Die Dritten

Natürlich die dritten Programme im deutschen Fernsehen oder? Wie man es nimmt.

Nun ja, hat er irgendwo Recht, aber lasst doch unseren Fips mal in Ruhe atmen, der hat es ja bei uns in Querfurt auch nicht leicht. Wenn man schon aus Funk und Fernsehen bekannt ist und sich dann noch in unsere Stadt verirrt, hat man es nicht immer einfach.
Es gibt die Pro und die Contra Fips-Fraktion.
Die Contras regen sich immer auf, dass er sich regelrecht einmauert mit „seinem“ Anwesen, arrogant wäre, während die Pros sich im Supermarkt immer freuen und gucken, was er so einkauft und ihn doch irgendwie gut finden. Mir sind gewisse Dinge auch nicht mehr ganz unbekannt. „Bist du niche dor, na sach schon … Brummer? … Nää, der, da, na der Loggotus75, der Im Netze immer Videooos neinstellt! … Ja! … Hawwe sähr jelachd und Gidarre gannste ja och jut spieln!“ 😆

Ok, ich mag seine Witze ja nun auch nicht wirklich, aber wenn er denn soo schlecht ist wie manche hier immer reden, warum ist er dann überhaupt ins Fernsehen gekommen? Eben! Ok, der MDR als Auftrittsort zählt ja nun nicht wirklich zu den Gütesiegeln der deutschen Fernsehkultur. Mittlerweile ist es ja schon fast genauso peinlich zuzugeben den zu gucken, als wenn man gestehen würde, dass man die Bild Zeitung liest. Auch Kritik ist relativ! Wenn ich schon Kultur der Dritten loben müsste, dann den Bayrischen Rundfunk und u.a. Prof. Dr. Harald Lesch oder eben die ganzen Konzertmitschnitte vom SWF. Da wird teils noch kommentarlos etwas gebracht, wenn auch oft zu später Stunde, worüber man sich dann selber eine Meinung bilden kann.
Ok, der Name Mitteldeutscher Rundfunk hat ja schon das Wort „Mittel“ dabei. Mindestens mittleres minderbemitteltes Alter. Was soll man da schon von der Qualität verlangen?

Ostalgie? Um Gottes Willen! Ich ziehe mir doch nach 20 Jahren keine DDR Klamotten an, gehe zu diversen DDR Events und feiere mich mit anderen, frei nach dem Motto, guck mal wie bescheuert wir waren. Am Ende findet man das aber dann doch gut, obwohl es schlecht war. Tut mir leid, aber mit einer Massenschizophrenie kann ich nichts anfangen. Wenn man Kultur abgrenzt, wäre es auf eine gewisse Art und Weise ja noch vertretbar. Ich meine man organisiert ja auch keine 2. Weltkriegsparty und zelebriert feierlich: Hau den Kommunisten in die Fresse! Beides wohl etwas geschmacklos.
Es reicht ja schon, wenn wir eine FDJ Sekretärin als Staatsoberhaupt haben. Das damit die Glaubwürdigkeit nicht gegeben ist, wissen alle normalen Menschen. Warum wird die gewählt? Wenn keiner mehr Lust auf ne Wahl hat, bleiben eben die Stimmen bei den Hardcore-Kapitalisten.

Alles in Allem muss man ja schon sagen, das qualitatives Fernsehen nicht ganz ausgestorben ist. Ok, selbst da muss man auch etwas abgrenzen und nicht alles so glauben, was da erzählt wird. Laut ARD gehört ja nun der Brocken nicht mehr zu Sachsen-Anhalt, sondern zu Niedersachsen. Oje, oje, oje!

Und schimpfst mir nicht immer alle auf unsere Bayern. Der Lesch hatte mir mir schon oft schlaflose Nächte bereitet. Morgens um 3 Uhr immer noch am gucken und Bücher wälzen, weil es interessant war. Oder wo sonst werden noch echte Kulturrevolutionäre, die sagen was man denkt im Fernsehen gezeigt?

