Querfurter Fichten 1973

Heute eine Momentaufnahme von vor fast genau 47 Jahren. Aufgenommen auf dem unteren Hauptweg, unweit der im Volksmund genannten Rodelbahn „Todesbahn“.
Letztes Frühjahr wurde nach langer Planung und Bauzeit, das Hochwasserrückhaltebecken eingeweiht.

Querfurter Fichten

(Bild: Diascan auf ORWO Color, privat, DSGVO-konform verpixelt)


Link offizielle Seite: http://www.rueckhaltebecken-lsa.de/hrb-querfurt

Ein tiefer Eingriff in die Natur, der optisch natürlich erst Gewöhnung bedarf. Im Hinblick auf den Klimawandel allerdings eine unabdingbare Baumaßnahme, die nicht nur Querfurt, sondern auch allen zusammenhängenden Gewässern zugute kommt.

Das bedeutet im Klartext, wenn es mal wieder zu erhöhten Niederschlägen kommt, kann das Wasser aus dem Hinterland zurückgehalten und entsprechend nachreguliert werden. Gerade auch die Erfahrungen der letzten Flutkatastrophe im Jahre 2013 haben gezeigt, dass nicht die Wassermenge, sondern der Rückstau der Systeme ursächlich sein können.

Man bedenke, die Querne, ab Obhausen Weida, mündet über die Salza in den Kernersee und von dort aus in die Saale, Elbe und Nordsee. Nicht dass die Querne für den Anstieg der Weltmeere verantwortlich wäre, es reduziert Teilmengen, welche mit anderen Systemen die Summe ergeben.

Bis dahin bleibt es ein grünes Becken, dass nur bei Gefahr eine andere Form annimmt.

Viele trauern der nun nicht mehr benutzbaren Todesbahn und dem daneben liegenden Galauenstaucher nach. Klar, schöne Zeiten verbracht. Allerdings könnte man als Alternative den hinteren Teil vom Schwalbenschwanz an den Querfurter Fichten nutzen. Nannten wir seinerzeit u.a. Todesbahn 2. Leider derzeit etwas zugewuchert. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Kann nur von mir sprechen. Wenn es in der warmen Jahreszeit wieder ans Radeln geht, ist die Staumauer eine praktische Abkürzung rüber zu den Fichten. Bänke laden zum Verweilen ein, man trifft immer mal jemanden und irgendwann kann man sich das alles nicht mehr vorstellen, wie es mal ohne war. Schließlich sind die Fichten auch rekultivierte Steinbrüche, die heute keiner mehr kennt und erahnen kann.

Um das Bild musikalisch altern zu lassen. Als dieses Foto aufgenommen worden ist, stürmten gerade die Les Humphries Singers die Hitparaden.

Les Humphries Singers - Mama Loo (1973) HD 0815007

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2 Gedanken zu „Querfurter Fichten 1973

  1. H. G.

    Man kann sich natürlich die Veränderungen im alten „ursprünglichen“ Mönchstal schön reden, aber deren Notwendigkeit ist nicht allzusehr in Frage gestellt worden. Leider. Die sogenannten Flutkatastrophen der Querne/Waida sind hausgemacht. Die vielen Regulierungen des „Flüsschens“ haben ihn schneller gemacht und die betonierten Einfassungen haben nicht gerade zur Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit des Wassers beigetragen. Auch so ein kleines Fließgewässer braucht Platz zum Ausufern und Überschwemmungsräume. Mit kostengünstigen Maßnahmen vor, in der und hinter der Stadt Querfurt hätte man der Querne viel besser helfen können und ihr ursprüngliches Aussehen mit ihrem in etwa altem Verlauf ein Stück Natur erhalten bzw. zurückgeben können.
    Nachfolgende Generationen wersden sicxherlich über unsere Kurzsichtigkeit den Kopf schütteln und können solche Eingriffe nur mit sehr viel Geld und Aufwand renaturieren. Allein ein realistischer Blick auf die künftige Entwicklung in Sachen Niederschlag hätte uns vom Jahrhundertbau abhalten können. Es wird in der recht nahen Zukunft immer trockener.
    HG

  2. Die Idee dazu stammte im Ursprung schon aus DDR-Zeiten. Allerdings war da von einem künstlichen See mit Gondeln die Rede. Mehr als eine Idee blieb es dann wohl nicht.

    Grundsätzlich richtig, dass die Querne/Weida mehr Freiraum bräuchte. Der vermutlich schon vor Jahrhunderten genommen wurde. Gab ja nicht wenige Mühlen entlang des Gewässers. Jeder nahm Eingriffe vor und so haben wir das Bild was wir heute kennen. Das zurück zu bauen ist schwierig bis unmöglich.

    Ein Argument ist aber nicht der fehlende Niederschlag in Zukunft, sondern die Regulierung ganzer Flusssysteme. Wenns unwettert, flutet, dann eben auch durch Rückstau. Wie es in meiner neuen Heimat an der Mulde oft der Fall ist. Flüsse treten auch deswegen gern über die Ufer. Ein System hängt mit dem anderen zusammen. Ist ja nicht der einzigste Neubau. Woanders werden u.a. auch neue Deiche errichtet.

    Von daher auch einfach nur ein grünes Becken, welches nur im Ernstfall mal als See zu betrachten ist.

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