun eine Begriffsbestimmung für uns Sarkasmusfreaks gefunden! Wir sind wie die Schwertmeisterin von Melee Island, Carla und General Smirk von der selbigen Insel. Gegeneinander ein Patt und zusammen der gefährlichste virtuelle Rasenmäher, welcher alles platt macht. *gg*

Ich erlaube mir mal es zu umschreiben: Man stelle sich vor, jemand schildert dir ein Problem, was wirklich NICHT lustig ist. 2 Zeilen weiter wird dir ein Witz erzählt und ganz trocken. Du bist also gerade beim Mitleid und wirst ins Lachland katapultiert. Man weiß gar nicht mehr von was man die Tränen hat. Vom beginnendem Weinen, oder dem Lachen! Herrlich krass, aber genial! Und alles ohne platte Sprüche! Situationskomik ist schön, wenn man die Kunst beherrscht! *yay*

Nachdem auch dies ausgelacht war, ging es natürlich weiter. Meine andere Leidenschaft wäre noch die Ironie. Einige meinten mal eine gesunde Selbstironie und andere halt Teilwahrheiten. Wie das eigentlich hier schon traditionell ist, bekommen dann auch noch andere ihren neuen Spitznamen. Muss ich morgen gleich mal real an den Mann bringen und den Namen „Konjunktiv“ einweihen. *g* Was war es noch? Muss man überleiten, um es annäherungsweise zu verstehen.
Es gibt ja so einige Dienste, wo man Freunde, Schulkollegen usw. wiederfindet, oder halt neue Freundschaften aufbaut. Natürlich sucht man auch hin und wiedermal nach Gleichgesinnten aus der Umgebung, Ich meine ist doch nett wenn man sich mal auf einem Konzert oder so trifft. Hat sich ja schon so manches ergeben, was auch echt ist.
Nun, dann kam per Zufall ein interessantes Profil. Passte in mein Schema und dachte mir, schreibst mal an. Nun, der Haken dabei ist halt wie so oft: Man kann viel schreiben wenn der Tag lang ist und sich verstellen. Es fing wieder nett an: Suche einen Mann, bin schwanger usw. Ja klar, wenn einem dann noch gewisse Ansprüche von vornherein gestellt werden, weiß man ja woran man ist. Kommt man dann noch ins Gespräch und muss erstmal jeden 2. Satz entschlüsseln, oder tauchen sinnvolle Antworten wie: Was geht ab? Schönes Wetter heute! Wo kommste her? (obwohl akribisch ausgefüllt) … grinst man schon etwas. Und nein, es ist nicht fies, denn man bricht ja nicht gleich den Kontakt ab, sondern lässt es auf Freundschaft auslaufen oder eben von alleine langsam schwinden. Alles andere wäre niveaulos und würde man so nicht real machen.
Jeder normal denkende Mensch weiß, dass dich jemand nimmt wie du bist. Wer klare Vorstellungen hat, weiß schon vorher was man sich vorstellt und handelt danach. Ansonsten ist man so einen Menschen nicht wert und sollte ihn einfach vergessen. Man muss nicht zwanghaft seine Fehler überspielen, jedem eien heile Welt vorspielen und meinen man müsse es durch Dominanz biegen. Für mich selber: Mit sowas ist man bei mir eh an der falschen Adresse. Domimanz erzeugt bei mir Gegendominanz und die kann sehr stark sein. Mit Offenheit, Ehrlichkeit kann man Menschen dazu bringen, das sie aus Eigenantrieb dir aus der Hand fressen.

Nächster Fall … prinzipiell lustig, aber sowas krasses noch nie vorher gesehen. Man stelle sich eine Schönheit vor, welche eher in einem Abrisshaus wohnt und man es offen und ehrlich zur Schau stellt. Das sieht eher nach einem tiefem „social whole“ aus. Ich meine es gibt Menschen die sind relativ anspruchslos und andere können einfach nicht anders. Ich meine wenn der eigene Leib noch das einzige Kapital auf Besserung ist, ist das eher erschreckend als lustig. Auf deutsch: Ich suche einen Mann der viel Geld hat und mich hier rausholt.Mitleid? Bedingt, denn jeder ist für seine Probleme selber verantwortlich.

Das social network als Ganzes ist schon als positiv zu betrachten. Es sitzen gewiss keine ferngesteuerten Schreiber am PC, welche nur Spielzeug und nicht real sind. Wenn das so wäre, dann heiße ich ab sofort Erika. Diese Art von Kommunikation spricht nur eine andere Sprache, welche man lernen muss zu verstehen. Ich meine im Alltag lernt man auch ständig neue Menschen kennen und zieht daraus seine Lehren. Im Netz ist das auch nicht anders, wenn auch an es auf eine andere Art und Weise lernt. Man lernt irgendwann zu selektieren, welcher Mensch mit mir auskommen wird. Interessengruppen sind meiner Meinung nach veraltet und haben nichts mit dem Umgang untereinander zu tun. Nur weil ich Gitarre spiele, sind gleich alle Musiker meine Freunde. Das wäre schlichtweg Unfug!

Um die Pointe nicht missmutig enden zu lassen … Es gibt Menschen, welche aus verschiedensten Gründen theoretisch nicht zusammen finden würden, wenn da nicht eine gewisse Ähnlichkeit da wäre. Liegt es vielleicht am Beruf? Nun, dann müsste ich sofort mit dem sinnbildlichen Satz angreifen: Der Patient manipuliert die Doktorin!
Es gibt Menschen, denen könntest du nie und nimmer etwas vormachen. Sie kennen dich einfach. Warum? Weil sie bis ins kleinste Detail deine Ansichten ahnen, kennen und selber haben. Sie sind die einzigen Menschen, welche dich zu dem führen können was sie wollen und umgekehrt.
Man stelle sich vor, man geht gern ins Theater und mag dies für sein Leben gern. Du hast es schon lange nicht mehr getan und würdest mal wieder gehen. Du triffst jemanden, welcher dir genau das gleiche erzählt, dich aber wirklich nicht kennen kann. Es folgen weitere Dinge, welche du nie erzählt hast und sie werden dir gerade erzählt. Kein simples Nachplappern also, nur um Interesse zu wecken. Genau genommen bleibt dir jedesmal fast das Herz stehen. Nur, es ist nicht deine Angebetete! Beide rühren keinen Finger, sondern tun einfach etwas so. Was kommt, wie es endet, ob es jemals endet weiß niemand und ist völlig uninteressant. Ich weiß das es wahre Liebe ist, aber Liebe macht auch blind und lässt den normalen Alltag im Hintergrund. Es sind glaube ich meine ehrlichsten, ausführlichsten und am längsten durchdachten Mails, die ich jemals geschrieben habe. Kommt aber auch immer genauso zurück. Was folgt, wird hier bestimmt nicht stehen. Was passiert, kann man gut an der Stimmung im Blog ablesen und sich selber seine Meinung bilden.

Soo, morgen heißt es aber eher wieder „real network“. Dann wird der Abend mal wieder ganz ohne Internet ausklingen und Geburtstag gefeiert. Oops, gerade auf die Uhr geguckt: Happy Birthday altes Haus!

Happy Birthday Zwerch

Die Kappelle ist auch schon da und spielt zur größten Geburtstagsfeier von Querfurt!

Die Tage werden wieder kürzer und die Aktivitäten im Netz länger …

Jenau!