Was mir mal so aufgefallen ist, habe ich mittlerweile beim BR mehr DEFA Filme gesehen, als bei heimischen TV Stationen. Ok, kann aber auch daran liegen, das viele dorthin abwanderten. Könnte man theoretisch als Emigrantengeste bezeichnen. Irgendwie müssen ja die Pisas gerechtfertigt sein, wenn die Intelligenz gebündelt in eine Region abwandert. Aber das ist ein anderes Thema …

Joar …

Tapetenwechsel

Done! Wenn mir schon eine neue Frisur nicht mehr vergönnt ist, muss es wenigsten hier mal wieder ein Tapetenwechsel sein. Wenn ich hier schon mehr als 365 Tage meine Bleistiftminen schinde, so kann ich mir selten etwas zulange ansehen, bevor ich Augenkrebs bekomme.
Das Theme ist natürlich NICHT von mir, sondern von hier, ausgenommen der junge hübsche Mann.
Ich hab den Link im Footer lediglich im Quellcode auskommentiert, sodass es jederzeit nachvollziehbar ist, wer immer solche schönen Schreibtische zimmert. Joar, ein Link noch ins Impressum und dann wäre das hier auch erledigt. Ok, ein paar kleine Stellen hätte ich ja noch. Mag keine denglischen Seiten. Auf Herz, Lunge, Leber und Nieren habe ich es bereits getestet, eingedeutscht und bisher keine Fehler gefunden. Ein Lob an die Designer!
Ich finde ja eh immer so ein geordnetes Chaos auf Schreibtischen irgendwie ansprechend.

Änderung: Wozu braucht man in einem Blog ein Gästebuch, wenn man eh kommentieren kann? Eben, aus diesem Grund wurde das Gästebuch komplett wegrationalisiert und dafür kam die Rubrik Lyrik dazu.

Mir gefällts und weiter gehts …

Wie wird man Schriftsteller?

Diesem Faszinosum begegnete ich in den letzten Jahren immer wieder. Es scheint modern zu sein, dass jeder sich mitteilen will.
Das klingt für den Moment ganz nett, aber sind es denn wirklich Bücher, die einer lesen will?

Grundsätzlich funktioniert das heute so. Man sucht sich eine Horde dumme Menschen, erzählt denen das Gegenteil der öffentlichen Wahrnehmung, ersetzt Fakten mit Spannung und Theatralik und lässt keine Kritik mehr zu. Manche gehen einen Schritt weiter, schmücken alles mit Fremdwörtern aus, welche sie selber nicht verstehen, aber cool aussehen. Im Mitteilungswahn erfährt man dann in jedem Abschnitt, wo man nun gerade hingeht. Es liest sich eigentlich wie ein Routenplaner. Bei km 3 biege ich links ab, treffe Kumpel B … wenn man das sich mal bildlich vorstellt, darf man sich nicht wundern, wenn man an der nächsten Ampelkreuzung in eine Baugrube fällt, oder im Kreis geht.

Aber man ist ja Schriftsteller, weil man es werden will und alle Nachmenschen vor seinem Schicksal warnen muss. Das bedeutet im Klartext, wenn Mutti im Dezember 1985 exakt 1 g Salz zuviel in die Suppe schüttete, muss man im Juli 2009, wenn man das Buch gerade im örtlichen Schwimmbad liest, aufpassen, dass es nicht wieder passiert. Das ist so ungemein gefährlich, dass man andere davor warnen muss. Logisch!

