Ode an?

Da gäbe es soviele, denen ich eine widmen müsste. Zuerst mal eine an Susee. Für den vielen Kaffee, Star Trek Abende und wie soll man das eigentlich ausdrücken? Für ergänzenden Humor und solidarisch, schräg aufgehängten, paralelluniversischem, spontan beniesbaren, anfassbar-klickbaren, illegalseriösen, unnachahmbaren Humor. Und von dem grafischen Unfug mal abgesehen. Wie immer zum schießen.

Brummer für Alle

Soviel dazu. Derzeit komme ich nicht immer dazu, meine kreativen Ergüsse gleich umzusetzen. Meistens erst am Wochenende. Das Geheimnis daran ist eben, es muss etwas spontan entstehen. Gleich die Kamera an und fast planlos loslegen. Nur so macht das Spaß.

Als ich mich gestern an Schmon erinnerte, dachte ich mir, ich müsste eigentlich auch mal über diesen Ort eine Ode richten. Mir schwebten da so irrsinnige Zeilen, mit mansfellischem Akzent vor. Auslöser war übrigens die Tatsache, dass ich von 2 älteren Damen dort angesprochen wurde, ob ich ein Umweltschützer sei, weil ich ein Pferd fotografierte und eine grüne Jacke anhatte. Ja so sind se dort.

Ich fahr nach Schmon,
wo de Indianer tun wohn.
Schmon?
Ich dort wohn?
Off keenen Fall, none!
Den Stausee zu sehn, das iss dort dor Lohn!
Geschieden als Papa und trotzdem noch Sohn.
Hintern Horizont jehts weiter, doch ohne Telefon?
Ejal ob in Nieder – oder Oberschmon sie tun wohn.
denn Schmon bleibt Schmon!

Hotte Hüh Speicher Schmon

So bis irgendwann …

Klick

Nächte durchmachen, wenig Schlaf ist manchmal einfach da. Aber auf Dauer für einen erwachsen denkenden Menschen schädlich. Vor allem die Unregelmäßigkeit ist langfristig gesehen, ein bösartiger Störfaktor. Merke ich bei einem Kumpel, der im Nachtdienst arbeitet derzeit ganz deutlich. Das man nicht immer pünktlich nach Plan einschläft, ist normal. Aber dass man in ständig ändernden Zyklen schläft, gesundheitsschädlich. Im jugendlichen Leichtsinn macht das jeder mal durch. Aber als erwachsener Mensch, sollte man mit Vernunft auftischen. Es rächt sich sonst alles später mal, was dann oft nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Schlafstörungen

So bis irgendwann …

Nur einen Augenblick lang

Wer in der Wohnung raucht, muss gelegentlich mal lüften. Und so öffnete ich das Fenster. Wie immer, schenkte ich der Umgebung einen Blick. Doch heute war es anders. Die Luft war angenehm mild und roch nach Frühling. Auf den Dächern zwitscherten munter kleine Vögelchen und untermalten die Atmosphäre. Anders als sonst, verweilte ich am Fenster und starrte einfach so in die Gegend. Der Himmel konnte sich nicht so richtig entscheiden, ob er regnen, oder hell erleuchten will. Ich spürte wie der Frühling versuchte, krampfhaft seine Fühler auszustrecken, schaffte es aber nicht ganz.
Mein Blick wandte sich zu unserer altehrwürdigen Burg. Immer und immer wieder diese 3 mächtigen Türme. Egal in welchem Licht sie erstrahlten, sie trotzten jedem. Sie sind schon sehr alt, haben viel gesehen und bestimmt viel zu erzählen. Mein Blick bleib beim Pariser Turm stehen. Ich versuchte dann das alte Kornhaus zu orten und fand es. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich gerade davorstehe. In meiner Phantasie wurde es immer deutlicher. Pscht, leise, ich höre etwas?
Ich sah merkwürdig gekleidete Menschen in das Haus gehen. sie trugen feine Anzüge und Kostüme. Sie müssen so aus der Zeit der Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts sein. Ich fixiere meine Beobachtung und sehe einen kleinen Jungen, nicht älter als 10. Auch er war fein gekleidet und trug eine Fliege.
Ich ging mit ihnen nach oben, wo im Bildersaal Menschen für ein klassisches Konzert Platz nahmen. Alle saßen etwas angespannt auf ihren Plätzen und studierten feinsäuberlich das Programmheft.
Einige Zeit später kamen Künstler in historischen Gewänden. Die Menge stand auf, um jenen Respekt zu zollen. Es wurde darauf geachtet, das man sich richtig hinsetzte, nicht erzählte und eine gewisse Aufmerksamkeit der Spielenden zu wahren.
Die Luft war etwas sonderlich, durch das imprägnierte Holz und man hatte seine Not, den Husten unter Kontrolle zu haben. Einige vertieften die Musik so sehr, sodaß sie dies mit halblauten Schnarchen kund taten.
Dem kleinen Jungen wurde ein Strauß Blumen in die Hand gedrückt. Wofür?
Als das Konzert zu Ende war, die Künstler mehrfach unter Beifall heraus gingen und wieder kamen, musste dieser den Strauß überreichen. Warum gerade er?
Es wurde nicht gefragt, sondern einfach vorausgesetzt. Das gehört sich eben so. Es wurde eben immer Wert auf das Protokoll gelegt. Es war schon immer so und es wird immer so bleiben.
Anschließend, nachdem das Konzert beendet war, unterhielt man sich noch mit dem erlesenem Kreis. Man hatte ordentlich zu grüßen und sich in die Konversation einzubringen. Der gute Ton!