Schauen wir mal rüber zu der komödiantischen Seite. Man hat ja mittlerweile überall Internet. Hin und wieder bekommt man Witze, lustige Bildchen per Copy & Paste rüber geklitscht. Je nach Stand im Web, ist ein Witz von Person A nicht genauso lustig, als wenn ihn Person B kopiert und postet. Dann kann es durchaus mal passieren, dass man 2 Tage später den Witz von der Person zurück bekommt, an den man ihn eigentlich schickte.
Dazu noch ein nettes Profilbild. Ich liebe diese „warmes Glühen Filter“, die einen 20 Jahre jünger machen. Man könnte meinen, die Akne sei ausgestorben und alle knabbern am Hungertuch, weil sie so schlank aussehen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal einen Damenbart gesehen habe. Das waren noch Zeiten …

Wenn da nicht am Ende das Urheberrecht eine Rolle spielen würde, könnte man mit der Dummheit der anderen schon längst Millionen verdienen. Es fragt doch keiner mehr nach, wo mal etwas herstammte.

Kommt dann aber ein netter junger Mann vom Eselsstieg und dichtet frei Schnauze im 5 min Takt auf Profilen, in Mails, in Messengern … hat man das natürlich ja schon mal irgendwo gelesen. Das kann ja auch nicht sein, dass man sowas kann, wenn man nicht im Fernsehen zu sehen ist. Und selbst wenn, die Harry Potter Frau war irgendwann auch gaaaanz reich.

Warum sind dann die Herren Dichter und Philosophen der Menschheit fast alle immer nahezu pleite gewesen? Wurden die nicht mehr oder minder erst berühmt, als sie schon tot waren? Ja und vor allem was machte sie berühmt?
Nehmen wir nur mal den Herrn Goethe. Man könnte bei allen seinen Werken, die altmodischen Naturalien gegen Moderne auswechseln, den Charakteren andere Namen geben … die Handlung ist genauso gut auf heute übertragbar, wie auf die Zeit davor. Es ist einfach zeitlos und eine Art Leitfaden für das Leben.

Hier liegt der Hund begraben. Viele denken einfach, sie stehen im Mittelpunkt des Geschehens und ernten dafür ständig Lob und Dank. Ein guter Schriftsteller schreibt immer für alle und immer auch für nachfolgende Generationen. Der Sinn eines Autors besteht nur darin, am Ende seines Lebens eine Spur zu hinterlassen.
„Nur wer vergessen ist, ist wirklich tot“
Es ist doch eine Menge wert, wenn irgendwann mal ein einziger Mensch über deine Person stolpert und zum Nachdenken angeregt wird. Es ist egal ob man Vorbild wird, oder eben gerade das Gegenteil, damit man nicht einen speziellen Weg beschreitet.

Für mich ist das Internet so wie wir es jetzt haben, eine neue Art von Büchern. Vielleicht mit der Übersetzung der Bibel von Martin Luther vergleichbar. Bisher glaubte man so vieles was man in den Medien vorserviert bekam. Heute kann man selber aktiv werden und sich einbringen. Früher staunte man noch über Special Effects im Kino, heute kann man das mit preiswerten Programmen am heimischen PC selber erstellen.
Man kann Menschen eben einfach nicht mehr für dumm verkaufen und für andere Zwecke missbrauchen.

Es ist aber genauso schneller angreifbarer, als jemals zuvor. Eine Seite ist schnell gelöscht und wichtige Zeitdokumente sind verloren. Alles per Mouseclick! Das führt nicht gerade wenig dazu, dass das Rad ständig neu erfunden wird und man sich im Kreise dreht.

Wer stark ist und eine Elefantenhaut hat, wird sich immer durchsetzen. Das sind einfache Naturgesetze, welcher aber erlernbar sind. Wie heutzutage Mode ist im Netz, werden schnell mal unliebsame Menschen gemobbt und aus dem Netz gefegt. Denkt man, denn durch das Mittel der Komödie und des Nicknames, kann man immer weiter machen und sollte es auch tun.
Wenn man einmal entschlossen genug ist ein Buch zu schreiben, dann schreibt man es einfach zu Ende. Ansonsten geht die Ernsthaftigkeit, der Sinn und die Absicht verloren.

Das im Laufe der Geschichte oft ein Buch editiert wird, ist normal. Man möchte eben unliebsame Dinge aus dem Leben ausblenden und neu benutzen.

Bin ich ein Schriftsteller? Diese Frage gefällt mir eigentlich gar nicht. Ich interessiere mich schon seit früher Kindheit für Literatur, dichte immer mal wieder gern, versuche Zeitgeschehen festzuhalten, aber könnte das am Ende nicht von mir sagen und kann das wohl nur andere sagen lassen. Später, irgendwann, wenn die Dinge ihren eigenen Lauf nehmen!
Was mir hier am Herzen liegt ist Zeitgeschehen festzuhalten. 5 Jahre ist nicht viel, aber am Ende doch schon eine Menge Material. Egal was man jemals von sich gab, es ist ein Stück Geschichte. Es ist normal, dass man später manches nicht mehr nachvollziehen kann, was man einstmals schrieb. Manches versteht man später selbst erstmal richtig. In erster Linie schreibe ich für mich selbst. Es ist aber etwas wert, wenn man sich Menschen hier und da angesprochen fühlen und sich sagen: „Man, ich glaube ich hätte in der Situation auch so reagiert!“
Manchmal wiederholt man sich in Beiträgen und meint, man dreht sich im Kreis. Manchmal fragt man sich, wie konnte ich so einen Schrott schreiben. Manchmal fragt man sich, wieso sind jetzt nicht solche tollen Zeiten wie damals und manchmal schwebt man im 7. Himmel. Man steht vor einem Spiegel und wird immer wieder daran erinnert.

Ich glaube schon, dass Weblogs eine Art Kunstform der Neuzeit sind, welche lange nachwirken wird. Messen kann man es aus meiner Sicht nur an der Länge des Betreibens. Das wäre dann wiederum mit herkömmlicher Kunst vereinbar. Viele wollen nur mal testen, ob man ein Instrument spielen kann und bleiben maximal bei der Hausmusik oder geben ganz auf.

Das Problem unserer Tage sind keine fingierten Krisen, sondern unsere festgefahrene Denkweise. Man bedenke nur, dass Musik früher nahezu ein Handwerk war und jeder singen oder ein Instrument spielen konnte. Das war sowas von normal und heute wird es immer gleich mit Kommerz in Verbindung gebracht.
Man schaue nur zu YouTube, wie viele echte Künstler es dort gibt. Man kann sagen, von 5 bis 100 ist alles dabei. Ich habe schon 80 jährige Männer vor einer Cam musizieren gesehen, welche nie auf einer Bühne standen. Sie verstehen aber ihr Handwerk, wovor ich großen Respekt habe.
Gleiches gilt für das Schreiben. Jeder der auch nur in irgendeiner Online-Community aktiv war, News und Infos selber sucht, arbeitet oftmals qualitativer als Medienanstalten, da man selber aktiv vor Ort ist und weiß wovon man redet.

Bei aller Euphorie die die neue Zeit mitbringt, ist es aber auch ein eher trauriger Anblick zu sehen, wie die älteren Generationen damit umgehen. Ich merke es immer wieder, wenn ich mit älteren Menschen ins Gespräch komme. Es kann sehr bedrückend sein, wenn man ab einem Punkt im Leben merkt, man lief das ganze Leben den falschen Göttern nach. Das hat nichts mit politischer Gesinnung oder Lebenseinstellung zu tun, aber wenn man das ganze Leben vorgefertigten Denkmustern folgte, am Ende erkennen muss, man hätte vieles anders machen können, wenn man es eher gewusst hätte, so erdrückt es einen, weil man die Zeit nicht mehr hat um was zu bewegen.

Wir alle sind irgendwo zu den Dingen geworden, die sonst nur auserwählten Leuten vorbehalten waren. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man der Wegbereiter für diese Zeit war und wir nun unsere neue Zeit nutzen.