So oder so ähnlich trug es sich in meiner Kindheit oft zu, als wir zu den klassischen Konzerten in den Bildersaal, der Burg Querfurt gingen. Damals war man einfach Anhängsel und wurde ohne zu fragen mitgenommen. Die Musik war damals zum Gähnen. Die Liebe zur klassischen Musik entdeckte ich ein paar Jahre später auf dem Gymnasium, als wir unter Gleichgesinnten darüber philosophierten.

Dieses Panorama weckte alte Gefühle und so erinnerte mich an Tschaikowskis „Weiße Nächte“, wovon wir eine LP haben. Diese hörte ich früher sehr gern und oft.
Und so träumte ich meinen Tagtraum …

… bis meinen Namen rufen hörte. Ich blinzelte Kurz mit den Augen und meine Blicke begaben sich wieder ins Zimmer. Der Moment war zu Ende. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick lang, aber kam mir wie eine Ewigkeit vor. Und so ging ich wieder dem Alltäglichem nach …

So bis irgendwann …

Variationskunst

Man nehme sich eine Grundmelodie, in meinem Falle das Theme vom britischen Fernsehfilm „Die Frau in Schwarz“ und mache daraus ein Stück. In der Musik kommen dabei immer wieder neue Hörerlebnisse raus, obwohl es letztendlich immer die gleiche Melodie ist. Man verändere die Tonlage, der Rhythmus, die Instrumentation und schon entsteht scheinbar Neues. Meister dieser Kunst war schon Wolfgang Amadeus Mozart. Mit ein ein wenig Übung und Kreativität, kann man sowas aber auch selbst leicht zaubern.

Hier am Beispiel meines 2000 entstanden Stückes: The Woman In Black.mp3 (10,2 MB)

(Originalmusik: Rachel Portman)

11 Minuten lang die gleiche Melodie, in den verschiedensten Variationen. Viel Spaß damit!

Weitere Infos zum Thema Variationskunst: Wikipedia

So bis irgendwann …

Neues Wahlsystem?

Das in Deutschland derzeit ein politisches Chaos herrscht, kann niemand mehr wegreden. Aber das dann noch, von einem ehemaligem angesehenem Staatsoberhaupt Vorschläge kommen, dass man das Wahlsystem ändern müsse, erschreckt mich schon ganz schön.

Link: ZDF

Wird denn nicht immer von Demokratie geredet, was übersetzt Volksherrschaft heißt? Heißt aber Demokratie nicht auch Akzeptanz und Toleranz? Wenn Menschen sich aufgrund ihrer Vorstellungen entscheiden, eine bestimmte zugelassene Partei zu wählen, dann muss das einfach akzeptiert werden. Das hat überhaupt nichts mit der eigenen politischen Meinung zu tun, sondern eher damit, wie Politik gemacht wird. Und so wird auch gewählt.
Es ist meiner Meinung nach völlig egal, ob es Protestwähler gibt, Menschen die wirklich neue Alternativen suchen oder eben die eingefleischten Konservativen. Ich muss das so nehmen, wie sich die Mehrheit entschieden hat.

Gesetzesänderungen, um gewisse Kräfte einzudämmen, hat es leider schon mal in unserer deutschen Geschichte gegeben. Mir fällt in dem Zusammenhang von Roman Herzogs Vorschlag leider nur das Ermächtigungsgesetz von 1933 ein. Oder eben in der Zeit zwischen 1949-1989, wo jegliche Andersdenkende Kraft eliminiert wurde.
Ich frage mich ernsthaft, wann wieder vernünftige, wählbare Politik gemacht wird. Dann kämen auch stabilere Mehrheiten zustande.
Aber man möchte ja keine Märtyrer haben, wenn man gleich etwas verbietet. Die Hypothese, dass 40 Jahre Kommunismus an allem Schuld ist, zieht leider 17 Jahre nach der Wende nicht mehr. Jene Kräfte erstarken JETZT erst!

Ich kann nur mit Erfahrungen meiner Vergangenheit sprechen. Ich wurde schonmal für ein System mißbraucht, als Mitschuldiger abgestempelt, 12 Jahre verbrecherische Vergangenheit einiger meiner Vorfahren vorgehalten und nun schwindet mein Vertrauen in dieses Land immer mehr. Was macht man? Man ist dermaßen orientierungslos, dass man überhaupt nicht mehr wählen geht.

Es ist nicht so, dass man nur meckert und nichts tun will. Nur wird vieles, gerade mit solchen Äußerungen schon im Keim erstickt.

Ich schließe mit einem Zitat aus Heinrich Heines Gedicht „Nachtgedanken“ …

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

So bis irgendwann …