Ich bin noch kein alter Mann. Aber wenn ich in meinem Buch hier lese, weiß ich wo ich mal war und wo ich nun bin. Brannte ich damals für Webdesign, so ist es heute schon fast Routine.
Irgendwann ist es nicht mehr wichtig zu brennen, sondern den Weg für andere vorzubereiten und zu teilen.

Denen die mal nach mir kommen kann ich nur sagen: Ich tat dies alles, um zu zeigen wie man leben, wie man nicht leben sollte, damit man anders lebt und seinen eigenen Weg geht. In 100 Jahren wird niemand mehr einen Blog haben, aber wissen, dass diese Erscheinung dafür verantwortlich war, dass man nun so denkt.

Ich fühle mich für einen gewissen Teil verantwortlich, dass wir nun zeigen können, was echte Freiheit wirklich bedeuten kann. Viele Menschen mussten dafür in er Vergangenheit ihr Leben lassen und es leider auch heute noch.

Wenn jeder einzelne Mensch, der die Möglichkeit hat dies auf seine Art so zu tun wie hier, „stellt“ durch „Schrift“ die „Weichen“ für eine bessere Zukunft.

Alleine ist man ein Komet der vorbeizieht. Zusammen ist man der Sternenhimmel, der jeden Abend wieder in voller Pracht erscheint.

Auf in die Ferne, die noch nie ein Mensch beschrieben hat und du wirst sehen, was du tun musst.

Joar …

Arroganz vs. Selbstbewusstsein

Beides gehört zusammen und erschließt sich nicht immer auf den ersten Blick. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Würde man bestimmte Menschen nur oberflächlich betrachten, so gäbe es nahezu kein Selbstbewusstsein.

Was macht Selbstbewusstsein aus? Wenn du aus eigener Kraft deinen Alltag bewältigst, aus Fehlern lernen kannst, von einer Sache Ahnung hast und zu dem stehst, was du tust.

Ich habe so manche Menschen kennen gelernt, die auf den ersten Blick immer was zu melden hatten und nach näherer Betrachtung wirklich nette Leute sind und Freundschaften daraus wurden. Die sind gewiss nicht perfekt, stehen aber zu dem was sie machen und sind lernbereit.

Es gibt Menschen, die versuchen bis auf das letzte Hemd ihr Ego zu verteidigen, um ihre eigene Unsicherheit zu verbergen. Bringt man diese dann ans Tageslicht, kann man jemanden arg auf den Schlips treten und eine Lawine ins Rollen bringen. Es kostet durchaus manchmal viel Kraft, seine eigenen Fehler, oder mal fehlende Eigenschaften einzugestehen, aber es ist machbar.

Der Impuls muss aber von einem selber kommen. Wenn ich die letzten 20 Jahre sehe, so habe ich selbst eine Menge an positiven und auch negativen Erfahrungen einfach in mich rein gefressen. Ja, auch positive Dingen können dich manchmal ins Schleudern bringen. Du bis hoch motiviert, ackerst wie ein Dummer und bist am Ende ausgebrannt und fällst in dein selbst erschaffenes Loch.
Manchmal muss man sehr tief in sich reingehen und nachdenken. Dann wird einem bewusst, dass man schon immer zuviel Energie hatte, welche nicht immer ganz genutzt wird. Und ja, es kann sehr zermürbend sein, wenn man sich langweilt. Wenn man sich eben in der Schule einfach für den Stoff interessiert, den vorher schon liest, manchmal eben mehr als es in einem Alter üblich ist, du dir dann Sprüche wie „Streber“ anhören musst, deine eigene Familie ab einem bestimmten Punkt überfordert ist weil sie nicht mitreden können, weil du so bist, kann das sehr anstrengend sein. Es macht vor allem depressiv wenn dich niemand verstehen kann und am Ende wütend. Das ist aber nur so, weil man das selbst nicht weiß.
Stichwort Langzeitgedächtnis. Es hat mich viele Jahre einfach regelrecht angekotzt, wenn man deswegen immer Lob kassiert und angehimmelt wird. Ob nun Geburtstage, nicht nur von Freunden, sondern auch einfach nur Bekannten meiner Stadt etc. oder selten eine Suchfunktion eines noch so lange nicht besuchten Forums zu benutzen, da ich genau weiß wo etwas steht, oder eben teils komplette Lebensgeschichten von Mitmenschen, die sowas von belanglos sein können. Das mag toll klingen, aber es nervt irgendwann. Vieles merkt man sich, obwohl man es lieber vergessen würde, oder nie hören wollte.
Vor allem kann es sehr störend wirken, wenn andere Menschen relativ vergesslich sind und man sich fragt, ob die es gerade ernst meinen, weil sie Geschichten beim zweiten Erzählen völlig anders wiedergeben. Man muss sich eben dann eingestehen, dass nicht alle die gleichen Fähigkeiten haben.

Im Laufe seines Lebens durchwandert man verschiedene Selbstfindungsprozesse. Man erkennt bisher ungeahnte Fähigkeiten an sich, oder merkt eben, was man wirklich nicht kann. Wenn man den Blick schärft, so kann man durchaus ein Bildbearbeitungsprogramm bedienen, aber am Ende nicht wirklich zeichnen. Man kann ganze Webseiten programmieren und logische Schlüsse daraus ziehen, aber am Ende ist man doch kein Mathematiker.
Ich hatte zwar vor grauer Vorzeit nach Noten spielen gelernt, es aber irgendwann fast komplett vergessen, da ich eigene Wege fand. Das führte dazu, dass ich heute komplette Midisequenzen schreiben, aber die wiederum nicht fliesend lesen kann. Manche Dinge verklären die Sicht und man schießt weit über das Ziel hinaus.
Viele maßen sich Dinge an, die sie gar nicht können. Vieles zerbricht spätestens dann, wenn man merkt, dass es immer jemanden gibt, der es besser kann als du.
Wichtig ist nur, dass man seine eigene Handschrift hat und sich von niemanden reinreden lässt. Meinungen kann man sich immer einholen, aber nur um ein Bild zu haben, wie man ankommt. Wenn man anfängt das zu machen, was andere gern hören würden, verliert man seine eigene Identität.
Egal was man macht, wie man etwas macht, in erster Linie immer für das eigene Ego. Manchmal steckt man eben auch mal Prügel ein. Aber es muss dir vieles manchmal einfach egal sein. Gerade aus dem Stehenbleiben gewinnt man eine ungeheure Kraft. Man kann es nie jedem Recht machen, das geht gewaltig gegen den Baum. Akzeptanz und Toleranz heißt das Zauberwort. Suche immer Gleichgesinnte und nichts anderes.

In der Musik kann das sehr oft bereichernd sein. Ich war auch mal 16. Man hörte stur seinen Hardrock und Metal und alles andere war doof. Gerade in den letzten beiden Jahren hatte ich die Möglichkeit echt coole Künstler kennen zu lernen. Ein DJ und ein HipHoper. Wenn man sich einen Einblick in deren Arbeitsweise verschafft, kann das sehr lehrreich und vor allem interessant sein. Man sammelt neue Erkenntnisse, verbindet die mit vorhandenem Wissen und hat am Ende eine neue, eigene Mischung erschaffen. Es kommt eben immer darauf an, wie man sich gegenseitig respektiert. Wenn Gotthilf Fischer von seiner Musik überzeugt ist und anderen diese nicht aufdrängelt, so akzeptiere ich es genauso, als wenn jemand House hört und ich es nicht mag und umgekehrt.

Ein weiteres Gebiet dessen wäre das Thema Liebe und Liebschaften. Menschen wurden nun mal auch so erschaffen, dass man ab einem gewissen Punkt dem Trieb verfallen ist und danach handelt. Das macht jeder Mensch und wer das verneint, darf sich ausgelacht fühlen oder ist krank. Es kann manchmal sehr schwer sein, wenn dir der Hof gemacht wird und du schon eine Weile gewisse Grundgefühle nicht mehr ausleben konntest. Nicht jeder kann Nein sagen. Ich musste es auch lernern. Wer von sich behauptet richtig gelebt zu haben, muss einmal richtig auf die Nase fallen um das Problem zu sehen.
Man ist entweder jung oder lange genug einsam gewesen und vor allem naiv. Man glaubt geliebt zu werden, weil man scheinbar bessere Fähigkeiten als andere hat und dauernd angehimmelt wird. Man meint zusammen zu passen, nur weil man gleiche Interessen hat. Man glaubt dass der andere seine eigene Schwäche ausbessern kann. Viel zu schnell bindet man sich ein und ödet sich an und lässt sich von Gefühlen leiten. Gefühle täuschen aber oft und lassen dich in dem Glauben, du hast deinen Jesus gefunden.
Warum gibt es immer wieder neue Musik, wenn es nur 12 Töne gibt? Es kommt eben immer darauf an wie man sie kombiniert und welchen Sound man wählt.
Es gibt genug hübsche Frauen, die mit dir was anfangen wollen und es am Ende an deinem Ja liegt, aber man lehnt ab. Wenn man sich Ewigkeiten über die selben Themen unterhält, nach dem Wetter gefragt wird und wie es einem so geht, hat das für mich einfach keine Substanz. Man wäre mit Sicherheit in gewissen Kreisen der Renner, würde alle Blicke auf sich ziehen und so manche Neider haben, wenn man mit so einem geilen Feger anbandelt, der dich anhimmelt. Warum sagt man nein? Weil man eben Erfahrungen sammelte und mit diesen Welten nichts anfangen kann. Man möchte sein Leben teilen und nicht am Ende der Straße in einen Fluss stürzen. Mit koordiniertem Fahren im Team, biegt man bei Gefahr ab und fährt in andere Richtungen weiter. Man muss eben auch immer das Gebiet der Konfliktbewältigung beherrschen. Wenn ich vor jedem Problem wegrennen würde, wäre u.a. schon dieser Blog längst Geschichte.
Auch wenn man später einiges immer anders sieht, so passt alles in seine Zeit und war zu dieser für einen korrekt. Früher fand man Schlaghosen toll und heute kauft man sich kaputte Jeanshosen und wundert sich, wie man damals etwas toll finden konnte.

Manchmal wird aber Altes wieder modern. Es ist dann aber auch immer anders und nie wieder so, wie es mal war. Es hat auch irgendwo was mit eigenem Stolz zu tun, nicht nochmal den gleichen Fehler zu machen. Gerade bei verlorener Liebe ist es bei jedem manchmal so, dass man denkt, man hätte vieles anders machen müssen und soo schlecht war es ja nicht. Wer daran glaubt, ist wirklich arm dran. Wenn es für mich einen Gott geben würde, so hat er die Menschen nicht so geschaffen, dass nur eine handvoll Menschen zu einem passen. Egal wie du veranlagt bist, es gibt immer einen Menschen, der zu dir passt. Klar, in strukturschwachen Regionen wie Querfurt mag es mittlerweile nahezu ein Unding sein, etwas passendes zu finden, aber der Herr Zufall hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Manchmal gibt es Tage, da würde ich mich einfach auf die Straße stellen und schreien: Kultiviertes Gespräch, wo bist du? Einen Tag später ist es aber schon da.

Wenn man sich einmal entschlossen hat zu gehen, dann sollte man das auch konsequent durchziehen. Das ist wie bei Alkoholikern. Man kann ja wiedermal was nehmen und eben weniger trinken und schon ist man rückfällig geworden. Man biegt sich dann seine heile Welt zurecht und merkt einfach nicht, wie man sich selbst belügt. Es hat mir manchmal sehr viel Kraft gegeben, mich selbst zu überwinden, dass abgeschlossene Geschichten, auch abgeschlossen bleiben. Egal welchen Grund es gab, aber nochmal die gleiche Beziehung eingehen, oder Verflossene aus meinem Freundeskreis zu nehmen, ist bei mir ein absolutes „No Go“. Echte Freunde haben bei mir einen sehr hohen Stellenwert und es wäre einfach zu verletzend, mich in deren Gefühlsangelegenheiten einzumischen. Es ist was völlig anderes, wenn man vor dem Beginn einer Beziehung offen redet und feststellt, dass jemand eher zu deinem Kumpel, als zu dir passt. Dadurch entstand bei mir eine sehr wertvolle, enge Freundschaft. Man kann sich über alles unterhalten, sein ganzes Leben anvertrauen und hat am Ende untereinander 100 % Vertrauen und Eifersucht ist ein absolutes Fremdwort.
Je höher die Ansprüche sind, je unausgeglichener die sozialen Schichten in einer Region sind, umso schwerer wird es, ein passendes Gegenstück zu finden.
Klar ist es manchmal einfacher, sich die Pausen mit einer Dorfmatratze zu füllen. Freiheit hin oder her, aber am Ende möchte ich meine Energie mit einem einzigen Menschen teilen und nicht immer mal von vorn anfangen. Davon abgesehen sollte man noch irgendwo seine natürliche Ekelgrenze haben, wenn man einfach so wie es kommt, alles von der Straße aufhebt. Sollte man schon bei Muttern gelernt haben, dass wenn ein Bonbon in die Pfütze fällt, man den nicht mehr verzehren sollte, weil man sich sonst merksame Krankheiten holen kann.

Am Ende sehe ich es immer so: Wer nicht ab einem gewissen Punkt teilen kann, der kann mich einfach mal. Ich bin zwar oft mit Energie überladen, aber die ist nicht unbegrenzt. Ich brauche mindestens die Hälfte davon selbst, um vernünftig zu leben. Wer sein eigenes Leben umstellt, nur um mir zu gefallen, ist bei mir definitiv an der falschen Adresse. Es ist mir einfach zu stressig, für andere mitzudenken. Ich habe meine eigenen 2 Beine, um selber zu laufen.
Naja und potentielle neue Partnerinnen zu finden, damit hatte ich noch nie Probleme.
Wer meint man muss lange genug prüfen, braucht sich nicht zu wundern, wenn man über alle Berge ist. Man muss richtig riechen lernen und nach dem Bauchgefühl handeln. Das klappt immer. Wenn ich immer konjunktiv denken würde, weil mal früher das so und so war und wieder so und so kommen kann, würde man nie seine Ziele erreichen.

Stichwort Ziele ist ein guter Abschluss. Nachdem ich mal wieder fast die Hoffnung aufgegeben hatte und mich über die gegenwärtige Volksverblödung aufregte, wurden spontan 2 neue Projekte gestartet. Wie genau die aussehen werden, ist teils noch unklar. Wo die hinführen werden? Wer kann mir die Lottozahlen voraussagen? Es ist aber mal wieder seit langem eine Herausforderung, etwas komplett Neues selbst auf die Beine zu stellen. Wie genau das aussehen wird? Alles zu seiner Zeit! Nur soviel: Wir haben eine Idee und einen Traum. Wie man den genau umsetzt, wird sich zeigen.
Es ist halt wie im All. Am Anfang war der Urknall. Millionen Jahre später gab es Dinosaurier, später uns Menschen, später wurde das Rad erfunden und vor wenigen Jahren betrat man den Mond. Man wusste nie vorher, was mal möglich sein wird.

Meine Lebensdauer beträgt noch mindestens 69 Jahre und bis dahin wird noch so vieles auf mich zukommen, was hinter einen gebracht werden muss. Egal was kommt, es ist alles im Moment richtig und wird es später bleiben.

Gute Nacht!

Joar …